COR: Friedemann im „Lieber tot als Sklave“-Interview
Trashrock-Terror von Rügen – COR sind mit einem neuen Album zurück, welches „Lieber tot als Sklave“ heissen wird. Wir trafen den Sänger Friedemann und haben ihm einige Fragen zu den neuen Songs gestellt!

Hallo! Wobei erwischen wir dich gerade?
Friedemann: Kinderbetreuung, meine Tochter hat Brech-Durchfall und da meine Frau der Hauptverdiener ist, bleibe ich in Krankheitsfällen immer zu Hause.

Vor kurzer Zeit habt ihr das Abenteuer Kuba gewagt und seit von der Reise mehr oder weniger überwältigt! Kannst du die Tour mit zehn Worten beschreiben?
Friedemann: Wir spielten unvergessliche Konzerte vor weltoffenen, musikhungrigen, gastfreundlichen, begeisterten Menschen!

Am 23.01.2015 erscheint mit „Lieber Tot Als Sklave“ euer neues Album. Ein hervorragender Albumtitel, wie ich finde! Wie seid ihr drauf gekommen?
Friedemann: Ich habe den Slogan irgendwo aufgeschnappt und in eines von meinen Notizbüchern geschrieben. Und wir fanden, dass dieser Satz sehr gut zu uns, unserer Musik, unserer Bandgeschichte und unseren Lebenswegen passt. Er beschreibt 12 Jahre COR und ist ein gutes Lebensmotto.

Im ostfriesischen gibt es das Sprichwort „Eala Frya Fresena“ und ist der zentrale Ausdruck für die friesische Freiheit. Die Antwort darauf ist der Ausruf „Lever dood as Slaav“, was „Liever Tot Als Sklave“ bedeutet – wusstet ihr das?
Friedemann: Ja, ich habe mich über die Herkunft des Satzes belesen und meine Erkenntnisse haben uns in unserer Entscheidung, ihn als Plattentitel zu nutzen, bestärkt.

Gib uns einen kleinen Einblick in die Titel!
Friedemann: „Unregierbar“ – sich dem „normalen“ Gang der Dinge entziehen und trotzdem ein gutes, aufrechtes Leben führen, dass die Welt und die Gesellschaft bewegt.

„Lieber tot als Sklave“ – sich nicht beugen, sich nicht verbiegen, für seine Ideale einstehen. Auch wenn es oft beschwerlich ist.

„Guter Tag zum Sterben“ – ein Tag ohne Hass, Gewalt, Hunger und Not! Ein guter Tag um zu gehen, ein friedlicher Tag!

„Ihr auch“ – Früher war immer alles besser! Jaja…ihr übrigens auch!

„Schlachtfeld“ – nehmt alle Kriegstreiber, Söldner und Gewaltfetischisten, sperrt sie in ein umzäuntes Gelände und lasst sie dort miteinander Spass haben. Der Rest genießt das Leben.

„Business“ – die Subkultur wird ausverkauft und alle machen mit … und reden von Freiheit und Unabhängigkeit! Hahaha!

„Mischling“ – unsere musikalischen Wurzeln liegen in verschiedenen Musikrichtungen und wir mixen einen eigenen Cocktail daraus. Schubladen sind für die anderen.

„Richy“ – wer jung ist darf anzweifeln, in Frage stellen und zerstören. Schön wäre es auch einen Plan für das Danach zu haben.

„PxPxPx“ – wir machen Musik , weil wir sie lieben und eine Botschaft haben. Viele andere machen Musik, um in die Charts zu kommen und Plattenverträge zu erfüllen…und nennen das dann Punk oder Hardcore oder Streetrock oder oder….

„Am Meer“ – wer Nichts gibt wird Nichts erhalten.

„Der Weg“ – Unrecht nicht vergessen, Verbrechen nicht schönreden, aus der Vergangenheit lernen und in der Gegenwart wachsam sein.

„Folgen“ – nicht folgen, FÜHREN und selbst Denken.

„Einsam“ – trotz 15000 Freunden, trotz Public Viewing, trotz Megaevent, trotz Grossraumdisko, trotz Shoppingcenter – EINSAM !!!!

Zum Titel „Frei sein“ gibt es seit dem 12.12.2014 bereits ein Video. Welche Gründe gibt es, dass ihr euch für den Song entschieden habt und was drückt er aus
Friedemann: Er ist einfach sehr gut, auf den Punkt und hat einen perfekten Text. Er befasst sich mit den Grundfragen: Was bedeutet Freiheit für mich und was bin ich bereit dafür zu geben?

COR – Frei sein 

Neben der CD wird es das Album auch auf schwerem Vinyl geben – ist euch persönlich die Platte wichtig und wie seht ihr das; feiert sie ihr heimliches Comeback
Friedemann: Für den wirklichen Musikliebhaber und Hörer war die Platte nie weg. Ich z.B. habe alles auf Platte und nutze CD und Mp3 nur für’s Reisen und im Auto. Vinyl zu hören ist ein Ritual, etwas schönes! Man beschäftigt sich mit der Musik, dem Artwork, den Texten, den Fotos , den Grafiken und erweist somit dem Musiker seinen Respekt. Man nimmt ihn und sein Gesamtwerk wahr und nicht nur einen Bruchteil. Vinyl nimmt der Welt Geschwindigkeit.

Ihr seid noch in diesem Jahr unterwegs und 2015 geht es dann auf ausgedehnte Tour! Wie laufen die Vorbereitungen?
Friedemann: Sehr gut. Wir bauen grad an der Setliste und proben die neuen Songs, aber da wir nie Spielpausen einlegen und immer im Saft sind, müssen wir nicht angestrengt arbeiten.

Weihnachten könnt ihr ja nicht wirklich feiern, oder?
Friedemann: Doch. Am 24 mit unseren Familien und danach auf Tour mit der Band und den Konzertbesuchern.

Vielen Dank, die letzten Worte gehören euch!
Friedemann: Bitte und auf Bald! Friedemann und COR

Interview von Florian Puschke im Dezember 2014

Foto: Christian Thiele

cor-tour-2014-2015

Dieser Artikel wurde am: 23. Dezember 2014 veröffentlicht.

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