Pinhead – das ist der Name des neuen Projekts von Ilja John Lappin, der unter anderem für seine Arbeit als Bassist und Frontmann der Band The Hirsch Effekt bekannt ist.
Am 31.01.2025 erschien mit Egomessiah nun das Debütalbum, in dem Lappin unter Beweis stellen kann, dass er auch außerhalb von The Hirsch Effekt abliefert und seine Positionierung in der Metal-Szene findet. Auch wenn das Album schwerpunktmäßig im Bereich des Progressive Metal verortet werden kann, überrascht es wenig, dass die Grenzen fließend sind und von klassischen bis elektronischen Komponenten nahezu alles aufgegriffen wird, was sich im jeweiligen Moment so anbietet. Das Ergebnis ist ein abwechslungsreiches, aber dennoch erstaunlich stimmiges Konzept.
Mit dem Song „Lapse“ finden Pinhead einen musikalisch wie lyrisch aggressiven und kraftvollen Einstieg in das Album, an dessen Energie mit „I I I“ und „Stigmatizer“ über das restliche Album angeknüpft werden kann.
Im Kontrast dazu werden mit den sanften Passagen in „Violetor“, „Lonefall“ sowie „Lesser Lights“ eher die gefühlvollen Hörer angesprochen. Letztgenanntes ist mit einer Dauer von über zehn Minuten beinahe eine Rarität in der heutigen Zeit, zeigt aber nur zu gut, welchen Anspruch die Band an sich selbst stellt und wie ein Spannungsbogen optimalerweise erzeugt werden kann.
Ein weiteres Highlight ist die Ballade „Counterfate“, in der Lappin Unterstützung durch Gastsängerin Ambre Vourvahis von der deutschen Symphonic-Metal-Band Xandria erhält.
Was in solch einem Album selbstverständlich nicht fehlen darf, sind instrumentale Zwischensequenzen. Mit dem ruhig gehaltenen „Serene Day“ und dem energiegeladenen „Transition“ werden Bindeglieder zwischen den anderen Stücken bereitgestellt, die sich optimal in das Gesamtwerk einfügen.
Alles in allem ist Pinhead mit ihrem Debütalbum ein Werk gelungen, das sich sehen lassen kann. Durch das breite musikalische Spektrum wird wohl kaum der Mainstream angesprochen, nichtsdestotrotz wird Egomessiah seinen Platz in der Musikwelt finden. Es ist der Beginn von etwas Besonderem, das durchaus Lust auf mehr macht.
Review von Felix Haberl.
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