Hymnen für die Schwachen…eine brennende Wunderkerze, gehalten von einer aus dem Wasser herausragenden Hand. Der Titel und das Albumcover lassen durchaus Raum für Spekulationen offen, ob der endgültige Weltuntergang besungen wird oder doch der Grundstock für bessere Zeiten gelegt werden soll.
Gegründet wurde die Münchner Band Cadet Carter im Sommer 2017. Nach bisher zwei veröffentlichten Alben, „Cadet Carter“ (2018) und „Perceptions“ (2020) kam Mitte 2022 der neuste Longplayer „Anthems for the Weak“ in die Regale der Plattenhändler.
Schon beim ersten Hören des Openers „In the Clear“ werden Assoziationen zu Genre-Vertretern wie Jimmy Eat World oder Machine Gun Kelly geweckt. Rockig, poppige Emo Klänge zaubern eine wohlige Grundstimmung beim Hören und zeigen, dass die Jungs sich in diesen Klanggefilden wohlfühlen.
Im Prinzip kann das ganze Album als ein großer Ohrwurm angesehen werden. Ruhigere, langsamere Stücke wie „Sailing without Swaying“, oder auch „Pieces“ die trotzdem für den ein oder anderen Überraschungsmoment sorgen, wechseln sich mit etwas härteren Stücken a la „Break Away“ ab. Aber egal ob es sich um eine langsamere oder schnellere Nummer handelt, an dieser Stelle muss die wirklich hervorragende Vocalperformance von Sänger Nick Sauter erwähnt werden. Diese gibt dem Album einen authentischen Feinschliff und sorgt für den ein oder anderen Gänsehautmoment.
Fazit: Mit dem Titel „Anthems for the Weak“ haben Cadet Carter nicht zu viel versprochen. Das Album verteilt beim Hören einfach ein gutes Gefühl und beste Laune, schwache oder schlechte Momente sind danach einfach wie weg geblasen. Auch wenn man hier oder da gewisse Einflüsse der eingangs genannten Bands erkennen kann, schaffen sie es doch ihren eigenen Stil zu finden und einen frischen, eingängigen, ja fast schon neuen Sound zu kreieren. Meine persönlichen Anspieltipps sind „The Best Part“ oder „In the Clear“, einfach mal reinhören, es wird sich lohnen.
Review von Florian G.
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