Würde man Gernot Recke mit wenigen Worten beschreiben wollen, so wird das nicht einfach fallen. Denn G. Recke ist vielseitig. Als Autor einiger Bücher und Musiker (Kellergeister, Restalkohol) ist er etwas wie ein moderner Geschichtenerzähler. Seine Bücher sind bei Impact erhältlich und es lohnt sich, da mal reinzulesen, denn gerade in dieser nervenden Corona Zeit, sind diese lebensbejahenden Texte sicher wichtiger als je zuvor. Wir haben uns etwas mit seinem Werk beschäftigt und waren froh, dass sich G. Recke für einige Fragen zur Verfügung gestellt hat. Seid gespannt auf die Antworten.
Hallo Gernot. Schön, dass du dir die Zeit fürs Interview nimmst. Wobei erwischen wir dich gerade?
Gernot: Ich kam gerade aus dem kleinen Buchladen, in dem ich einen kleinen Job habe. Du erwischt mich also beim Blick in den Rechner, um mal zu gucken, ob irgendwas wesentliches außerhalb meiner unmittelbaren Welt so los war.
Nicht jedem wird dein Name direkt ein Begriff sein. Auch der TaschenRecke ist nicht jedermann bekannt. Stell dich gerne mal kurz den Leser*innen vor.
Gernot: Ich stelle mich mal vor, wie ich es auch auf einer Bühne machen würde: Hallo, ich bin G. Recke, der Mann meiner Frau, der eine von der Band „Kellergeister“ und jeden ersten Donnerstag auf www.kamikaze-radio.de zu hören. Schön, dass Sie sich Zeit für mich und meine Geschichten nehmen. Viel Spaß und gute Unterhaltung.
Und jetzt noch für das Interview ein paar Ergänzungen. Meine Flegeljahre hab ich in Berlin verbracht, dann hat mich die Liebe nach Düsseldorf gelockt und dort bin ich noch immer und das ist auch gut so. Geschrieben habe ich schon immer. Irgendwann merkte ich, dass ich mit meinen Texten die Leute unterhalten konnte. Das hab ich dann beibehalten. Bei den Pfadfindern hatte ja jeder eine Spezialaufgabe, ich war der Geschichtenerzähler, der abends, am Feuer lustigen Quatsch erzählt hat. Irgendwann gab es in Berlin diese Poetry Slam Bühnen und dort habe ich dann neue Geschichten vor einem größeren Publikum vorgestellt. Letztlich hatte ich dann aber genug Material für ein volles Programm und bin damit auf die Bühnen gegangen.
Wer sich im (Deutsch-)Punkgenre auskennt, der kommt früher oder später automatisch auf dich. Kamikaze Radio, Autor, Texter unter anderem für die Kellergeister aber auch bei Lesungen, Support etc. bist du anzutreffen. Wie ist denn dein Tag so aufgebaut?
Gernot: Also wer jetzt nicht gerade Kamikaze Radio hört oder sich mit den Kellergeistern beschäftigt, dem bin ich wahrscheinlich völlig unbekannt und das ist auch voll in Ordnung so. Es gibt ja heute unzählige Leute die in – und am Rande des Punk etwas machen, da kann man keinen Überblick haben, vielleicht in seinem Stadtteil oder seiner Facebook Blase, aber darüber hinaus bin ich extrem anonym unterwegs, was aber auch schön ist. Mein Tag ist ziemlich normal aufgebaut, morgens stehe ich auf, erledige einigen Kram und abends lege ich mich irgendwann ins Bett um am nächsten Tag ähnlich wie an dem davor weiter zu machen.
Überzeugen kannst du Menschen vor allem mit deinen ironischen ja aber auch lebensbejahenden Geschichten. Wo nimmst du die Inspirationen her, wenn du dich an ein neues Buch setzt?
Gernot: Vieles passiert halt einfach, ich habe eine verrückte Idee, sehe irgendwas oder es passiert mir was, das dann der Grundstein für einen Text wird. Immer die Antennen im Wind haben und auch mal eine Anekdote aus der eigenen Vergangenheit ausbauen, daraus können Geschichten entstehen. Ich klopfe viele Alltagssituationen auf ihren Unterhaltungswert ab. Wenn sich genügend neue Texte angesammelt haben, dann wird es Zeit für ein neues Buch. Ich würde nie auf die Idee kommen, meine Geschichten als lebensbejahend zu bezeichnen, muss ich mir mal drüber Gedanken machen.
Die bisherigen Bücher (TaschenRecke) sind ja hauptsächlich Kurzgeschichten. Auch einige Gedichte haben sich versammelt. Mit „35 üble Jahre“ schreibst du aber über die Geschichte einer Band. Wie kam es zu dieser „Biografie“?
Gernot: Ich hatte ja in meiner Jugend keine Band. Zwar hab ich für Bands den Manager oder den Merch -Mensch gemacht, aber auf der Bühne war ich höchstens mal, um mir ein Bier zu mopsen. Was natürlich ziemlich schade ist. Aber als Autor kann ich natürlich eine Band erfinden und deren Geschichte schreiben. Diesen Umstand hab ich dann schamlos ausgenutzt und dieses wilde Buch geschrieben. Mir war aber auch wichtig, dass die einzelnen Kapitel aus Kurzgeschichten funktionieren, damit ich dann Einzelne davon in meinen Lesungen einbauen kann.
Im Vorwort schreibst du einen tollen Satz: „Eine tolle Geschichte lass ich mir von der Wahrheit doch nicht kaputt machen.“ Herrlich. Beschreibe mal, wie dieser Satz dein bisheriges Schaffen beeinflusst? Gibt es Wahrheiten, die du „umschreibst“?
Gernot: Viele meiner Geschichten haben eine reale Ausgangssituation, aber diese ist halt noch keine Geschichte. Diese baue ich dann darum. Manchmal überspitze ich erlebtes, mal lasse ich mich besser oder auch oft dämlicher dastehen, als es in echt war. Es soll ja, im besten Fall Spaß machen. Erstaunlich ist aber, dass in der RestAlkohol Biografie unheimlich viel aus meiner Kindheit und Jugend steckt, Konzertbesuche, Gespräche über Punk, Urlaub in London und einiges mehr.
Kurzgeschichten aber auch das Buch über deine Band. Könntest du dir auch mal vorstellen, einen ernsten Roman zu schreiben? Über ein trauriges Thema?
Gernot: Vorstellen kann ich mir vieles, aber ich glaube nicht, dass ich darauf Lust hätte. Ich möchte die Leser mit meinen absurden Geschichten unterhalten und dabei – um die Ecke auch auf ein paar Missstände hinweisen. Daher denke ich, wird es eher keine traurigen Themen als komplettes Buch geben. Als Kurzgeschichte sicher, das ist ja auch schon gelegentlich vorgekommen.
Du veröffentlichst deine Bücher über Impact. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Gernot: Impact sind ja die „Kellergeister“ Plattenfirma, wenn es um die reinen Punk-Alben geht. Irgendwann saßen wir mal zusammen und sie mochten meine Geschichten, von denen ja auch 2 auf der „Kellergeister-CD „Wir in diesen Tagen“ drauf sind. Nachdem Impact ein paar Fantasy Romane eines anderen Musikers rausgebracht hatte war es nicht weit sie als Verlag zu nutzen. Das schöne ist ja, dass ich dort machen kann was ich will. Mir quatscht keiner in meine Texte rein, die Bücher erscheinen so wie sie von mir gedacht sind. Das man mit und an mir kein Geld verdienen kann, war sowieso klar, aber darum geht es auch nicht. Wir machen das, weil wir es können und wenn es einigen Leuten gefällt, um so besser. Ich schreibe ja nicht für einem Markt, sondern für mich und die Leute, die dran ordentlich Spaß haben. Das ist dann ein überschaubare Menge, aber das ist für mich voll in Ordnung so.
Das aktuelle Werk ist die Geschichte über Restalkohol. Wie kam es zu diesem sehr umfangreichen Buch?
Gernot: Angefangen hat es mit der ersten Geschichte, die ich bei Kamikaze Radio gelesen habe und die unheimlich gut ankam. Daraufhin schrieb ich die Nächste und habe dann eine Weile über den weiteren Verlauf nachgedacht und Notizen gesammelt. Ein paar Jahre später schickte uns Michel, unser Sänger, das, „Bibo-Lied,“ welches ich ihm, als Bibo Zementfrosch, den NDW Star der DDR geschrieben hatte. Das hatte dann bei mir einen Schreibschub ausgelöst. Im Urlaub habe ich dann jeden Tag ein paar Kapitel mit der Hand in einen Notizblock geschrieben und immer mehr bekloppte Ideen gesammelt. Ich hab weitere Songtexte geschrieben und mir über das Buch Gedanken gemacht. Nach dem Urlaub habe ich alle Texte in den Rechner getippt und das Ding nahm Fahrt auf. Bands anschreiben, für den Sampler, mit Karin an der Gestaltung tüfteln, Grafiken und Logos erfinden und was noch so alles anfällt. Jente, unser Gitarrist kümmerte sich um die Melodien der Lieder und die Demoversionen. In der Ursprungsgeschichte waren meine Mitmusiker ja 2 Freunde aus meiner Schulzeit. Diese wurden dann aber rasch zu Jente und Ingo, von der Band „Tante Inge“, die aber seit ein paar Jahren grandiose „Kellergeister“sind. Ein paar anstrengende Monate später war dann das Buch fertig. Aber es war eine riesige, schweinemäßige Arbeit, das alles so hinzubekommen.
Schön ist hier definitiv die beiliegende CD. Sowohl ein Hörbuch als auch ein Tribut bei dem unter anderem Mitglieder von Bands wie den Abstürzenden Brieftauben, Heiter bis Wolkig, Rio (R.I.P) von No Exit, Zwakkelmann, Dödelhaie, Kellergeister und, und, und zu hören sind. Ein Tribut. Was bedeuten dir diese Gastbeiträge?
Gernot: Es gibt 2 Antworten, zuerst fand ich es unheimlich spannend einen Tribute-Sampler für eine Band zu machen, die es nie gegeben hat. Und mit den „Kellergeistern“ habe ich ja eine dufte Band in der Hinterhand, die sich um die Musik kümmern konnte, während ich die Songtexte geschrieben habe. Das sich letztlich alle meine angefragten, „alten Helden“ bereiterklärt haben mitzumachen, war schon klasse. Früher war ich einer, der da betrunken und durchgeschwitzt vor deren Bühne rumgehampelt hat und nun singen die meine Texte, das ist schon eine ganz besondere Erfahrung. Zum 2. gab es öfter mal die Situation, wenn ich zu Karin sagte, dass der und der doch ne Strophe bei den „Kellergeistern“ singen könnte, dann meinte sie, „das kannst du alles auf deinem Soloalbum machen“. Nun, dazu kam es bei diesem schönen Sampler.
Wo wir gerade bei Gastbeiträgen waren. Du kennst ja unglaublich viele Menschen. Welche Bands begleiten dich derzeit?
Gernot: Natürlich hat mich der Tod von Rio, von „No Exit“ schwer erschüttert. Keine Band habe ich öfter live gesehen. Rio war für mich der Prototyp eines Punk-Sängers. Ich höre viele Bands, die ich auch früher mochte, tue mich mit neuen Bands eher schwer. Vielleicht liegt das an der neuen Zeit, wo man sich nicht mehr so in ein Album vertieft wie früher. The Clash und die Ramones gehen immer.
„Wie der Hase läuft“. Ein Buch, dass sich zum immer-wiederlesen anbietet. Kurzgeschichten, wie der Kaktus auf dem Klo, die einem das Lächeln ins Gesicht holen. Aber auch Interviews, Lebensweisheiten und Gedichte. Praktisch ein Sammelsurium von gut gemachter Unterhaltung. Wie ist dieses Buch entstanden und was davon ist dir besonders ans Herz gewachsen?
Gernot: Ich wollte mal etwas machen, was es vorher so noch nicht gab, daher hab ich mich von sämtlichen Beschränkungen verabschiedet und halt auch den Weisheitsratgeber, Witze und ein Interview mit eingebaut. Die „Bier-Meditation“ kommt ja immer gut und etwas Achtsamkeit schadet ja grundsätzlich keinem, auch wenn man sich vielleicht kein komplettes Buch zu dem Thema zulegen möchte. Mir gefällt der Mix an unterschiedlichsten Texten und Themen, es ist eine Art Wundertüte geworden, mit der ich sehr glücklich bin. Es ist ja so, dass ich immer wieder neue Texte schreibe und irgendwann ist es Zeit ein neues Buch zu machen. Dann gucke ich welche Texte gut genug sind und die kommen dann in das neue Buch.
In der modernen Zeit ist das Lesen leider etwas zur Seite gedrängt worden. Jedoch gibt es deine Geschichten auch als Hörbücher. „Alles Gute Geschichten“ zum Beispiel mit 35 Geschichten rund um Düsseldorf, Berlin, Bodensee und, und, und. Highlights deiner Liveshows. Die Spielzeit von 2,5 Stunden vergeht wie im Flug. Wenn du diese CD hörst (und die Geschichten ja kennst) was überrascht dich am meisten?
Gernot: Vielleicht die Vielfältigkeit meiner Texte und Themen. Es sind mittlerweile so viele Texte, dass ich problemlos vor den unterschiedlichsten Leuten ein volles Programm lesen kann. Manchmal lese ich vor einem Ü 70 Literaturpublikum, die bekommen dann andere Geschichten als wenn ich als Vorprogramm einer Punkband lese. Und letztlich geht es ja darum sein Publikum gut zu unterhalten, ohne sich zu verbiegen. Die Pflanzengeschichten passen immer, „Motörhead in Zimmerlautstärke“ auch meistens. Und „Das Ohr von Campino“ passt sowieso. Campino und die Hosen sind ja mittlerweile eh eine Düsseldorfer Institution und das ist keine Klage sondern eine Feststellung.
Du liest vor Publikum. Was ist das Besondere für dich aber auch deine Zuhörer*innen an solchen Abenden?
Gernot: Für jedes Event gibt es ein eigenes, darauf ausgerichtetes Programm. Die Stimmung und die Resonanz und das darauf reagieren, das ist mir sehr wichtig. Dabei geht es nicht nur um Applaus. Auch wenn ein Text nicht so zündet, wie ich es vermutet habe bringt ja die Veranstaltung weiter. Die Begegnung mit alten Bekannten und neuen Leuten finde ich unheimlich wichtig. Auch die Vorfreude und die Vorbereitung, der Raum, das Wetter, da kommt ja immer vieles zusammen. Bei Lesungen sind ja auch meist eher wenige Leute da, aber wenn die dann richtig Spaß haben, dann gibt mir das sehr viel. Das kann keine Online-Veranstaltung, ich habe bei einer mitgemacht. Das war interessant, aber viel mehr auch nicht. Eine Lesung gibt mir immer auch das Gefühl, dass meine Sachen funktionieren, wenn letztlich alle Spaß mit meinen Texten und mir auf der Bühne hatten.
Könntest du dir vorstellen, auch an solchen Abenden mal ein unplugged Set zu spielen. Deine Gedichte vielleicht zu vertonen?
Gernot: Äh, ich bin ja kein Musiker, kann kein Instrument, kann nicht singen, daher wäre das sicher ein eher zweifelhaftes Vergnügen. Bei den Kellergeistern schreibe ich Texte und singe in den Chören mit, alles andere würde mich maßlos überfordern. Aber ich trete gerne mit Musikern auf, die das Singen gut hinkriegen und dort würde ich schon auch was mitsingen, wenn man mich lässt. Mit „Happy Kadaver“ im Don’t Panic in Essen, da habe ich bei dem RestAlkohol Lied, welches Kunti auf dem Tribute Sampler singt, mitgesungen und das war auch voll in Ordnung. Ansonsten reicht es mir, und den Leuten, wenn ich meine Texte einfach lese.
Da du unglaublich viel Material hast, stellt sich die Frage, ob du auch für andere Bands schreibst? Wem würdest du denn gerne mal einen Text auf den Leib schreiben?
Gernot: Mit dem RestAlkohol Sampler habe ich das ja quasi gemacht. Was mir ein außerordentliches Vergnügen war. Die RestAlkohol Songs sind zwar in einem pubertären 80er Kontext verfasst, aber schon auch für die gedachten Sänger zugeschnitten. „Lederjacke Helmut“ ist eine, wie ich finde, gelungen Hommage an die „Abstürzenden Brieftauben“.
Auch beim Kamikaze Radio bist du aktiv. Erzähl gerne kurz was über deine Sendung.
Gernot: Das war eine Situation, die durchaus Parallelen zu diesem Interview hat. Zuerst wurde Karin bezüglich „Kellergeister“ bei Kamikaze Radio interviewt. Sie erwähnte den „Geschichten und Songtexte schreibenden Gatten“ und das war dann spannend genug für ein separates Interview mit mir. Das ich dann eine regelmäßige Literatursendung beikam, wo ich jeden Monat eigene Geschichten lese und gute Bücher empfehle ist ein schöner Nebeneffekt. Dadurch habe ich natürlich auch einen guten Grund immer wieder neue Rock-Geschichten zu schreiben.
Autor, Musiker und vieles mehr. Was werden wir denn als nächste für Projekte von dir bekommen?
Gernot: Tja, das ist so ne Sache mit den ungelegten Eiern… es gibt einiges, was ich auf der Pfanne habe, ob als nächstes ein neues Buch oder wieder ein Hörbuch erscheint, alles ist möglich. Aber ein aufwändiges Projekt wie z.B. „RestAlkohol“ ist erstmal nicht zu erwarten. Eher wird es in der Richtung von „Wie der Hase läuft“ weitergehen, vermute ich mal. Nun sind, seit ich zuletzt an dem Interview gesessen habe, ein paar Tage vergangen. In der Zwischenzeit habe ich mein erstes Impact-Buch, „Katertag“ aufgemöbelt, etwas bearbeitet und in neuem Format neu rausgegeben. Inklusive digitaler EP. Also es ist etwas aktuelles passiert. Das Ergebnis und das sich neu mit dem alten Buch beschäftigen war eine arbeitsreiche aber spannende Sache.
Wenn du auf die derzeitige Situation schaust. Corona ist hoffentlich auf dem Rückzug. Aber es hat einige Bands arg gebeutelt. Wie beurteilst du die Krise für die Veranstaltungsindustrie?
Gernot: Es ist ein riesiges Desaster, für viele kleine Clubs, Kneipen und auch für Musiker und Bands, für alle, die die Zeit irgendwie aussitzen mussten. Eine komplette Branche wurde komplett ausgebremst. Über die Einzelschicksale möchte ich lieber nicht nachdenken, aber es ist einfach übel. Ich hoffe, das sich viele der Läden und Clubs wieder fangen. Es ist finster, wie eine über viele Jahre gewachsene Clubkultur, die ja eher keine Rücklagen bilden kann und sich eher selbst ausbeutet, einfach mit den Gegebenheiten klar kommen soll.
Was hat dich hier enttäuscht? Was stimmt dich hoffnungsfroh?
Gernot: Ich habe tatsächlich nichts anderes von Seiten der Regierung erwartet, daher hat mich deren Verhalten nicht sonderlich überrascht. Die Kreativen Köpfe werden ihren Weg zurück auf die Bühne finden, das ist meine größte Hoffnung.
Was bedeuten dir die folgenden Begriffe?
Rock `n` Roll und Punk
Gernot: Einige Musiker schreiben Rockgeschichte, ich schreibe Rock Geschichten.
Ruhrgebiet
Gernot: Eine spannende Region mit schönen alten Zechen und vielen netten Leuten. Es ist genau wie Berlin, nur halt total anders und die Leute im Pott sind herzlicher.
Alles Gute Geschichten
Gernot: Mein Hörbuch zum 20. Bühnenjubiläum, eine bunte Mischung an schönen Geschichten. Im Februar vor dem Lockdown war ich im Tonstudio. Während des Lockdown habe ich die Geschichten geschnitten und die Reihenfolge festgelegt. Karin und ich haben das Cover und das umfangreiche Booklet gestaltet und Michel hat die Aufnahmen letztlich gemischt. Wir haben die Zeit gut genutzt und hatten keine Langeweile oder Panik. Letztlich ist es ein schönes Album geworden, auch dank meinen tollen Fotografen.
Taschenrecke
Gernot: Der TaschenRecke ist mein Produkt. Der Name stammt noch aus der Zeit, als ich kompakte Din A 6 Heftchen rausgebracht habe. Da kam dann öfter die Frage, wann kommt der nächste TaschenRecke?
Kellergeister 2021
Gernot: Abwarten, wissen wir auch abschließend noch nicht.
“Comeback Rock”
Gernot: Das Album der Band RestAlkohol, welches als digitales Vinyl zum Buch als mp3 zu haben ist. Ich kann zwar nicht singen, aber dafür ist es ja Punk.
Ausmalbilder
Wichtige Sache, wenn einem langweilig ist. Es gibt einige im RestAlkohol Buch, voll DIY, Alter!
Bier Hawaii
Gernot: Eine gute Idee, mit der ich lange gespielt hatte und die als wichtiges Element im RestAlkohol Buch in einer Geschichte eine Rolle spielt. Und Live mit den Leuten immer ein wesentliches Show-Element. Ein toller Cocktail, den ich selber erfunden habe. Eine Scheibe Annas und der Rest steht im Buch….
Steffen, die Stinkprimel
Gernot: Jeder normale TaschenRecke beginnt mit einer Pflanzengeschichte, das hat sich so ergeben und das ist auch gut so. Steffen, die Stinkprimel ist fast genau so im sogenannten echten Leben passiert.
Achtsamkeitstraining
Gernot: Schadet nicht,. Wenn man genervt in der Supermarktschlange steht kann man sich ärgern oder eine kleine Meditation draus machen. Immer gut, wenn man nicht gleich durchdreht, zumindest in den meisten Situationen.
Flash for Fantasy
Gernot: Eine abgefahrene Geschichte auf die ich durchaus stolz sein könnte, wenn mir Stolz liegen würde. Dass Zwakkelmann sich selbst in der „alles Gute“ Hörbuchversion spricht, ist ein klasse Umstand, der mich sehr glücklich macht.
Tough Magazine
Gernot: Finde ich gut, Ihr macht das dufte und habt spannende Beiträge und gute Fragen. Stöber ich gerne mal rum, wenn es sich ergibt.
Wir bedanken uns bei euch für die Zeit, die du dir genommen hast! Natürlich gehören die letzten Worte dir. Also los :)…
Gernot: Ich möchte mich mit 2 kurzen Gedichten verabschieden und danke Euch, dass Ihr bis hierhin am Ball geblieben seid. Wenn Ihr neugierig geworden seid, besucht mich bei Facebook, TaschenRecke, dort gibt es auch Infos, wenn es wieder auf die Bühne geht.
Neue Zeit
Wenn Dein Deo versagt und Deine Frau sich beklagt,
wenn Dein Hund nicht mehr bellt, weil ihm die Ruhe gefällt.
Dann stell Dir ein paar Fragen und dann solltest Du wagen
In den Spiegel zu sehen und Deinem Blick zu bestehen.
Wenn Deine Apps dich veräppeln, sich die Rechner verrechnen,
Dich Deine Kinder verklagen, gibt es nicht viel zu sagen.
Gib dem Hund einen Tritt, pfeif Dir irgendwas rein,
und wenn Du dann etwas willst, dann lass es lieber sein
Mein Wunsch
Wer gesund ist, soll es bleiben
und wer krank ist, soll genesen.
Alles andere ergibt sich,
so, dass ist mein Wunsch gewesen.
Sehr gefreut haben wir uns, dass G. Recke sich die Zeit für uns genommen haben. In seinen Büchern findet ihr herrliche Geschichten, die es wert sind, gelesen und gehört zu werden. Bestellen lohnt sich sicher. Gerne schau ich da mal bei einer Lesung vorbei. Wer mehr wissen möchte, der schaut nach unter: www.facebook.com/TaschenRecke und www.kamikaze-radio.de/index.php/sendungen/reckezeit-kulturzeit
Literarische Biografie seit 2010
2010 Geschichte im Magazin Punkerknacker
2012 regelmäßige Literatursendung auf www.kamikaze-radie.de jeden 1. Donnerstag
2014 Hörbuch: Schräge Geschichten
2015 Buch Katertag
2016 Beitrag im Buch „München schillert“
2018 Buch Katertag
2019 Buch RestAlkohol: 35 üble Jahre
2019 Hörbuch/ Tributesampler RestAlkohol: Attacke der Alten
2019 Beiträge im Buch 5 Jahre Warm durch die Nacht
2020 Hörbuch: „Alles Gute“ Geschichten aus den letzten 20 Jahren
2021 Beitrag im Buch Heute doof und morgen doof…Die Geschichte der Abstürzenden Brieftauben
2021 Buch ReRelease: Katertag (Überarbeitet und aufgemöbelt)
Viel Spaß dabei.
Interview von Thorsten im Juli 2021
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