„Sand Timer“: Chris Magerl & The Burning Flags im Interview

Mit „Sand Timer“ ist vor geraumer Zeit das erste Album der Band Chris Magerl & The Sand Timer erschienen. Wir haben uns mit Chris über die verschiedensten Themen, aber natürlich auch die Songs, unterhalten.

Moin. Wo erwischen wir dich gerade?
Chris: Hallo. Ich bin tatsächlich gerade zuhause und habe mir ein paar Tage frei genommen. Der Sommer und Frühherbst waren für mich sehr intensiv weil ich neben meinem Vollzeitbrotberuf regelmäßig die über 200 Kilometer zwischen Graz, wo ich lebe und St. Pölten, wo wir unser Album aufgenommen haben gependelt bin. Und es gibt ja vor einer Veröffentlichung immer gefühlt 1000 Dinge, die zu erledigen sind. Jetzt ist aber alles auf Schiene und bevor es mit den Konzerten los geht tanke ich nochmal Energie.

Nach zehn Jahren Akustik-Solo-Programm hast du jetzt wieder eine Band um dich herum – wie kam es dazu? Und wie sehr hast du es vermisst?
Chris: In der Anfangsphase meiner Solozeit war ich ehrlich gesagt sehr froh unabhängig zu sein. Damals ging es mir einfach darum meine Songs so direkt wie möglich und aufs Wesentliche reduziert einem Publikum näher zu bringen. Für einzelne, größere Shows holte ich mir damals eine Band, bestehend aus befreundeten Musikern dazu- ernsthafte Ambitionen daraus wieder eine fixe Band zu machen, gab es aber lange Zeit nicht. Allerdings änderte sich das in den letzten Jahren immer mehr. Einerseits entstanden wieder Songs, zu denen ein Bandarrangement eigentlich gut gepasst hätte, und andererseits war ich auch mit meinen Konzerten oft nicht so richtig glücklich. Das lag daran, dass ich regelmäßig für Pubs gebucht wurde. Verstehe mich nicht falsch, natürlich können auch in Pubs super Shows stattfinden. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass viele Leute eigentlich dort sind, um sich zu unterhalten und gemütlich ein Bier zu trinken. Ich hatte öfters das Gefühl dort eher zu stören und diese Leute zu nerven. Und selbst war ich auch genervt, weil ich mir mehr Aufmerksamkeit vom Publikum gewünscht hätte. Mit Bands wirst du eher für einen Rahmen gebucht, bei dem klar ist, dass es sich um ein Konzert handelt. Deshalb wollte ich in Zukunft auch wieder eher in diese Richtung gehen.

Bei „Burning Flags“ dachte ich direkt an den Song der Punkrock-Band Small Town Riot – hängt damit sicher nicht zusammen, oder? Wie kam es zu den Bandnamen? Gab es noch andere Möglichkeiten?
Chris: Nein, damit hat es tatsächlich nichts zu tun. Wir haben ein paar Wochen hin- und her überlegt und es gab einige Ideen, von denen uns aber keine so richtig gefiel. Ich kann mich heute auch wirklich an keinen dieser Vorschläge mehr erinnern. Nun finde ich, dass der Name einer Band schon auch Hinweise darauf geben soll, womit man es hier eigentlich zu tun hat. Politische und gesellschaftskritische Inhalte spielen neben persönlichen eine wichtige Rolle in unseren Texten. Und nach dem, was sich speziell in den letzten paar Jahren in der österreichischen Politik abgespielt hat und immer noch abspielt, ergab sich dieser Bandname fast von selbst.

Stell uns deine Mitstreiter kurz vor.
Chris: Wir haben Alex Hitthaler an der Gitarre, Alexandra Karner am Piano, Dani Stix am Bass und Sebastian Stadtegger am Schlagzeug. Mit einigen von ihnen habe ich vor unserer gemeinsamen Band schon hin- und wieder zusammen gespielt, die anderen kannte ich so von Konzerten.

Mit „Sand Timer“ erscheint das erste Album – wie liefen die Arbeiten im Studio?
Chris: Ich fand es ehrlich gesagt ziemlich stressig, trotzdem lief es sehr gut. Das Studio befindet sich im Obergeschoss des Hauses eines Freundes von mir. Zum Haus gehört ein kleiner Garten, wo man in den Pausen auch mal in der Sonne sitzen kann. Außerdem kennen wir uns schon lange, was das gemeinsame Arbeiten eigentlich sehr angenehm macht. Allerdings war unser Zeitplan coronabedingt eine Herausforderung. Wir konnten erst Ende Mai mit den Aufnahmen beginnen, wollten aber unbedingt, dass das Album dieses Jahr noch erscheinen kann, da wir die Produktion ja ohnehin bereits um ein Jahr verschieben hatten müssen. Fünfzehn-Stunden-Aufnahmetage bis drei in der Nacht, manchmal gefolgt von einer über zweistündigen Heimfahrt, um am nächsten Tag wieder im Büro zu sein, waren deshalb keine Seltenheit. Da hat dann der nette Garten auch nicht wirklich geholfen. Aber das Team im Studio, bestehend aus besagtem Freund von mir und einer zweiten Person war wirklich großartig. Sie konnten uns immer motivieren und das Beste aus uns heraus bekommen. Es gab also eine freundschaftliche und gleichzeitig super professionelle Herangehensweise an die Sache.

Wie ist die Wahl auf den Albumtitel gefallen?
Chris: Der Titel stammt aus der Phase, in der mir bewusst wurde, dass ich als Solomusiker eigentlich nicht glücklich war und wieder ein Bandprojekt starten wollte. Mir war klar, dass die Zeit für das Soloding jetzt ablief weil meine Motivation dafür mehr und mehr zu schwinden begann, wie der Sand im oberen Teil einer Sanduhr. Damals beschloss ich drei Dinge; erstens, ich brauche wieder eine Band, zweitens, mit dieser Band will ich neue Songs schreiben und ein Album aufnehmen und drittens, dieses Album wird Sand Timer heißen.

Würdest du das Album als Konzeptalbum betiteln? Alle Songs haben ja einen Bezug auf das Thema „Zeit“…
Chris: Mittlerweile begreife und bezeichne ich das Album definitiv als Konzeptalbum. Das war aber nicht von Anfang an so. Als ich an den ersten Texten des Albums arbeitete, gab es die Idee eines Konzeptalbums in meinem Kopf noch nicht. “Sand Timer” als Titel stand zwar für mich schon fest, allerdings dachte ich dabei eher an eine Art Schlagzeile oder Statement. Dann wurden immer mehr Nummern und Texte fertig und ich entdeckte einen gemeinsamen Nenner. Ab diesem Moment manifestierte sich die Idee eines Konzeptalbums und ich begann auch beim Schreiben mehr darauf zu achten. Die Tatsache, dass das Album nun in einer sehr speziellen Zeit unter den damit verbundenen Umständen entstanden ist, macht es für mich irgendwie noch spannender, weil manche der Nummern dadurch plötzlich eine andere oder weitere Bedeutung bekamen. Bei “Thirteen” geht es beispielsweise um Ereignisse, die nicht vorhersehbar waren, aber dann, als sie schließlich passierten, das Leben der Betroffenen für immer veränderten. Diese Nummer entstand lange bevor ich überhaupt von dem Virus gehört hatte. Nun passt sie, wie ich finde, aber natürlich noch besser aufs Album.

Wo wir schon bei der Zeit sind – Corona-bedingt musstet ihr auch mehrmals umplanen, oder? Wie lief das ab?
Chris: Eigentlich hätte das Album bereits 2020 erscheinen sollen. Das Studio war für April gebucht. Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr war unsere Idee die Aufnahmen auf Herbst 2020 zu verschieben. Daraus wurde aber bekanntlich auch nichts. Letztlich wurde es sogar dieses Jahr wieder knapp weil das Studio in einer Region in Österreich liegt, die bis Ende April als rote Zone ausgewiesen war. Als wir dann im Mai endlich beginnen wollten, bekamen wir unsere Impftermine, die sich wieder mit den Studiotagen überschnitten. Ich habe noch nie ein Album aufgenommen, das so eine Herausforderung, wie dieses hier war. Auf der anderen Seite sind während der Lockdowns auch neue Nummern entstanden. Und so gibt es jetzt zusätzlich zum Album noch die 7” vom letzten Jahr, die wir ja nur als Überbrückung aufgenommen haben und die es ohne die Pandemie nicht gegeben hätte. Und auf Sand Timer selbst ist mit “Shadows” auch eine zusätzliche Nummer, die ihren Ursprung in der Pandemie hat.

Welche Themen beschäftigen dich, wenn es um die Songs geht? Und wie gelingt es dir, diese Themen in Songtexte/Songs zu verwandeln? Kann man das überhaupt beschreiben?
Chris: Ich schreibe über alles, das mich irgendwie berührt oder beschäftigt. Das kann eine Geschichte von irgendeinem Menschen sein, die mir erzählt wurde oder über die ich gelesen habe. Das können persönliche Befindlichkeiten sein oder politische Dinge, von denen ich merke, dass ich über sie schreiben muss. Meistens beginnt alles mit einem Satz oder einer Phrase, die dann plötzlich da ist und die ich erstmal in mein Handy tippe. Meistens kommt dann immer mehr Text dazu. Wenn ich dann- unabhängig davon- auch eine Melodie habe, von der ich finde, dass sie das Thema gut transportiert, fange ich an mit diesen Textnotizen zu arbeiten. Im Idealfall steht dann am Ende dieses Prozesses ein neuer Song.

Mit „Until The Day I Die“ habt ihr die erste Single vom neuen Album am Start. Wieso fiel die Wahl auf die Nummer?
Chris: Genau genommen ist es sogar schon die zweite Single. Ende September erschien bereits “Whisky And Beer”, eine etwas langsamere Nummer als Einstimmung. Für uns war aber recht bald klar, dass “Until The Day I Die” ebenfalls eine Single werden würde. Wir hatten diesmal den Anspruch die Liveenergie und Emotion so gut wie möglich auch im Studio zu reproduzieren. Ich denke, das ist uns ganz gut gelungen und beide Songs sind gute Beispiele dafür. In Kombination bilden sie auch das stilistische Spektrum des neues Albums gut ab. Für mich persönlich kommt, gerade bei “Until The Day I Die”, auch noch der inhaltliche Faktor hinzu. Diesem Statement, dass man auch mit über vierzig noch seinen Traum leben, durch die Welt fahren und sich auf diversen Bühnen so oft es geht die Seele aus dem Hals schreien kann, ganz egal ob es andere als vernünftig oder erwachsen betrachten, wollte ich genug Platz einräumen. Das Album beginnt mit dieser Nummer. Es war mir wichtig diesen Punkt gleich mal klar zu stellen. Deshalb ist es für mich auch eine sehr wichtige Single.

Welche weiteren Songs siehst du als Highlights und wieso?
Chris: Das ist für mich gar nicht so einfach zu beantworten, jetzt wo ich darüber nachdenke. In Bezug auf das Songwriting und das Arrangement finde ich “Welcome To The Morning Show” interessant weil der Song sehr ruhig beginnt und sich dann doch in Bezug auf die Intensität ziemlich steigert. Der Titel spielt auf diverse Frühstücksfernsehformate an, bei denen sich seichte Unterhaltungsbeiträge mit Nachrichten und teilweise sehr krassen Berichten abwechseln. So klingt auch die Nummer oft sehr poppig und melodisch, hat allerdings auch aggressivere Stellen. Ich mag diesen Spannungsbogen sehr.
Ebenfalls wichtig für mich ist “When We Return”. Ich habe im Urlaub vor ein paar Jahren eine Frau getroffen, die mir erzählt hat, dass ihr Mann ein Jahr zuvor im gemeinsamen Urlaub verstorben ist. Sie erzählte alles sehr ruhig und gefasst. Aber der Inhalt machte mich sehr betroffen. Ich denke, das lag wohl an der Entgültigkeit in Verbindung mit der Unvorhersehbarkeit der Situation. Ähnlich wie bei “Welcome To The Morning Show” haben wir auch versucht, diese Geschichte sowohl textlich, als auch musikalisch wieder zu geben und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Beim Song „What’s the point“ habt ihr Unterstützung von der Band The Detectors erhalten – wie kam es dazu? Gibt es weitere Mitwirkungen bei anderen Songs?
Chris: Ich bin ein großer Fan von Kooperationen. Ich denke, das macht eine Szene aus. Deshalb wollten wir auch auf unserem Debütalbum mit befreundeten Bands gemeinsame Sache machen. Bei “Raise A Question” beteiligten sich dann gleich mehrere Leute aus unserem Umfeld. Zudem spielte ein Freund von uns die Mundharmonika bei “Whisky And Beer”.
Die “Detectors” spielten vor ein paar Jahren ein Konzert in Graz. Leider gab es im Vorfeld Probleme, sodass die Show in der ursprünglich geplanten Variante nicht stattfinden konnte. Ein paar Leute, unter anderem unser Bassist Dani konnten dann sehr spontan doch noch was organisieren. Ich war nicht bei dieser Show aber ich habe gehört es war sehr cool, in einem sehr speziellen Rahmen. Dani und The Detectors kennen sich seit damals und so haben wir sie einfach gefragt, ob sie Lust hätten auch an unserem Album mitzuwirken. Glücklicherweise haben sie ja gesagt und wirklich großartige Vocals für “What’s The Point” aufgenommen. Wir sind super happy.

Was bedeuten dir die folgenden Wörter?
Familie
Chris: Es ist wie ein sicherer Hafen, ein Rückzugsort oder auch ein Sicherheitsnetz. Kurz, Familie ist doch sehr wichtig für mich, eine Konstante, in einer sich ständig ändernden Welt.

Graz
Chris: Es gab eine Zeit, da wollte ich lieber in einer größeren Stadt wie London leben. Heute fühle ich mich in Graz sehr wohl. Es ist groß genug um mal niemanden zu treffen wenn ich Ruhe brauche aber klein genug um den Überblick zu behalten. Ich genieße außerdem die kurzen Distanzen. Ich wohne am Stadtrand in der Natur und bin doch in 15 Minuten im Zentrum.

Gitarre
Chris: Ein faszinierendes Instrument. In nur wenigen Wochen kannst du ein paar Akkorde lernen und sofort Songs spielen. Dennoch kann man, wenn man es darauf anlegt auch sehr komplexe und schwierige Stücke in den unterschiedlichsten Genres auf ihr spielen. Es ist also auch ein extrem vielseitiges Instrument. Ich wollte immer schon Gitarre spielen und bin in meiner eigenen Welt wenn ich es kann.

SBÄM
Chris: Ich bin sehr froh und dankbar, dass wir als Band dort gelandet sind. Es fühlt sich richtig an. Wir haben alle Freiheiten Musik so zu machen, wie wir es wollen und werden dabei super unterstützt.

Live
Chris: Musik bedeutet für mich eine Ausdrucksmöglichkeit. Und Livekonzerte sind der Ort, wo das passiert. Ich schreibe meine Songs zwar allein in meinem Zimmer. Und in diesem Moment denke ich noch nicht an die Konzerte. Aber letztlich will ich, dass meine Geschichten gehört werden. Natürlich gibt es auch die Aufnahmen, so wie jetzt auf unserem neuen Album. Aber was wir damit versuchen ist, die Stücke so ehrlich und authentisch, wie wir sie bei einem Konzert spielen würden festzuhalten. Ich habe die Möglichkeit live vor einem Publikum zu spielen vermisst und ich freue mich sehr darauf, auch die neuen Songs endlich live präsentieren zu können.

Proberaum
Chris: Ich war schon in vielen. Der, in den wir aktuell eingemietet sind ist großartig; ein schöner, großer, meist sauberer Raum, den man im Winter beheizen kann und der auch gut klingt. Für mich ist ein Proberaum, in dem ich mich wohl fühle die Grundlage für gute Konzerte.

Tough Magazine
Chris: Ich komme aus einer Szene, in der Fanzines immer eine wichtige Rolle spielten. Über diese Zines habe ich Bands kennen gelernt, von Konzerten und neuen Platten erfahren. Später boten sie mir auch eine Plattform als Musiker. Vieles hat sich mit den Jahren geändert aber Musikmagazine, wie ihr sind immer noch extrem wichtig für mich. Ich bin deshalb auch wirklich dankbar für die Möglichkeit dieses Interviews.

Flotte, vielleicht verrückte Fragen!
Mit wie vielen Jahren hattest du deine erste Gitarre?
Chris: Ich hatte als Kind mal eine Spielzeuggitarre. Mit der bin ich auf meinem Bett gestanden und habe so getan, als würde ich Konzerte spielen. Zählt das? Meine erste richtige Gitarre hatte ich glaube ich mit zwölf Jahren.

Hast du dich beim Saiten-Wechsel schon mal verletzt?
Chris: Das passiert mir ständig und es wird auch nicht besser.

Schlimmster Live-Unfall?
Chris: Im Vergleich zu dem, was ich teilweise von anderen Bands gehört habe, hatte ich bisher immer irgendwie Glück. Aber die eine oder andere Narbe von meinen Sprüngen ins Schlagzeug früher ist geblieben. Und auch beim Stagediven wurde ich nicht immer gefangen. Aber mit einer einzigen Ausnahme konnte ich die Konzerte eigentlich immer zu Ende spielen.

Verrückteste Tourbus-Geschichte?
Chris: Der Bus einer meiner früheren Bands blieb einmal auf dem Weg von Litauen nach Lettland irgendwo im Nirgendwo liegen. Links von uns war Wald, rechts von uns war Wald. Aber unweit von uns kreisten Doppeldecker am Himmel und flogen Kunstflugfiguren. Es war eine absurde Situation. Es war Freitag Abend und wir wussten, dass selbst wenn wir eine Werkstatt finden würden, diese bald schließen würde. Es gab auch niemanden, den wir hätten anrufen können. Während wir nach Lösungen für unser Dilemma suchten, kam plötzlich ein sturzbetrunkener Typ auf seinem Fahrrad zu uns und begann uns in irgendeiner Sprache zu zu texten. Vermutlich war er einfach nett und wollte helfen, in Wahrheit konnte er aber selbst kaum noch stehen. Unser Glück war nur, dass wir mit einer befreundeten Band gemeinsam auf Tour waren. Mit deren Bus machten wir uns auf die Suche nach einer Tankstelle um ein Abschleppseil zu kaufen. Dann gelang es uns tatsächlich auch noch eine Werkstatt zu finden, wo sie versprachen zu warten, bis wir unseren Bus zu ihnen schleppten. Dort ließen wir unseren Bus dann ein paar Tage und fuhren alle gemeinsam im Bus der anderen Band weiter. Vor jeder Grenze mussten ein paar von uns aussteigen und die Grenze zu Fuss überqueren weil wir zu viele Personen für einen Bus waren. Aber wir haben alle Konzerte gespielt und unseren Bus repariert wieder bekommen. Was wirklich kaputt war weiß ich aber bis heute nicht weil niemand von uns die Sprache des Mechanikers sprach.

Schonmal ein Hotelzimmer zerlegt?
Chris: Ich war auf einigen Touren dabei, wo Hotelzimmer danach renovierungsbedürftig waren. Ich selbst habe aber bis dato noch kein Zimmer vernichtet. Aus einem Hotel hinaus geflogen bin ich trotzdem schon einmal, aber das hatte einen anderen Grund.

Lieblings-Pizza?
Chris: Funghi.

Die wichtigste Person beim Konzert?
Chris: Ich schwanke zwischen jeder Person im Publikum und dem Tontechniker. Ohne Publikum ist es kein Konzert sondern eine Probe. Aber ohne Techniker hört dich das Publikum nicht.

Deine musikalischen Vorbilder?
Chris: Mich beeinflusst eigentlich alles, was mich emotional abholt. Das fängt bei den Counting Crows an und geht dann über Refused bis zu the Prodigy. Eigentlich gibt es da keine Grenze.
Was das Texten angeht, so bin ich ein großer Fan von John K. Samson und Will Varley. Auch Ani DiFranco hat mich wirklich beeinflusst.

Vielen Dank, die letzten Worte gehören natürlich dir.
Chris: Ich möchte diese Möglichkeit nutzen um mich zu bedanken; bei all den Leuten, die immer zu unseren Konzerten kommen, die uns veranstalten, unterwegs für uns kochen oder uns einen Platz zum Schlafen geben, an all die Leute von Sbäm und an alle Leute, die an unserem Album mitgewirkt haben. Und danke an all die Sender, die unsere Musik spielen und all die Magazine, die uns eine Plattform bieten und uns Gelegenheit geben über unsere Musik zu reden und schreiben. Und in diesem konkreten Fall, danke Tough Magazine.

Interview von Florian P. im Oktober 2021

Dieser Artikel wurde am: 3. August 2022 veröffentlicht.

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