Beim diesjährigen Summer Breeze durften wir mit den sympathischen Münchnern von Tenside reden. Seit 2005 sind die Modern und Metalcore Metaller auf dem Markt und waren dieses Jahr neben dem Breeze auch beim Full Force und bei dem Free & Easy Festival in München vertreten. Beim Interview waren Sänger Daniel Kuhlemann und Gitarrist Michael Klingenberg dabei:
Anja – Toughmagazine: Wir haben euch damals 2019 in München im Backstage mit Heart Of A Coward und Any Given Day das erste Mal gesehen. Seitdem hat sich bestimmt viel getan…
Tenside – Daniel Kuhlemann: Ja ein bisschen was schon. Und Corona war ja auch noch.
Anja – Toughmagazine: Erzählt mal ein bisschen, was ihr so zwischenzeitlich so gemacht habt.
Tenside – Daniel Kuhlemann: Wir haben in der Zeit wo Corona war, zwei Alben gemacht. Unser Album „Glamour & Gloom“ ist 2020 während der Epidemie gekommen und dieses Jahr im Januar unser neues Album „Come Alive Dying“. Dazwischen waren wir auf Tour sowie aktuell auf Festival Tour. Darunter waren auch ein paar Konzerte mit Five Finger Death Punch.
Anja – Toughmagazine: Ihr nehmt mir ja schon alle Fragen vorweg😄 – mit einer Frage gleich alles abgehandelt! Super! Freut ihr euch auf euren Auftritt?
Tenside – Daniel Kuhlemann: Absolut wir haben immer Bock auf Summer Breeze.
Anja – Toughmagazine: Wart ihr schon mal auf dem Summer Breeze?
Tenside – Daniel Kuhlemann: Ja tatsächlich haben wir vor 10 Jahren das letzte Mal dort gespielt. Das ist eigentlich auch mein Lieblingsfestival muss ich sagen.
Anja – Toughmagazine: Unseres auch. Wir wohnen auch in der relativen Nähe. Es ist immer quasi der Abschluss des Sommers. Aber auf dem Breeze bin ich lieber als Helfer, als für ein Magazin zu schreiben. 5 Tage Festival Bericht ist nicht ganz ohne. Da mach ich lieber Interviews, das ist schöner. Ihr habt auch schon euer Album erwähnt. Ich denke ihr seid sehr zufrieden damit?
Tenside – Daniel Kuhlemann: Ja erstes Album in den Top 10 in Deutschland. Für uns ist das auf jedenfall ein gutes Achievement, aber kein Grund um Stillstand einkehren zu lassen. Wir schreiben schon wieder neue Sachen und wollen als Band weiterwachsen und daran anknüpfen.
Anja – Toughmagazine: Ich habe etwas gegoogelt und es hieß, ihr wolltet keine musikalischen und lyrischen Wiederholungen auf dem neuen Album haben. Ist euch das gelungen?
Tenside – Daniel Kuhlemann: Ich denke schon. Ich meine das „Come Alive Dying“ unser vielseitigstes Album ist. Wir hatten soviel Zeit wie noch nie zuvor um dieses Album zu schreiben und haben viel Wert auf Details gelegt.
Tenside – Michael Klingenberg: Wir machen alles selbst und haben uns Zeit dabei gelassen, bevor wir das Album dann in den Mix gegeben und es absegnen haben lassen – So das wir dann alle vollends zufrieden waren. War haben soweit es uns möglich war das Maximum raus geholt. Und am Ende ist, denk‘ ich mal ein ganz geiles Album raus gekommen.
Anja – Toughmagazine: Vom Mastering her habt ihr euch ja auch sehr professionelle Hilfe gesucht. Das hat dann auch alles super geklappt? Bzw. hat das so geklappt wie ihr euch das gewünscht habt?
Tenside – Michael Klingenberg: Wir wollten schon immer mal ein Album in Amerika mischen lassen. Es hat sich dann herausgestellt, dass wir einen extrem guten Partner hatten, mit dem wir auch gerne weiter arbeiten. Und das Mastering mit Ted Jensen war dann auch nochmal das Pünktchen auf dem „i“. Wir sind super happy damit.
Anja – Toughmagazine: Ihr hattet ja auch drei Release Show zum neuen Album. Sind diese gut bei den Leuten angekommen?
Tenside – Daniel Kuhlemann: Ja super. Die Shows earen in Hamburg, Berlin und München. War geil. Es ist einfach super wenn ein Album raus kommt mit den Fans ein Release-Wochenende zu feiern und dann live zu spielen. Das ist ja überhaupt das Ding für Rock- und Metal Bands live zu spielen. Es war ne‘ gute Zeit und jetzt ist Festival Sommer – Alles super!
Anja – Toughmagazine: Wie war es denn mit Five Finger Death Punch und Ice Nine Kills? Das sind ja doch schon große Bands. Wie ist es für euch vor so großem Publikum zu spielen? Ist das schon was anders als so ne‘ Release oder Club Show?
Tenside – Daniel Kuhlemann: Ich würde sagen, man geht mit einem gesunden Respekt an sowas ran. Es waren auch unsere ersten Arena Shows. Das ist dann doch nochmal etwas anderes. Im Grunde ist es immer das gleiche, nur das es größere Events sind.
Anja – Toughmagazine: Sind die Bands dann einfach auf euch zugegangen und haben mit euch geredet?
Tenside – Daniel Kuhlemann: Tatsächlich kam Chris Kael von Five Finger Death Punch auf uns zu und hat sich auch unsere Show angesehen. Und Ice Nine Kills als Support – eine riesengroße Band, die wir auch feiern. Die sind cool drauf, das sind gute Jungs und es war super das wir da so nachrücken durften.
Anja – Toughmagazine: Spielt ihr lieber größere Show oder lieber in kleineren Clubs? Oder hat beides so seinen Reiz?
Tenside – Daniel Kuhlemann: Ja klar, je mehr Leute vor deiner Bühne stehen, desto schöner ist es auch. Man muss immer unterscheiden – ich hab lieber nen‘ kleinen Cub mit 200 Leuten, die richtig abfeiern und die Zeit ihres Lebens haben, als 2000 oder 3000 Leute die sich die Show anschauen, aber im Grunde nur die Hauptband sehen wollen. So muss man das schon unterscheiden. Aber bei den Shows wurden wir herzlich empfangen und die Leute waren super drauf, alles klasse. Man kann das gar nicht so richtig vergleichen. Ich steh‘ persönlich eher auf die großen Shows.
Anja – Toughmagazine: Ihr habt ja gesagt, dass ihr schon sehr fleißig wart dieses Jahr. Ihr wart zum Beispiel auf Rock am Berg oder dem Free & Easy Festival.
Tenside – Daniel Kuhlemann: Es war ein super Sommer. Gerade hier auf dem Summer Breeze fühlt es sich so familiär an. Man trifft viele Leute, es ist wie ein kleiner Kurzurlaub. Es vergehen eigentlich keine 5 Minuten, ohne das wir jemanden Bekanntes über den Weg laufen. Das ist großartig. Ein, zwei Festivals haben wir ja noch in diesem Jahr..
Anja – Toughmagazine: Das ist das Schöne hier: Das alle gut drauf sind und das Publikum hier alle Bands gut aufnimmt. Da werden auch die kleinen Acts gefeiert.
Tenside – Daniel Kuhlemann: Wir hatten eigentlich immer Glück gehabt, das die Leute gut drauf sind und mitgefeiert haben. Es war nie so, dass wir darum kämpfen mussten.
Anja – Toughmagazine: Wenn ihr so an die letzten Jahre zurück denkt – ist eure Musike härter / rockiger geworden?
Tenside – Daniel Kuhlemann: Würd ich gar nicht so sagen. Es gibt nach wie vor sehr harte Songs und auch der Titelsong „Come Alive Dying“ ist eine sehr harte Nummer. Wir haben auf dem neuen Album auch viele Nummern, die breiter aufgestellt sind. Mehr Gesang, mehr Vocals. Ich will jetzt nicht sagen, das wir eine Radioband werden wollen. Für mich persönlich ist es so, je älter ich werde, desto mehr möchte ich mich als Musiker weiter entwickeln. Volles Potenzial ausschöpfen und alles reinzupacken, was geht, was sich dann auch für die Band gut anfühlt. Einfach Musik machen, die eben nach Tenside klingt. Das ist unsere Aufgabe. Wir wollen Songs machen, die nach unserer Band klingen und nichts anderes. Daran arbeiten wir und versuchen unsere Kraft und Songwritingskills mit einzubringen.
Anja – Toughmagazine: Quasi auch etwas herausstechen und nicht die x-te Hardcore oder Metalcore Band zu sein…
Tenside – Daniel Kuhlemann: Genau. Es ist immer schwer was ganz Neues zu machen, was es noch nicht gab. Aber ich denke, man hat als Band die Möglichkeit einen eigenen Stil zu finden. Für uns beide als Songwriter in der Band ist das eben eine wichtige Sache. Ich finde darum geht’ s auch. Niemand will die Kopie einer Kopie sein. Das Wichtigste ist, das uns erstmal selbst die Songs gefallen. Wir machen die Mucke erstmal für uns und wenn es dann noch den Leuten gefällt – umso besser. Wenn du es nicht selbst fühlst, dann kannst du es auch nicht rüber bringen.
Anja – Toughmagazine: Was ist denn die Message im neuen Album? Ich muss gestehen, ich hab es immer noch nicht angehört, aber das hole ich noch nach, versprochen!
Tenside – Daniel Kuhlemann: Rein textlich kann ich sagen, dass die neue Platte sehr viel düstere Sachen transportiert, weil wir aus einer sehr düsteren Zeit heraus geschrieben haben, die wir ja auch alle so erlebt haben. Es gab auch Todesfälle in der Familie. Es war eben alles ne‘ crazy Zeit. Demensprechend hat sich das thematisch auch auf die Platte reflektiert. Aber dennoch ist die Grundmessage nicht total düster, sondern eher so ein 50:50 um sich selber zu motivieren um da wieder raus zu kommen und nach den guten Dingen im Leben zu streben. Das Leben ist ne‘ Achterbahnfahrt für uns alle und das muss man eben realisieren und seinen Weg dadurch finden.
Anja – Toughmagazine: Ich freue mich das ihr Zeit für uns hattet und werde mir euren Gig später ansehen!
Tenside – Daniel Kuhlemann: Danke auch an euch, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Wir freuen uns total auf später!
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