Paralelum – Under The Roots

Beim ersten Durchlauf der CD sind mir direkt 7 der 11 Lieder positiv aufgefallen und über die Ohren in den Kopf gegangen. Das Intro „Under The Roots“ ist ein reines Instrumental und auffallend ruhig. Wenige Sekunden vor dem Ende, lässt die Musik eine leichte innerliche Anspannung entstehen, die einen wieder zurückholt und aufmerksam werden lässt. Das ist auch ganz gut so, denn sonst könnte man zu Beginn des nächsten Titels ein wenig zusammen zucken.

Als die Vocals im 4. Track eingesetzt hatten, dachte ich kurzzeitig Ozzy Osbourne wäre mit von der Partie. Der Lead-Sänger von Black Sabbath ist nicht auf der Scheibe vertreten, allerdings klingt eine Stimme von Paralelum zum verwechseln ähnlich. Man hört sie nur gelegentlich und das lässt sie „dem Gehör sei Dank“ keineswegs anstrengend oder nervig werden. Die Band hat hier auf jeden Fall eine gute Mischung gefunden.

Knapp 35 Minuten harte Instrumente, aggressiver Gesang und lautes Gebrüll, in Kombination mit melodischen Musikteilen und einer sanften und gefühlvollen Stimme.

Punkige Einflüsse und kleinere Rap-Parts, die ein wenig an Limp Bizkit erinnern, sind ebenfalls in dem einen oder anderen Lied zu finden. Aber keine Angst, auch hier wurde ein wirklich gutes Mischverhältnis gefunden und angewendet.

Das Albumcover hat mich, wie auch die Musik, irgendwie gefesselt. Mit der Spiegelkunst Fotografie lädt es ein, dieses näher und auch länger zu betrachten und zu studieren. Ich brauchte tatsächlich ein paar Minuten, bevor ich meinen Blick davon lösen konnte.

Mit ihren depressiven Borderline-Texten, die voll gestopft sind mit Selbsthass, Selbstzweifeln, Einsamkeit und Wut, der berühmten ignoranten Gesellschaft gegenüber, finden sie nicht bei jedem Hörer die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.

Aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist, deshalb dürfen sich Paralelum heute von ihren 706 „Gefällt mir“-Angaben auf Facebook verabschieden und sich über ein zusätzliches „Daumen hoch“ erfreuen.

Die Band und das Album sind es definitiv wert gehört zu werden, also unbedingt mal rein schnuppern.

Review von Minna

Dieser Artikel wurde am: 29. November 2020 veröffentlicht.

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