Leoniden live in Nürnberg (16.10.2024, Der Hirsch)

Am 16. Oktober 2024 spielten Leoniden ein energiegeladenes Konzert im Nürnberger Club „Der Hirsch“. Als Support-Act eröffnete Damona den Abend und brachte das Publikum sofort in Stimmung. Mit ihrer kraftvollen Mischung aus Indie-Rock und Pop und ihrem intensiven Bühneneinsatz zog sie die Menge direkt in ihren Bann. Immer wieder sprach sie das Publikum direkt an, forderte es auf, sich aktiv zu beteiligen – ob mit in die Luft gestreckten Mittelfingern oder durch gemeinsames Springen und Hüpfen. Damona schaffte es, den ersten Moshpit des Abends zu initiieren und brachte den Club schon früh zum Brodeln. Vibecheck bestanden.

Als die Leoniden schließlich die Bühne betraten, explodierte die Energie förmlich. Genauer genommen brach ein Gewitter an Strobe und Blindern herein, worauf ich in dem Moment nicht vorbereitet war. Die besonders häufige Nutzung dieser Lichter war für mich schon leicht drüber. Jedoch war es erst der Anfang. Neben dem charismatischen Frontmann Jakob Amr, der das Publikum mühelos mitriss, war Gitarrist Lennart Eicke für mich eine Show für sich: Mit seiner „fliegenden“ Gitarre wirbelte er über die Bühne, als ob das Instrument ein Eigenleben hätte und einfach nicht in seinen Händen bleiben wollte. Die Kontrolle, die er über seine Gitarre hatte und diese auch bändigte, war schlicht beeindruckend – etwas, das ich in dieser Form noch nicht gesehen habe. Diese Kombination aus Licht und Gitarre hat für mich dann aber das Gesamtbild des abends erzeugt, dass der Auftritt drüber ist. Man hat gezeigt, was man draufhat, da hatten alle ihren Teil und es wäre gelogen, wenn es mir nicht gefallen hätte!

Einer meiner Lieblingssongs des Abends war „Never Never“. Privat habe ich mich auf das Konzert mit dem neuen Album vorbereitet und dieser Song lief doch häufiger, als ich zugeben wollen würde. Die Energie, die die Band in diesen Track live legte, war überwältigend und das Publikum reagierte mit voller Begeisterung. Es war einer dieser magischen Momente bei dem man, dank dem Privileg vorne „arbeiten“ und dem Spektakel zusehen zu dürfte, die geladene Energie des Publikums und der Band freisetzen sehen konnte.

Später gab es noch einen besonders schönen Moment: Der Sänger setzte sich auf und später auch an ein Klavier, welches mitten im Publikum und hinter dem FOH, platziert war. Inmitten der Zuschauer entstand eine Art Mini-Show, die ich bereits bei Auftritten von Saltatio Mortis und Kafvka erleben durfte, wo die Musiker ebenfalls direkt unter ihren Fans performten. Auch hier war wieder eine starke Beteiligung des Publikums gefragt und zusehen gewesen. Diese Nähe und Interaktion schuf eine besondere Atmosphäre und ich hoffe, diese Art von Auftritten in Zukunft öfter zu sehen.

Fazit: Ich bin ohne große Erwartungen an das Konzert herangegangen – ich hatte keinen der Künstler vorher jemals live gesehen. Vermutlich werde ich mit diesem Genre als Privatperson auch nicht so richtig warm, aber trotzdem war es ein echtes Highlight. Es war nicht nur mein erstes Mal in der Location „Der Hirsch“, sondern auch das erste Mal, dass ich ein so junges, enthusiastisches Publikum erlebt habe. Viele Momente des Abends fühlten sich für mich „drüber“ an, voller donnernder und blitzender Energie, die sich kaum in Worte fassen lässt. Alles in allem war es ein besonderes Erlebnis, das mich definitiv beeindruckt hat. Auch wenn es nicht meine alltägliche Musikwelt ist, bin ich trotzdem dankbar für dieses Erlebnis und froh neue Songs in meine Playlists aufnehmen zu können, weil diese jetzt an eine Erinnerung geknüpft sind.

Nachbericht und Fotos von Lukas Pförtsch.

Dieser Artikel wurde am: 22. Oktober 2024 veröffentlicht.

Ähnliche Beiträge

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert