Kärbholz – Herz & Verstand

Kärbholz präsentieren mit „Herz & Verstand“ ihr neues Album. Es enthält 14 Titel, hat eine Spielzeit von 49 Minuten und erscheint bei Metalville.

Kärbholz zählen zu den Bands, die sich in den letzten Jahren einen richtigen Namen gemacht haben. Ich persönlich höre sie, seitdem es sie gibt und trotzdem kann ich eine völlig objektive Kritik zu den neuen Songs schreiben. Eine ständige Weiterentwicklung war von Album zu Album deutlich zu sehen. Immer Vollgas Rock’n’Roll, immer nach vorne und immer den Spagat zwischen knackigen Melodien, tollen Texten und vielen Gefühlen hinbekommen…

Ich muss sagen, nachdem ich das Album bestimmt 10-mal gehört habe, dass sich dieses jetzt ein wenig ändert. Nicht mehr ganz so Vollgas Rock’n’Roll, nicht mehr ganz so die den perfekten Spagat und das, was mir auffällt ist, dass es auf „Herz & Verstand“ keinen sogenannten Überhit wie „Überdosis Leben“, „Kein Rock’n’Roll“ oder auch „Evolution umsonst“ gibt.

Das liest sich jetzt schlimmer, als es ist, denn gerade die ersten Songs „Tabula Rasa“, „Musizin“, „Keiner befiehlt“ und „Mutmacher“ sind stark; textlich wie musikalisch. Mit „All meine Narben“ kommt dann die erste gute ruhige Nummer, die vom wiederum sehr starken Titel „Herztier“ abgelöst wird – hier höre ich die Fans schon lauthals mitsingen!

„Ein Herztier macht immer nur das, was das Herz sagt“

„Stein & Sand“ ist dann erneut etwas langsamer, überzeugt durch einen starken Text, der sich mit Angstzuständen beschäftigt. „Mein persönlicher Krieg“ sagt aus, dass der Glaube an die eigenen Träumer nie verloren werden darf – gut!

Etwas Karneval schimmert dann bei „Alle Systeme auf Vollgas“ durch, hier darf augenzwinkernd geschunkelt und gesungen werden. Die stärkste Ballade gibt es, meiner Meinung nach, dann mit „Frei sein“ zu hören. „Falsche Alternativen“ geht dann leicht in die „Timmy, halt’s Maul“-Richtung und gefällt mir auch gut, hier gibt es ein sehr klares politisches Statement der Musiker.

„Zwischen Uns“ hat mich überrascht, denn hier hört man Töne und Melodien von Kärbholz, die man so wohl noch nicht gehört hat – eine (Rock)-Ballade, die sich mit dem Thema „Auseinanderleben“ beschäftigt. „Gewitter“ zählt für mich auch zu den besten Songs auf dem Album, der sich mit dem Thema Glück bzw. Unglück beschäftigt.

Den Rausschmeißer bereitet dann der Song „Meine Melodie“ und auch der ist gelungen und beschreibt nochmal ganz deutlich die Liebe zur Musik, die immer da sein muss, die immer da sein wird und die immer da bleiben wird – da bin ich mir sicher!

So, kommen wir zum nicht ganz so einfachen Fazit. Ich finde das Album erneut sehr stark, aber auf eine andere Art und Weise. Man hört (zum Beispiel) am Gesang, dass hier bei den Aufnahmen etwas anders gemacht wurde, als bei den Alben zuvor. Die Stimme kommt nicht ganz so rau rüber, meiner Meinung nach. Und wie anfangs schon gesagt, finde ich hier nicht den absoluten Überhit, wie man ihn von Kärbholz fast schon gewohnt ist. Aber ich denke, dass man das „Meckern auf ziemlich hohem Niveau“ nennt…

Für mich kommt „Herz & Verstand“ nicht ganz an die beiden Vorgänger ran, ist aber trotzdem sehr stark!

Review von Florian

Kärbholz – Tabula Rasa

Dieser Artikel wurde am: 4. März 2019 veröffentlicht.

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