Madsen – Na Gut Dann Nicht

Schon die Ärzte hatten seinerzeit mit dem Song „Punk ist …“ beschrieben, was Punk denn alles sein kann. Vor allem eines: Vielfältig.

Und nun bringen Madsen nach dem „Lichtjahre“ Album ein Punk-Album an den Start, das mal richtig punkig in einer ganz kurzen Zeit aufgenommen wurde.

„Na gut dann nicht“ heißt das Werk und beinhaltet dreizehn Stücke. Dies in 35:43 Minuten Spielzeit und auch einige Highlights, die es zu bestaunen gibt.

Doch es ist tatsächlich nicht alles Gold was glänzt. Ab und an erinnern mich die Jungs in den Fun-Punk Ausflügen etwas zu sehr an die Brieftauben. Das ist natürlich nicht schlimm, aber habe ich von Madsen so nicht erwartet. Der Stil steht ihnen weniger und das Original ist da doch schwer zu erreichen.

Habe ich erwartet? Nein habe ich nicht. Na gut, dann nicht.

Was ich aber erwartet habe, ist hier einige Ohrwurm-Melodien zu erhalten und Songs, die es auch auf die Live-Setlist schaffen werden. Und hier wurde ich nicht enttäuscht.

„Auf deinem Balkon“ hat einen herrlichen Gesangspart und das Stück passt sicher irgendwann auch mal auf eine Madsen „Best Of“-CD.

Auch „Quarantäne für immer“ ist geschrieben für die heutige Zeit und ein kleines Meisterwerk aus der Sebastian Madsen-Feder.

An manchen Stellen hängt diese Feder aber auch ein klein wenig. „Scheiße zu Gold“ finde ich vom Text zwar gut, aber irgendwie werde ich hiermit weniger warm.

Schön sind dann aber Stücke wie „Wenn Du am Boden liegst“, die gerade mit dem Text überzeugen. Auch ist hier Abwechslung im Songaufbau zu spüren. Auch die Botschaft, dass wir alle gleich viel wert sind, ist wichtig und gehört natürlich ebenso auf ein Punk Platte wie eine Nummer, die zum Protestieren und Demonstrieren auffordern. „Protest ist cool aber anstrengend“ haben wir als Track, der dieses Thema abdeckt.

Insgesamt wirklich ein Punk Album, das den Fans gefallen wird.

Mir gefallen einige Stücke auch ganz gut, muss aber hier und da auch weiter skippen.

Ein ordentliches Album der Band, aber kein Meisterwerk.

Ich bin auf das folgende Album sehr gespannt und lass mich auch überraschen, was Madsen denn als nächstes ausprobieren.

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 2. Oktober 2020 veröffentlicht.

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