Da macht jemand sein Ding.
Und genau so ist das gut.
Neuser bringen in diesem Sommer ein Rundum-Sorglos-Paket in Sachen Singer-Songwriter-Rock mit Indie und Pop-Anleihen, die im Großen aber auch ganz Kleinen funktionieren.
So veröffentlichen Neuser nämlich nicht nur mit „Zeitgeist“ eine starke CD, die in 35 Minuten Spielzeit neun neue Songs vereint, nein, die Jungs um Henning Neuser bringen zudem (als kleine Zugabe sozusagen) mit „Fotos“ fünf zusätzliche Songs in knapp 15 Minuten Spielzeit.
Und all diese Songs erzählen Geschichten, die nicht bemüht daherkommen oder schon 1000-mal erzählt wurden, sondern frisch klingen, so dass man auf den beiden Werken viele Wohlfühlmomente zusammen bekommt.
Schon der Opener von „Zeitgeist“ überzeugt mich durch eine Ohrwurmmelodie und einen Text über Ideen, die weiterleben aber auch über die heutige Gesellschaft, die nicht mehr sagt, was sie denkt. „Vs. Deine Relevanz“ ist ein guter Songtitel für einen Song über den Boden unter unseren Füßen.
Auch wenn die Band, wie in „Stärker“, etwas rockiger zur Sache geht, weiß sie zu gefallen. Auch das ein starker Song, bei dem man automatisch zuhören muss, da die Nummer einfach gut gesungen ist.
Als weiteren Anspieltipp möchte ich die gesungene Frage „Wer bist du?“ empfehlen. Wieder etwas langsamer und sicher kann dieses Lied auch im Radio funktionieren. Auch wenn es Neuser darauf sicher nicht abgezielt haben.
Mit „Traumtänzer“ und „Zeitgeist“ läuft das Album auch schon auf die Ziellinie. Bei diesen Stücken möchte ich den mehrstimmigen Refrain über das Atmen und unser Herz herausstellen. Ja, „solange unser Herz schlägt, sind wir nicht tot“. Auch gut.
Wer nach vielen guten Momenten auf diesem Album eine Zugabe braucht, der kann natürlich auf die Repeat-Taste drücken, aber auch gerne noch die fünf Songs der EP mit drauf packen.
Auch hier gibt es was zu entdecken.
Das rockigere „Nur Sachen“ zum Beispiel ist einfach spitze. Auch das wieder ein Song, der mich zum Nachdenken anregt. Der Song stellt Fragen, die jeder mal für sich selbst beantworten sollte. Gute Nummer über „Sachen an denen man hängt“.
Ein zweiter Anspieltipp ist das Titelstück „Fotos“. Geht in die Beine und macht Bock, die Band auch live abzufeiern.
Wird in kleinen Clubs sicher funktionieren.
Gute Veröffentlichungen aus dem deutschsprachigen Indie/Pop/Rock-Bereich.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann dass die Band bei den nächsten Alben den Songs noch mehr Rock beimischt.
Auch wenn die derzeitige Mischung schon sehr gut rüberkommt.
Review von Thorsten
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