Was macht SuperheldInnen so besonders?
Sind es die spektakulären Fähigkeiten?
Oder die actiongeladenen Stories?
Oder die Bösewichte?
Oder… oder?
Oder etwas die Sidekicks?
Ja, tatsächlich kommt es immer mal wieder vor, dass es die Sidekicks sind, die uns in bestimmten Stories (zum Teil) mehr erfreuen als die Superhelden selbst.
Einer dieser Sidekicks ist der Charakter ROBIN, der schon seit 1940 an der Seite von Batman ermittelt, überführt, unterstützt, … und manchmal auch etwas penetrant wirkt und der großen Federmaus sogar etwas vom Story-Kuchen stiehlt.
Doch funktionieren diese Sidekicks auch allein?
Diese Frage müssen wir nach dem Lesen der folgenden Comics mit einem deutlichen „Ja“ beantworten.
Wie immer bedanken wir uns bei Panini für die Rezensionsexemplare.
Vorstellen möchten wir euch hier die 3-bändige Serie „ROBIN“, die sich in die Bücher „Turnier der Killer“, „Der Lazarusdämon“ und „Das Herz des Dämons“ unterteilt.
Als kleine Zugabe haben wir noch die eigenständige Geschichte „Robin & Batman – Der Weg zum Helden“ für euch unter die Lupe genommen.
Aber Schritt für Schritt.
Lesenswert sind die Bände allemal.

„Turnier der Killer“

Mit dem Turnier der Killer beginnt die neue Geschichte um den kleinen Begleiter von Batman, der hier auf dem Weg ist, ein ganz Großer zu werden.
Wie der Name des Bandes schon sagt, und wir vermuten können, scheint es hier auf einen Showdown hinauszulaufen, von dem es kein Entkommen gibt.
Und so ist es auch.
Robin ist ein weiteres Mal auf der Suche nach sich selbst und wird auf eine Insel eingeladen, auf der es zum ultimativen Treffen vieler Killer kommt: Diese sehnen sich ähnlich wie Robin, die ganz große Bühne zu besteigen.
Wir lernen einige verrückte Gestalten kennen, die sich zusammenfinden (die Party am Strand ist super) aber dann doch wieder gegenüberstehen. Schließlich kann es beim Turnier nur einen Sieger oder eine Siegerin geben.
Inmitten dieses Konfliktes befindet sich Robin, der neben den Spielregeln des Turniers auch noch Spielregeln seiner eigenen Familie kennenlernt. So begegnet er auf der Insel niemand anderem als …
Ach nein, wir haben uns hier selbst ein Spoiler-Verbot auferlegt und können euch nur raten, mal in den Band hineinzuschauen.
Ein actionreiches Spektakel, das man im Kino unter „Popcorn-Kino“ abspeichern würde.
Bunt mit jede Menge Energie und Charakteren.
Irgendwie für jeden was dabei.
Einblicke erhaltet ihr unter anderem hier.
Zum Start actionreiche 4.1 Punkte.

„Der Lazarusdämon“

Es scheint auf der Insel mehr zu geben als ein kleines großes Turnier, bei dem der Sieger / die Siegerin unter Killern ermittelt werden soll.
Neben einigen Familienverhältnissen erfahren wir auch von einem dunklen Geheimnis um die Lazarusgruben.
Wie der Name verrät, bekommt es Robin mit einem Dämon zu tun, der mehr will als den Sieger des Wettkampfes zu krönen.
Figuren dieses Abenteuers sind Mother Soul, die das Turnier inszeniert. Der Lazarusdämon, der einen starken aber leider auch zu kurzen Auftritt hat. Zudem sind es Talia und der unsterbliche Ra’s al Guhl, die diesem Comic die gleiche Farbe verleihen wie die unterschiedlichen Charaktere im ersten Band.
Keine Längen, eine immens flotte Handlung, die nur noch von Band 3 überboten werden kann.
Einblicke erhaltet ihr unter anderem hier.
Rentiert sich, denn dieser Band bekommt von uns 4.2 Punkte.

„Das Herz des Dämons“

Es gibt Trilogien, von denen der dritte Band zum Teil der schlechteste ist.
Gerade weil sich vieles wiederholt oder auch die Figuren nur aufgewärmt werden.
Das ist hier bei Robin nicht der Fall.
Gerade weil die ersten beiden Bände mit unterschiedlichen Hauptfiguren spielen, warten wir LeserInnen gespannt, wie denn nun der Lazarusdämon das Geschehen weiter bestimmt.
Tut er auch.
Aber nicht er allein.
In diesem Band sorgen die Figuren aus den ersten Bänden für einen kräftigen Schlagabtausch und plötzlich erkennt man, dass mit dem Gang an einen dunklen Ort die letzten Momente dieser Geschichte gekommen sind.
Auch wenn der liebe Butler Alfred tot ist, spielt er in diesem Band auf den letzten Seiten eine Rolle. Irgendwie erahnen wir schon, dass dies nur ein Vorspann ist, auf etwas, was in naher Zukunft noch auf uns zukommt.
Zumindest erhoffen wir es.
Leider endet die Story dann doch sehr abrupt und wir wundern uns, dass noch einige Seiten über sind.
Diese sind nicht nur (wie üblich) mit Variant-Covern gefüllt, sondern auch mit einigen Kurzgeschichten, die Spaß machen, auch wenn sie nicht komplett überzeugen.
Uns überzeugt haben aber die Killer und Kämpfer, die uns in drei Bänden ein kurzweiliges Vergnügen beschert haben.
Der 3. Band bekommt 4.3 Punkte.
Einblicke gibt es hier.

Ihr wollt noch mehr.
Könnt ihr haben!
Eine eigenständige Geschichte, die etwas tiefer in die Beziehungen von Batman und Robin schaut, erhalten wir im DC Black Label unter dem Namen „Robin & Batman – Der Weg zum Helden“. Interessant ist dieser Band nicht nur weil es sich um eine großartige Geschichte handelt.
Das Teil überzeugt auch durch die Kunst der Superstars Jeff Lemire (SWEET TOOTH, JOKER: KILLER SMILE) und Dustin Nguyen (BATMAN, Descender).
Die Story ist in sich abgeschlossen und die ganz tief in die Gefühlswelt von Robin abtaucht.
Wir erkennen die Parallelen zwischen „Meister“ und „Schüler“, da auch Robin mit ansehen musste, wie seien Eltern einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind.
So kämpfen in diesem Band verbitterte Helden gegen ihr eigenes Inneres und aber auch gegen Bösewichte wie Killer Croc, die zum Teil eine Beziehung zu den Helden haben.
Der Comic macht einfach Spaß.
Wir verfolgen die Geschichte und gehen in den Zeichnungen auf, die uns fast genau so bewegen wie die grandiose Sweet Tooth – Story von Jeff Lemire.
Ein starker Comic, der in jede Sammlung gehört.
Hier ist er.
4.8 von 5 Punkten.

Ja, das war sie.
Auch wenn Robin anfangs nur als Sidekick am Start war, weiß er auch in großen Geschichten zu überzeugen.
So kann es mit der Entwicklung dieses Charakters gerne weitergehen.
Hat Spaß gemacht.