Na, darauf trinken wir.
So zumindest lautet die erste Single-Auskopplung des Debüts (nach einem Demo) von Chris von der Düssel, der uns auf dem schönen „Bullshit Bingo“ eine ordentliche Portion (inkl. Nachschlag) von Akustik-Punk Nummern verpasst, die sich gewaschen haben.
Ja und darauf trinken wir könnte ich auch am Ende des Reviews schreiben.
Denn das Album weiß zu gefallen.
Warum? Weil!
Zuerst erinnerte mich der gute Chris an einen Liedermacher, den ich lange Zeit unheimlich gerne gehört habe, alle seine Veröffentlichungen besitze (einige davon hat dieser im DIY Stil sogar selbst gebrannt). Ich spreche von dem guten Schrammel, der auch eine Art von Akustik-Punk zelebrierte und dessen CD „Schubladenlieder“ ich einfach gut finde.
Und auch Chris weiß mit seinen Texten aber auch der Instrumentalisierung außerordentlich zu gefallen und diesen Akustik-Punk ins Jahr 2019 zu transportieren.
Hier und da ganz leise die Probleme angesprochen, aber in anderen Songs auch laut, wie zum Beispiel in dem Titelstück „Bullshit Bingo“.
Schon bei dieser Nummer merkt man, dass Chris versucht, auf dem Album sehr vielfältig zu klingen und so beindruckt dieses Stück mit beinahe schon Sprechgesang und einem lauten Refrain, den man direkt mitsingen kann. „Komm lass uns spielen“ ruft Chris leise und bei den Zeilen, die er vorher gesungen hat, weiß ich nicht, ob ich da mitspielen möchte.
Mitsingen aber auf jeden Fall.
Und genau das ist hier auch das Ziel in dem Stück. Augen öffnen.
Das Stück „Kartoffelalarm“ das direkt im Anschluss folgt, erzeigt einfach einen Lacher. Auch richtig gut. „Alarm, Alarm“ denn hier ist ein kleiner Hit-Alarm.
Mit „Du bist nicht allein“ schaltet Chris ein wenig zurück und diese ernstere Nummer hat einen Refrain, der echtes Ohrwurm-Potential besitzt.
Als Punkrocknummer überzeugt mich „Alice und Peter Pan“, das gut nach vorne geht und ordentlich auf die Tube drückt.
Ich weiß nicht wann das Lied „Sucht nach Meer“ entstanden ist, aber da Chris ja auch bei der Rock `n` Roll Butterfahrt dabei war, kann ich mir vorstellen, dass dieser Song da mega ankam.
Bis hierhin ist das Album eine Bombe.
Im Folgenden gibt es dann die ein oder andere Nummer, die ich mir seltener anhöre.
„Wir sind mehr“ ist zwar von der Aussage wichtig aber der Song ist dermaßen schnell und ein wenig undeutlich gesungen, so dass hier etwas die Message verloren geht.
Doch mit der tollen Live Aufnahme von „Du bist so 1933“ (gehört zu meinen Favoriten) schafft es Chris auch zum Ende hin noch ein Highlight zu setzen.
Was soll ich sagen?
Ein richtig ordentliches Debüt.
Leider ist die Produktion hier und da etwa schwächer und Chris trifft auch an der ein oder anderen Stelle den Ton nicht ganz.
Aber hey. Das ist Punk und was fällt mir dazu ein. Nicht viel, außer das ich das Album echt gut finde.
Gefreut hätte ich mich auch, wenn noch ein Booklet mit den Texten dabei wäre.
Das schmälert aber das Hörvergnügen nicht.
Ich würde mal sagen „Darauf trinken wir“.
Review von Thorsten
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