„The Young Rochelles“, hierbei handelt es sich um eine New Yorker Band aus Long Beach, die sich bereits 2013, genauer im Januar des besagten Jahres gegründet haben. Das Trio hat bereits mehrere EP’s und ein Live-Album veröffentlicht. Mit „Kicked To The Curb“ folgt nun im November dieses Jahres der Nachfolger ihres 2017er selbstbetitelten Debütalbums „The Young Rochelles“
14 Songs verteilt auf etwas mehr als 30 Minuten versprechen mitreißende Hooklines, süchtig machende Melodien und sofortige Ohrwürmer, nach alter Punk-Rock Tradition alles verpackt in Nummern, die nur selten die 2 Minuten Marke überschreiten, hier setzt die Band auf das Ziel, dass die Songs auch später noch lange im Gedächtnis bleiben sollen. Ich bin gespannt, ob die Erwartungen, bei dieser doch recht hoch angelegten Messlatte, erfüllt werden, warten wir es ab…
Nun, nach mehrfachem Hören der Platte kann ich sagen, die Versprechen wurden nach meinem Empfinden nur teilweise eingehalten. Natürlich findet man hier oder da die ein oder andere eingängige Melodie oder catchy Riff, ein gutes Beispiel hierfür ist der Refrain des Opener „Chameleon“. Auch das Grundgerüst aus schnellem Drumming und ordentlich Brat-Gitarre in den Songs erfüllen durchaus die Ansprüche eines geneigten Punk-Hörers.
Womit die Platte aber deutlich zu kämpfen hat, ist das eigentlich typische Vorurteil, das sich viele Pop-Punk Interpreten gefallen lassen müssen: drei Akkorde, jeder Song hört sich gleich an, die gewisse Würze, die einen Song einzigartig macht, fehlt.
Und genau mit diesem Problem hat „Kicked to the Curb“ ebenfalls zu ringen, wirklich im Gedächtnis ist mir kein Song geblieben, man neigt schon fast zu sagen, alles dümpelt so vor sich hin und am Ende hat man zwar eine solide Platte gehört, aber mehr auch nicht. Schade, Potential ist bei den Jungs auf jeden Fall vorhanden, vielleicht beim nächsten Mal noch mehr am Songwriting feilen, anderen Bands gelingt dieser Spagat trotz der berüchtigten Drei-Akkorde ja auch.
Ein weiterer Wehmutstropen, der aber sicherlich Geschmacksache ist, stellt für mich die Produktion und der Sound der Platte als solche dar. Das wirkt alles sehr steril und glatt gebügelt, man meint sogar in den Vocals vereinzelt Autotune zu hören, aber da will ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Ich mags halt lieber rotzig und dreckig klingend.
Generell kann man festhalten, dass The Young Rochelles sicherlich kein schlechtes Ergebnis abgeliefert haben, Fans von Blink 182 oder generell dem an die frühen 2000er angelehnten Pop-Punk werden bestimmt Gefallen an der Scheibe finden. Weitere Infos über die Jungs findet man auf ihrer Bandcamp Seite: https://theyoungrochelles.bandcamp.com bzw. auf den einschlägigen Social-Media Seiten.
Review von Florian G.
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