Eine gelungene Symbiose aus Punk, Metal und klassischem Hardrock…
Nach ihrem selbstbetitelten Debüt aus dem Jahr 2019 bringen Charger mit „Warhorse“ nun ihren neusten Longplayer über Pirates Press auf den Markt.
11 Songs mit einer Spielzeit von etwa 35 Minuten hat das Trio aus Oakland, Kalifornien auf die Scheibe gepackt und, um es vorweg zu nehmen, sie lassen es ordentlich krachen.
Schon der Opener „Devastator“ nimmt ordentlich Fahrt auf und klingt wie eine Hommage an Lemmy und seine Jungs von Motörhead. Schnelle Gitarrenriffs, ein präzises Drumming und ein auf ein kurzes Break folgendes packendes Gitarrensolo, schon sind die Zutaten für eine coole Hardrock Nummer perfekt zusammengewürfelt. Besser hätte es Lemmy wahrscheinlich auch nicht hinbekommen.
Das folgende „Black Motor“ schlägt vom Sound her in die gleiche Kerbe. Besonders gefällt mir hier der galopp-artige Rhythmuspart der Gitarre und das kurze Basssolo, was dem Song einen zusätzlichen Kick nach vorne verleiht. Kein Wunder, hat sich Bassist Matt Freeman gerade für diesen, im Punk eher unüblichen Stil, schon bei Rancid einen Namen gemacht.
Deutlich punkiger und thrashiger geht es auf „Rolling Through The Night“ zur Sache. Die Drums treiben ordentlich nach vorne und Gitarrist Andrew McGee lässt mit einem klassischen schnörkellosen Solo die Saiten glühen.
Eine Überraschung beim ersten Hören ist mir mit „Will To Survive“ aufgefallen. Tempomäßig würde die Nummer wohl bei jedem Blitzer-Marathon Anwärter auf den Sieg sein, so wuchtig treibt das Ding nach vorne. Und auch gesanglich wurden die Spuren des Punks und Rock verlassen, die hier dargebotenen Shouts und tiefen Gesangparts rangieren schon eindeutig im Hardcore Bereich, was aber ohne jeden Zweifel funktioniert und absolut authentisch rüberkommt.
„Luck of the Draw“ und „Running out of Time“ wiederum könnten direkt einer vergessenen Motörhead Session entsprungen sein, auch die Gitarrenriffs klingen als wären sie von Phil Campbell persönlich aufs Band geprügelt worden. Beides sehr geile Nummern.
Das abschließende „Sword of Dio“ präsentiert sich wieder als pure Hardrock Nummer mit einem hymnenartigen Chorus, der so schnell nicht mehr aus dem Ohr geht.
Fazit: Der Motörhead-Vergleich wurde ja schon mehrfach gezogen, aber er passt hier bei einer Vielzahl von Songs einfach wie die Faust aufs Auge. Was in keinem Fall negativ gemeint ist, Charger schaffen es dem Ganzen eine persönliche Note aufzudrücken und ihren eigenen Stil umzusetzen.
Das gesamte Album läuft vom ersten bis zum letzten Track gut durch, einen echten Lückenfüller sucht man vergeblich. Daher an jeden Hardrocker da draußen eine klare Kaufempfehlung von meiner Seite für „Warhorse“.
Review von Florian G.
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