The Anchor Brakes veröffentlichen ihr Debüt.
Mit „Leinen Los“ halte ich eine herrliche EP in den Händen, die auf den Schallplattenspieler geworfen die Nadel zum Glühen bringt.
Aber auch schon bevor hier der erste Ton aus den Lautsprechern kam, hat man die Band ein wenig ins Herz geschlossen.
Neben dem Text Blatt feinden wir eine Postkarte, die mit wenigen Sätzen beschreibt, was das Besondere an der Zahl 20, Proberaumsessions oder einfach mal nur in den Arm nehmen bedeutet.
Gut gemacht.
In den Am nehmen sollte man die vier Düsseldorfer übrigens auch für die vier Songs, die uns hier gefangen nehmen.
Deutschsprachiger, ausgefeilter Punkrock mit guten Texten und starken Melodien.
„Kurz bevor ich kenter ist wieder Land in Sicht“ hören wir im Opener, der irgendwie ein Mutmachsong ist und in Richtung Planlos, Rogers und Massendefekt geht.
„Mann mit Hut“ bespricht die Wahlen und das Kreuzchen bei der AFD. Ein starker, aggressiver, Song mit einem Refrain, der in drei Worten alles zusammenfasst, was hier gesagt werden muss: „Fick dich einfach“.
„Wahnsinn“ überzeugt mit dem emotionalen Refrain. Ein lautes, fast verzweifeltes „Lass mich los“ beschreibt den „Wahnsinn“ in diesem Song ganz gut.
Mit „Zu lange her“ beenden die vier ihr Debüt mit einem ordentlichen Stück das etwas melancholisch und fragend der alten Zeit hinterhertrauert.
Insgesamt legen die The Anchor Brakes hier schon mit ihrer ersten Veröffentlichung ein starkes Debüt vor. Praktisch eine Messlatte, die sie dann hoffentlich bald auch mit dem ersten Album überspringen werden.
Diese vier Stücke sind jedenfalls schon verdammt gut und werden Freunden deutschsprachiger Rock- und Punkmusik gefallen.
Eine Umarmung dauert – laut beiliegender Karte – vielleicht 20 Sekunden.
Das Hören dieser EP aber etwas länger.
Und diese EP kann man auch 20-mal hören.
Sie ist und bleibt gut.
Grüße an euch.
Review von Thorsten
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