Teufelskreis – Eifersucht
„Eifersucht“, das aktuelle Album der Band Teufelskreis, ist ein Release der beiden ersten Alben „Spuren der Vergangenheit“ und „Lust Frust“, nach dem frisch unterschriebenen Plattenvertrag mit dem süddeutschen Independent Label NRT-Records ein kleiner Vorgeschmack auf das dritte Album, welches in Kürze produziert werden soll.
 
Der deutschsprachige Heavy-Rock erinnert an Musik von Rammstein oder Oomph und überzeugt durch markante, rockige Riffs. Der Gesang ist, passend zum Namen des Sängers Mephisto schaurig düster und durch den österreichischen Dialekt durchaus sympathisch. Allerdings bekommen die Songs zeitweise einen leichten Touch von Popmusik und mir fehlen Parts, die härter und weniger melodisch gesungen werden könnten.
 
In den Texten, die aus der Feder des Gitarristen und Bandgründers Friedl stammen, werden allgegenwärtige Themen wie Beziehungsprobleme und familiäre bzw. zwischenmenschliche Missstände verarbeitet, die teilweise auf Erfahrungen aus seiner eigenen Kindheit und Vergangenheit beruhen. Abseits von Themen wie Alkohol, Sex, Drogen oder Partys werden Situationen beschrieben, die wir alle selbst nur zu gut kennen oder in die wir uns gut hineinversetzen können. Wobei die teils heftigen Texte schon Geschmackssache sind und wohl nicht jedem zusagen werden.
 
Musikalisch ist das Album ein sehr gelungenes „rundes“ Werk, bei dem der Metal gegenüber dem Rock deutlich überwiegt. Der Opener „Zerrissen“ ist ein durchweg mitreißend, knackig und macht Lust auf den Rest des Albums. Beim zweiten Song „Schüchtern“ musste ich etwas schmunzeln, weil es wohl das erste Mal ist, dass ich von einem Sänger in diesem Genre höre, „Ich bin schüchtern“. Eine Metalband, die über einen schüchternen Mann singt, der sich nicht traut, eine Frau anzusprechen, klingt doch total verrückt. Aber genau das macht schließlich einen Teufelskreis aus. Eine Situation, die so kontrovers ist, dass man auf der Stelle tritt und wahnsinnig wird. So passen sich Bandname und Songs perfekt aufeinander an. Den Song „Eifersucht“ gibt es gleich zweimal auf dem Album, als Radio Edit sowie als Album Edit. Und auch an Powerballaden versucht sich die Band erfolgreich („Im Angesicht“).
 
Zum Teil sind die Songs etwas eintönig („Verdammt“, „Eifersucht“), mir fehlen zackige, härtere musikalische Einlagen, die Gitarren-Soli können definitiv noch weiter ausgebaut werden, aber im Gesamtpaket ist das Album eine schöne Sache und als Einstieg, um die Band Teufelskreis kennenzulernen, echt perfekt.
 
Fazit: Nachdem ich beim Anblick des Covers, fälschlicherweise zunächst von weiblichem Gesang bzw. Backgroundgesang ausgegangen war, hat mich Teufelskreis mit ihren melodischen Songs und allgegenwärtigen Themen doch sehr positiv überrascht. Der Sound ist nicht unbedingt neu, aber durchaus etwas Besonderes. Also, Album kaufen und reinhören!
 
Besonders begeistert bin ich, dass die Band pro verkaufter CD einen Euro an Hilfsprojekte spendet. Da kann sich so mancher eine Scheibe von abschneiden.
 
Anspieltipp: „Zerrissen“, „Verdammt“
 
Review von Stefanie Kreft
 
Teufelskreis – Eifersucht
 
 
Dieser Artikel wurde am: 23. Februar 2014 veröffentlicht.

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