Hassliebe: Die Rockband im Interview
Am 01.02.2014 war die Band Hassliebe zu Gast in St.Pauli – dort spielten sie ein Konzert im Rock Café! Redakteurin Stefanie traf die Musiker kurz vor ihrem Auftritt und konnte ihnen einige Fragen stellen!
Hey Leute. Stellt euch unseren Lesern doch bitte kurz vor!
Kurt: Ich bin Songwriter, Gitarrist und Backroundsänger der Band. Ich bin seit der Gründung 2005 dabei. 2011 hat unser Sänger und Bassist Daniel die Band verlassen. Danach gab es leider eine zweijährige Pause, bevor wir 2013 in neuer Besetzung und mit dem Album „Sklave der Neuzeit“ wieder durchgestartet sind.
 
Matze: Ohne Zweifel steht und fällt mit Kurt die Band. Ohne ihn wären wir nicht HASSLIEBE, weil er für die Band die Songs schreibt und der kreative Kopf der Band ist. Ich bin seit 2013 Sänger der Band und kümmer’ mich ausserdem um das Management.
 
Mac: Und ich bin Bassist und unser Medienbeauftragter.
 
Matze: Zu uns gehören auch Flo, unser Schlagzeuger, sowie Mane, unser musikalisches Allroundtalent. Nachdem Flo in die Band kam, ist Mane vom Schlagzeug zum Keyboard gewechselt. Er ist echt genial, ich glaube, er kann einfach jedes Instrument spielen.
 
Was bedeutet für euch der Name HASSLIEBE?
Kurt: Gegensätze wie Hass und Liebe ziehen sich an und gehören zum Leben einfach dazu. Das Eine kann ohne das Andere nicht existieren. Unsere Songs beschäftigen sich mit unseren Erfahrungen und Empfindungen, deshalb passt der Name zu uns.
 
Mac: Genau. Wir beobachten die Menschen um uns herum und uns selbst. In unseren Songs verarbeiten wir unsere Erfahrungen.
 
Jan Jaedike von Rock Hard bezeichnet euch auf eurer Homepage als „Ausnahmeband“ inmitten der vielen Rock-Bands. Was unterscheidet  euch von der immer größer werdenden Zahl deutschsprachiger Rockbands?
Matze: Wir beschäftigen uns mit der Beziehung der Menschen untereinander und sind sehr gesellschaftskritisch. Aber wir distanzieren uns von jeglicher politischer Richtung und wir schreiben auch keine Sauflieder, so wie einige andere Rockbands. Wir wollen nicht in eine politische Ecke gedrängt werden.
 
Kurt: Richtig. Deutsche Rockmusik wird immer gleich in Links oder Rechts eingeteilt. Wir wollen anders sein.
 
Matze: Unsere Musik entsteht durch die unterschiedlichsten Einflüsse unserer musikalischen Vorlieben. Wir sind alle individuell und jeder gibt ein bisschen von sich selbst dazu. So entsteht dann ein gemeinsames Ganzes. Wir sind so unterschiedlich, dass wir gar keine Band sein dürften, aber gerade deshalb funktioniert es so gut zwischen uns. Wir wollen nichts kopieren, sondern unsere eigene Musik machen.
 
Mac: So macht die Summe des Ganzen das Ergebnis. Wir lieben das Riff, nicht dieses schlechte Geschramme. Es geht uns nur um die Musik selbst.
 
Bei euch gab es einen Mitgliederwechsel. Euer Sänger Daniel verließ die Band und Matthias und Dany sind neu in die Band gekommen. Hat sich dadurch etwas in eurer Musik geändert?
Matt: Natürlich. Wir sind auf der Bühne jetzt viel präsenter. Dadurch, dass wir mehr Instrumente spielen können, spürt man einfach mehr Dynamik und Energie. Und ich als Sänger kann mich ganz auf den Gesang konzentrieren. Da ich kein Instrument spiele, hab ich einfach mehr Freiheiten. 
 
Kurt: Früher haben wir auch bayrische Texte auf der Bühne gesungen. Das würde heute gar nicht mehr passen. Stellt euch mal unseren Mac vor, wie er bayrisch singt.
 
Euer aktuelles Album heißt „Sklave der Neuzeit“. Gebt uns einen kleinen Einblick in eure Songs!
Kurt: Das Album sollte eigentlich schon 2011 erscheinen und war schon komplett mit Daniel eingesungen. Nach dem Wechsel in der Band haben wir das Album mit allen Mitgliedern und Instrumenten noch einmal neu aufgenommen. Wir hatten ja bereits davor das Album „Niemandsland“ herausgebracht. Daher war „Sklave der Neuzeit“ wie ein Neubeginn. Die Texte sprudeln einfach so aus mir heraus. Wir wissen zum Beispiel nie genau, was am Ende aus einem Song wird. So sind Songs, die als Balladen gedacht waren, am Ende vielleicht doch eine schnelle Rocknummer.
 
Matze: Das Konzept steht manchmal erst, wenn der Song komplett fertig ist, wie zum Beispiel bei „Wann ist der Mensch ein Mensch“. Mein Lieblingssong auf der Platte ist „Vom Anfang bis zum Schluss“ oder „Sklave der Neuzeit“, zu dem wir auch ein Musikvideo gedreht haben. Außerdem zählt „Einbildung“ auch zu den Songs, die mich persönlich berühren!
 
Mac: Wir haben einen richtig genialen Produzenten, Jon Caffrey, der immer verrückte Ideen hat und jedes Video bis ins kleinste Detail plant. So macht der Dreh verdammt viel Spaß. Und die Musikvideos sind zum großen Teil von Filmen inspiriert, die heute gar keiner mehr schaut.
 
Matze: Wir haben schon oft gehört, unser Video zu „Sklave der Neuzeit“ sei „komisch“. Damit haben wir genau das erreicht, was wir erreichen wollten. Musikvideos, die aus Livemitschnitten bestehen, gibt es ständig. Wir wollten eine Story erzählen. Das Video soll zum Nachdenken anregen und nicht nur unseren Bühnenauftritt zeigen. Es ist ein episches Werk.
 
Mac: Nach dem Motto: Lass das Herz sprechen…
 
Kurt: Unsere Balladen sind inspiriert von amerikanischen Bands und Wolkenmaschine befasst sich mit dem Einsatz von Kernkraftwerken. Der Song ist übrigens entstanden, kurz bevor es 2011 zu der Katastrophe in Fukushima kam.
 
Hassliebe – Sklave der Neuzeit
 
 
Ihr wart letztes Jahr zusammen mit Inextremo auf Deutschlandtour, dieses Jahr gehts direkt weiter. Immer auf Achse also. Hab ihr Heimweh?
Kurt und Mac: NEIN! Eher Fernweh. Wir sind total gern unterwegs. Es ist genial, neue Menschen und Städte kennenzulernen.
 
Mac: Du kommst in irgendeine Stadt und überall kennst du jemanden. Da fühlt man sich sofort wohl und fast wie zu Hause.
 
Matt: Ich bin auch total gern auf Tour, auch wenn ich meine Familie dann schon ein bisschen vermisse. Aber man kommt ja auch immer wieder nach Hause zurück. Wir leben für die Musik und lernen gern immer wieder neue Leute kennen.
 
Wie sind eure weiteren Pläne?
Kurt: Unser Hauptaugenmerk liegt auf unserer neuen Platte, die so schnell wie möglich erscheinen soll. Etwas wird es aber noch dauern, weil wir gerade noch auf Clubtour sind. Aber ich kann euch versprechen: Es wird der Hammer!
 
Matt: Außerdem würden wir gern auf einigen Festivals dieses Jahr spielen. Es gibt auch schon Pläne, aber noch nichts Konkretes.
 
Was erwartet uns gleich bei eurem Auftritt?
Kurt: Wir spielen einen Mix aus den Songs beider Platten, von Balladen bis Metal oder Punkrock. Wir spielen, weil uns die Musik Spaß macht, egal, ob im Club nun 15 oder 5000  Leute unseren Auftritt erleben. Also genießt einfach den Abend und feiert mit uns.
 
Danke für das Interview! Habt ihr noch ein paar letzte Worte für uns?
Matt: Freut euch auf das, was noch kommt!
 
Mac: Es lohnt sich auf jeden Fall, mal bei uns reinzuhören.
 
Interview von Stefanie Kreft im Februar 2014
 
Foto: THOMAS BROLL photokunst
 
Dieser Artikel wurde am: 5. Februar 2014 veröffentlicht.

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