Ein schöner Dreierpack, den was wir in die Tough Redaktion von Panini geliefert bekommen haben.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön dafür.
Dreierpack? Nun, man könnte es tatsächlich auch Tripple nennen.
Denn Panini macht seit einiger Zeit mit den neueren DEADPOOL-Comics ganz viel richtig.
So auch hier mit den folgenden DEADPOOL-Abenteuern:
- „Verbrannte Erde“, erhältlich unter der ISBN-Nummer 9783741613364,
- „Kalte Rache“ (ISBN 9783741618741) sowie
- „Mord ist sein Geschäft“ (ISBN 9783741611735).
Allesamt harte Kost doch für Fans des Genres und der beiden Deadpool-Filme ein gefundener Leckerbissen.
„Kalte Rache“
Beginnen wir mit dem Band den ich ohne zu zögern weiterempfehlen werde. Warum? Nun, weil er einerseits spannend, aber auch lustig ist. Dazu voller Querverweise auf einen anderen großen Superhelden. Wen? Na komm, wir verraten nicht alles. Vielleicht ist er auch gar nicht aus dem Marvel Universum ?
Deadpool „Kalte Rache“ baut etwas auf dem Neubeginn „Alles auf Anfang“ auf aber startet nicht etwa mit einer Fortsetzungsgeschichte, sondern mit Weihnachten.
Na gut, das Weihnachtsfest findet grundsätzlich ja jedes Jahr seine Fortsetzung.
Doch nicht in diesem Band.
Hier gibt es Kindern, die sich vom Nikolaus auf den Arm genommen fühlen und nun den Auftragskiller Wade mit einigen Scheinchen beschwatzen, Santa Claus ins Jenseits zu befördern.
Da wird nicht lange gefackelt.
Deadpool nimmt den Auftrag au und reist zum Nordpol. Warum er dort kurz den Avengers begegnet macht zwar wenig Sinn aber bereitet uns darauf vor, das ab jetzt noch der ein oder andere heftige Lacher folgen soll.
Die Begegnung mit Santa zum Beispiel. Dessen Erklärung, warum er Weihnachten hasst und wer wirklich der Schurke ist, der das Fest der Liebe nun anders gestalten möchte, macht Spaß.
So mutiert das Fest der Liebe beinahe zum Fest der Hiebe.
Schließlich gibt es einiges am kapitalistischen Weihnachten zu verbessern.
Ja, der Kapitalismus scheint auch vor dem Nordpol nicht halt zu machen.
Doch aber vor Deadpool. Oder nicht?
Die Geschichte von Santa Claus bekommt jedenfalls mit diesem Comic eine kleine Schramme, die aber nicht weiter schlimm ist.
Bei Deadpool heilen schließlich viele Schrammen ganz schnell und er wird auch das ein oder andere Pflästerchen für Santa parat haben.
Die zweite kürzere Geschichte in diesem Band ist OK aber nicht so gut wie das folgende Gemetzel in der Story „Herzlos“.
Hier begegnet Deadpool niemand geringerem als Good Night. Mega Name für einen Schurken, dessen Vergangenheit einem doch bekannt vorkommt.
Großes Kino und ein schöner Ausblick auf das, was dann bald im dritten Paperback erscheinen wird. Good Night jedenfalls ist ein Lichtblick bei den dunklen Bösewichten. Natürlich besteht Verwechslungsgefahr und gerade deshalb muss man mehr als einmal schmunzeln.
Die Zeichnungen sind echt heftig aber auch diese verdienen eine Extra-Bemerkung. Zum Beispiel die Darstellung in der Deadpool an der Wand hängt oder auch wie Santa Claus wie aus dem Nichts auftaucht.
Wo ist der Bauch, Santa?
Jedenfalls ein Comic der in Erinnerung bleibt.
Gute Leistung des Kreativteams um die Zeichner Nic Klein und Scott Hepburn sowie Autor Skottie Young.
Starker Comic Band um einen starken Helden der ab und an auch mit dem Leser spricht.
Volle 4,8 Einschusslöcher
„Mord ist sein Geschäft“
Apropos Selbstgespräche.
Auch im Band „Deadpool: Mord ist sein Geschäft“ kann dieser die Kommunikation mit außen nicht lassen und wird in einem harten Kampf auch gefragt, mit wem er sich denn da unterhält. Das ihm der Gedankenaustausch etwas peinlich ist kann man fast verstehen, was ihm aber weniger peinlich zu sein scheint, ist das Deadpool hier scheinbar die Seiten gewechselt hat.
Als Auftrag von Weasel angenommen, agiert Deadpool mehr als Beschützer und legt sich nicht nur mit kleineren Gangstern an, sondern agiert gegen eine Mördergilde.
Diese wird angeführt von Balladonna Boudreaux und der Dame vergeht praktisch das Lächeln bei dem was Deadpool in ihrem Team anrichtet.
Wie man es sich schon denken kann, eine knallbunte Verwüstung und ein Haufen Gags, die ich aber teilweise weniger gelungen finde wie beim „Kalte Rache“ Paperback.
Der Comic selbst ist ordentlich aufgesetzt und die Geschichte bietet tatsächlich auch eine Wendung, die aber irgendwie in der Luft lag.
Wer Deadpool mag wir sicher von dieser Miniserie etwas mehr erwartet haben.
Schön ist die Aufmachung des Paperbacks, die diese komplette Miniserie, gezeichnet von Mark Bagley, in einen schönen Rahmen bringt.
Enttäuscht sicher nicht.
Jedoch noch etwas mehr Spielraum nach oben, da viel vorhersehbar ist.
Manches erinnert tatsächlich an ältere Comics um Superhelden („Einer gegen Alle“-Prinzip)
Doch sind wir ehrlich: Bekanntes kann durchaus gut tun.
Und auch wenn der ein oder andere Schuss nicht ganz sein Lachmuskelziel können wir trotzdem drei heftige Einschusslöcher verbuchen können.
„Verbrannte Erde“
Da schließen wir doch jetzt die Schleife zu den älteren Comics.
Mit der Nummer um die „Verbannte Erde“ bekommen wir über 200 Seiten heftige Action präsentiert. Allesamt sind dies Werke, die aus dem Jahre 2008 stammen.
Die Erzählungen um Deadpool waren um diese Zeit am Tiefpunkt doch Daniel Way ließ den Superhelden nachwachsen.
So lohnt es sich, einen Blick ins Buch zu werfen.
Störend ist vielleicht, dass uns stark unterschiedliche Zeichenstile erwarten, aber man kann dies auch so sehen, dass genau hier etwas Vielfalt ins Spiel kommt.
Vielfältig von der Qualität sind die gesammelten Abenteuer.
Wir haben hier die dreiteilige Erzählung über die verbrannte Erde und dann diverse (Kurz-)Geschichten, die tatsächlich einige Karcher am Start haben.
Empfehlen würde ich die Story um den Therapeuten. Der braucht sicher eine Reha Maßnahme.
Oder auch „Das Glück ist eine Lady“.
Hier sieht man, dass der gute Deadpool auch deutlich mehr als ein Herz für eine Frau verlieren kann. Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie mehr Herzen in einem Bild gesehen als hier.
Zumindest erinnere ich mich nicht.
Aber nicht alles ist romantisch an dieser Sammlung von Kurzgeschichten.
„Zerstörungslust“ zum Beispiel könnte man als gefräßige Story darstellen, die zwar nicht immer appetitlich ist, aber trotzdem irgendwie Hunger auf mehr macht.
Ja, diese Kurzgeschichten sind eine schöne Abrundung der Deadpool Geschichte „Verbrannte Erde“ und für Fans des meist ironischen Superhelden einen Kauf wert.
Nicht jede Story explodiert direkt aber einige hinterlassen ein kleines Brandmal.
Bei den vielen Schusswunden gibt es wieder einige bleibende Treffer, so dass wir 3,8 Einschusslöcher verbuchen können.
Insgesamt überzeugen mich viele neue Deadpool-Comics und auch diese drei erwähnten sind lesenswert.
Brennt und macht Lust, wieder die Filme anzusehen.
Oder bei Panini „Deadpool“ in die Suchmaske einzugeben.
Mach ich dann gleich auch mal.
Ich denke da finden sich weitere brennende Stories, die gelesen werden wollen.
Bis dann und immer schön nachwachsen.
Fotos von Panini
Review von Thorsten
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