Lassen wir uns nicht Blenden.
Natürlich liegt dieser Wortwitz auf der Hand, aber man kann deutlich mehr zu dieser Band schreiben, deren Album „In den Wirren einer Nacht“ dreizehn Songs hervorbringt, die natürlich die Nacht verschönern aber auch den Tag erhellen können. Und alles in einer Laufzeit von guten 40 Minuten.
Auf ihrer Facebook-Seite schreiben Blenden „Keine Angst vor Energie, keine Angst vor Ruhe, keine Angst vor Krach, keine Angst vor Melodien“. Und dieser Satz passt perfekt passt zur Platte.
Ein richtig abwechslungsreiches Meisterwerk, das sowohl Energie besitzt, die Ruhe benutzt, um wichtige Botschaften deutlich zu formulieren, mit Krach aneckt und das alles in Melodien verpackt, die von einer Stimme veredelt werden, die sicher Hörer des Indie, des Rock aber auch des Punkrocks anziehen dürfte.
Das akustische Intro „In den Wirren einer Nacht“ ist ein stilles Lied an das „Monster, das uns frisst“. Eine Nummer, die auch am Ende der Platte laufen könnte, aber mich hier als Hörer direkt gefesselt hat, und zwar so, dass die Spannung, auf das was nun kommt, doch mit jeder Textzeile stärker wurde.
Und dann kam schon der erste Knall!
„Konflikt“ als erste Single könnte schon bekannt sein und geht ein gutes Stück nach vorne. Der Refrain schreit uns an und bringt uns wieder vor die Augen, dass die „Ratten immer weiter gehen“. Fesselt aber regt auch zum Nachdenken an.
Ganz stark.
Etwas poppiger aber mit viel Wucht in der Stimme kommt dann mit „Cancun“ ein weiterer Ohrwurm auf uns zu. Auch hier ein kraftvoller Text.
Natürlich wird auch auf dieser Veröffentlichung ein Liebeslied zum Besten gegeben. Und das passt natürlich zu den „Wirren einer Nacht“, wenn die Frau, über die hier gesungen wird („Anna“) jetzt weg ist.
Nachdem dieses gute Lied vorbei ist folgt mit „Jetzt oder nie“ ein richtig starker Anspieltipp.
Wie schon auf der Facebook Seite zu lesen – Krach und Melodie. Da hat sich dann doch ein gutes Stück Punk in diesem Song versteckt.
Danach wagen es Blenden, mit dem sehr getragenen Stück „Damals“, den Hörern eine kurze Verschnaufpause zu gönnen.
Das Stück wächst je öfters man es hört. Eine richtig gute Mitsingnummer.
Auch der zweite Teil des Albums überzeugt und mit den Stücken „Freundschaft“ und dem wütenden „Fürst“ haben die Jungs natürlich noch einige Knaller an Bord, die vielleicht noch von dem Ohrwurm „Nie wieder“ in den Schatten gestellt werden.
Ein würdiger Abschluss, der dann noch mit einem akustischen Stück den Kreis schließt und ein ganz starkes Debüt Album abschließt.
Natürlich darf man sich nicht so schnell Blenden lassen in der heutigen Welt, aber wenn dann so eine Band wie Blenden mit solch einem Album um die Ecke kommt, dann kann man für vierzig Minuten gerne mal den Alltag vergessen und sich einfach, ja, sagen wir es doch, Blenden lassen.
Und zwar von einer richtig großen Veröffentlichung von Blenden aus NRW.
Auch das Artwork ist ansprechend. Gerne weiter so!
Review von Thorsten
Blenden – Konflikt
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