We Are Legend – Rise Of The Legend

Heiko Burst und Siggi Meier dürften dem einen oder anderen Metalfan ein Begriff sein, schließlich waren die beiden Urgesteine schon 1985 bei der Gründung der Band Abraxas im Schwermetallgeschäft unterwegs. Etliche Jahre später formieren die beiden Altherren, zusammen mit drei weiteren Musikern eine neue Band, die auf den Namen We are Legend hört.  Durch diverse Live Auftritte und eine veröffentliche EP konnte die Band bereits im Vorfeld auf sich aufmerksam machen und sogar einige Preise für Nachwuchsmusiker für sich verbuchen. Nun aber liegt das Debutalbum „Rise of the Legend“ vor und wir wollen natürlich wissen, wie gut dieses schlussendlich geworden ist.

Das Albumcover löst bei mir bereits einige Erwartungen aus. Wer drei vermummte Gestalten mit langen Umhängen auf sein Album packt, muss damit rechnen, das der geneigte Metal Fan gleich Assoziationen zu Helloween und Blind Guardian zulässt. Die Tracklist liest sich dagegen wenig spektakulär, es ist nur auffällig, das auch hier das Wort „Legend“ fast schon inflationär benutzt wird. Nicht übertreiben meine Herren, diesen Status muss man sich erst verdienen. Aber Spaß beiseite.

Was man der Band auf jeden Fall schon nach kurzem Anhören attestieren muss ist, das sie nicht im Einheitsbrei des Power Metal Genres untergehen, sondern mit vielen unterschiedlichen Facetten versuchen, sich eine Daseinsberechtigung zu erspielen. Schon der Opener überrascht mit einem langsamen Klavierintro, welches sich durch dezente Gitarren- und Drumbegleitung langsam steigert. Das ganze gipfelt in einer tollen Midtempo Nummer mit einem catchy Refrain, der sich sofort im Kopf festsetzt. Was außerdem bereits nach dem ersten Track deutlich wird, ist das man es hier mit professionellen und erfahrenen Musikern zu tun hat. Die Drums sind treibend, die Gitarrenarbeit hervorragend und auch der Gesang ist glasklar und eindrucksvoll. Gleiches gilt auch für die sehr professionelle Produktion und den tollen Sound. Weiter zum nächsten Track wird man auch hier mit einem Klavierintro empfangen, welches an eine klassische Operette erinnert. Danach geht es mit stampfenden Drums richtig los und man kann die Haare kreisen lassen. Nicht ganz so eingängig wie der Opener erweist sich auch dieser Track als sehr gutes und facettenreiches Stück Schwermetall, der am Ende sogar mit einer kleinen Verbeugung an Queen’s grandiose „Bohemian Rhapsody“ daherkommt.

Auch Track drei mit dem Titel „Enemy within“ setzt den bisher guten Eindruck fort und überzeugt wieder mit einem absolut griffigem Refrain und stampfenden Drums und Gitarren und entwickelt sich bis zur dato schnellsten Nummer des Albums. Nach einem kurzen atmosphärischen Intermezzo geht es mit dem Titeltrack „Rise of the Legend“ weiter. Ich weiß nicht, ob es nur eine persönliche Meinung ist, aber für mich muss der Titeltrack eines Albums immer herausstechen und besonders sein. Trotz seiner Länge von knapp 7 Minuten bleibt er allerdings erstaunlich blass, schade. Danach folgt mit „God is dreaming“ ein langsames Stück, was den Platz der klassischen Metal-Ballade einnimmt. Ein durchaus guter Track mit kraftvollen Vocals. Die letzten drei Songs setzen den bisher gewonnen Eindruck gekonnt fort. Interessant bleibt der konsequente Einsatz von kurzen, langsamen Klavierpassagen.

Als Fazit muss ich sagen das mich „Rise of the Legend“ doch positiv überrascht und mir insgesamt sehr gut gefallen hat. Die Band gibt sich auf der handwerklichen Seite keine Blöße und überzeugt wie bereits beschrieben mit einer tollen Leistung an den Instrumenten und am Mikrofon. Die Songs sind kraftvoll und gehen sehr schnell ins Ohr. Trotzdem verschwinden sie  nicht im Power Metal Einheitsbrei sondern halten einige Überraschungen parat. Fans von Power Metal Bands, die durchaus eine etwas schnellere Gangart an den Tag legen, sollten hier unbedingt reinhören und zugreifen.

Review von Patrick Kamminga

Dieser Artikel wurde am: 31. Mai 2014 veröffentlicht.

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