Deine Cousine, hinter diesem Namen verbirgt sich die 36-jährige Hamburger Sängerin Ina Bredehorn. Ursprünglich in Niedersachsen aufgewachsen hat die Teilnahme am Popkurs Hamburg, einem Ausbildungsgang für Rock-, Pop- und Jazzmusiker, sie 2011 in die Hansestadt verschlagen. Von diesem Zeitpunkt an legte sie verstärkt den Fokus auf ihre Musikkarriere und so tritt sie seit dem Jahr 2013 unter ihrem jetzigen Künstlernamen auf.
Mit „Attacke“ erschien 2019 ihr Debut, nach 3-jähriger Wartezeit folgt nun der bestimmt von vielen schon sehnsüchtig erwartete 2. Longplayer „Ich bleib nicht hier“. Ina präsentiert uns hier 12 Songs verteilt auf eine Spielzeit von knapp 40 Minuten, veröffentlich wurde die Platte im September 2022 auf ihrem eigenen Label Attacke Records.
Ja, das berüchtigte 2. Album…Oftmals die Weiche zwischen „das wars mit der Musikkarriere“ und dem Wegweiser auf die großen Bühnen und Stadien der Welt.
Nach mehrfachem Hören der Songs steht eindeutig fest, hier wird der zweite Weg eingeschlagen. Das gesamte Album strotzt vor Energie und Kreativität, Ina zeigt, dass sie sich nicht unbedingt in eine musikalische Schublade stecken lässt, sondern in jedem Stück mit neuen Sounds und Facetten überraschen kann.
Da gibt es auf der einen Seite die klassischen Rockpunk Nummern a la „Küsschen links, Küsschen rechts“, eine Leck mich am Arsch Nummer, die eine knallharte Abrechnung mit falschen Freunden ist, oder „Träume findet man im Dreck“, eine Nummer mit dem typischen Hey, Hey, Hey- Mitgröhl-Refrain.
Es können aber auch durchaus ruhigere Töne angeschlagen werden. „Bang, Bang“, eine Liebesgeschichte mit tiefgründigem Text oder das melancholische „Bring mich nach Hause“ welches eine andere, nachdenklichere Seite der Sängerin zeigt.
Auf einen kurzen Schwenk in die Vergangenheit werden wir in „369“ genommen. Hier werden Erinnerungen an die Heimat auf dem Dorf und alte Jugendfreunde geweckt, eine Hommage an die gute, alte Zeit, von der wohl jeder schon gesprochen hat.
Zu guter Letzt wird mit „Einen noch“, das typische Klischee des saufenden Rockers bedient. Der Aufforderung einen zu Heben auf alles was einem lieb ist, kommt man doch gerne entgegen. Ein rundum gelungener Abschluss des Albums.
Fazit: Ein sehr gelungenes Rock-Album, das beim Durchhören sehr viel Spaß und Freude bereitet. Der Wechsel zwischen auf die Fresse Nummern und ruhigen, nachdenklichen Tönen ist eine willkommene Abwechslung und lässt keine Langeweile aufkommen. Ebenso die Wahl des Erfolgsproduzenten Vincent Sorg hat Sound den nötigen Feinschliff verliehen und, im Vergleich zum Vorgänger, eine ordentliche Schippe draufgelegt. Ich hoffe und wünsche es mir, in Zukunft noch einiges an weiterem Output von Deine Cousine zu hören.
Review von Florian G.
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