Nachruf: Chester Bennington

Am späten Nachmittag des 20.07.2017 wurden das Netz und die Nachrichtenportale mehr und mehr mit schockierenden und unerwarteten Meldungen überschwemmt. War erst wenige Stunden zuvor der Tod von Kinderstar und Schlagersängerin Andrea Jürgens bekannt gegeben worden, vermeldeten mehrere Quellen nur etwas später einstimmig den Tod von Linkin Park Frontmann Chester Bennington, der sich, wie nicht lange danach auch Bandkollege Mike Shinoda bestätigte, in seinem Haus bei Los Angeles erhängt hat. Er hinterlässt sechs Kinder.

Nicht nur für Familie, Freundeskreis und die Kollegen des Musikers, sondern auch für viele Millionen Fans rund um den Globus bleibt nach dem Schock über den Verlust nun eine große, niemals zu füllende Lücke. Zwar hatte Bennington weder aus seiner durch sexuellen Missbrauch gezeichneten Kindheit, noch aus seiner Alkohol- und Drogensucht ein Geheimnis gemacht aber dennoch kamen diese Neuigkeiten absolut unvorhersehbar und führen unweigerlich zu Unverständnis und der Frage, warum diese große Seele von uns gegangen ist.

Mancher war gewiss nicht begeistert von den neusten musikalischen Erzeugnissen der Band, doch niemand wird den großen Einfluss der Nu- Metal Truppe im Allgemeinen und Chesters Rolle als Frontmann im Speziellen in Frage stellen wollen. Chester Bennington hat mit Linkin Park in den 90er Jahren einen großen Teil zur Identitätsbildung und zum Selbstverständnis einer ganzen Generation beigetragen. Mit wenigen anderen war er ein Sprachrohr, das der heutigen Social Media Gesellschaft, die sich schon früh über Musik und deren Kultur definierte, eine Stimme gab. Weltweit bahnten sich die Sounds und Texte der Band ihren Weg in die Gehirne der Fans, weltweit wurden nach kurzer Zeit ausverkaufte Tourneen vor gigantischem Publikum gespielt, weltweit haben die Lieder, denen Chester mit seinen Lyrics eine Seele gab, gewiss millionenfach eine Gänsehaut hervorgerufen. Es sind Lieder und Texte, die Gefühle vermitteln und die Menschen erreichen.

Dieses Erbe hat Chester Bennington hinterlassen und ich persönlich bin dankbar und froh, seinen Einfluss bezeugen zu können. Hoffentlich bereitet er sich auf der anderen Seite gemeinsam mit Ronnie James Dio, Paul Gray, Lemmy Kilmister, Chris Cornell und allen anderen Schwergewichten, die wir bereits sehnlich vermissen, schon einmal ordentlich vor, auf dass man sich dort irgendwann wiedersieht und anknüpft an alles, was hier seinen Ursprung nahm.

Ruhe in Frieden.

Nachruf von Lucas

Dieser Artikel wurde am: 22. Juli 2017 veröffentlicht.

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