Timm Völker veröffentlicht eine neue EP.
Und dazu hat er sich Unterstützung mit an Bord geholt.
„Dieb für ein Lied“ heißt die Sammlung von fünf Songs, die von Timm Völker feat. Patrice Lipeb in einer Spielzeit von 17:27 Minuten ordentliche Klänge in unser Gehör zaubert.
Timm Völker, ehemals Mitglied der Band 206, die mit „Republik der Heiserkeit“ ein gutes Album veröffentlicht haben, schlägt nun auf der vorliegenden EP etwas andere Töne an.
Ruhige, nachdenkliche Songs, die weit weg vom Post-Punk sind, aber durch die Texte gerade auch Leuten gefallen dürften, die auf gute deutschsprachige Musik stehen.
„Dauerwerbesendung“ als Opener ist schon fast schon Pop. Aber auch ein sehr atmosphärisches Stück, das etwas an Selig oder Kettcar erinnert. Ein Lied über die „leidende Verwandtschaft“, „Rheumakissen“ und noch viel mehr. Ganz gut.
„Republik der Heiserkeit“ fesselt uns mit langsamem Sprechgesang und einem Text übers Beten und Lachen. Schon hier weiß der Tonträger zu überzeugen.
Schön groovend kommt „Donner geht im Regen unter“ durch die Lautsprecher. Das erinnert mich dann sehr an die alten Selig-Sachen.
Das längste Stück dieser EP ist das Lied über den Geistertruck und eine Geschichte, die auf der Autobahn an einem Freitag der 13. Passierte. Ein kleiner Film in 4 Minuten. Ordentlicher Text.
Mit „Silbermühle“ schließt Timm Völker seine EP. Das Lied finde ich etwas schwächer als die anderen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich es zum Schluss dann doch etwas eintönig finde.
Trotzdem ist dies eine gute EP. Starke Texte in einem schönen Soundgewand. Die Songs können sicher auch im Radio laufen. Aber auch auf Konzerten könnend diese Nummern zünden. Wünschen würde ich mir, dass Timm sich auch etwas seiner Wurzeln besinnt, und auf einem (hoffentlich erscheinenden) Album auch ein paar „Abgeh“-Nummern mit aufnimmt.
Dann wäre das echt großes Kino.
Aber für eine EP ist das Ganze hier schon richtig gut.
Gerne mehr davon!
Review von Thorsten
0 Kommentare