Im Mai diesen Jahres veröffentlichten die Bitch Queens ihr drittes Album bei LuxNoise/Cargo Records. Auch diesmal sind die vier Jungs aus Basel ihren Punkrock-Wurzeln treu geblieben. „L.O.V.E“ liefert uns gleich 11 neue Songs voller „Gefluche zu Gitarren“, die schnell und positiv im Ohr hängen bleiben.
„Anti-Social“ stellt in Sound und Message gleich als Opener des Albums klar, wo der Weg lang geht. Zu treibenden Drums und surrenden Gitarren wird hier „Go fuck the world, leave me alone, anti-social to the bone“ skandiert. Auch „Deadbeat Generation“ vereint alles, was man an den Bitch Queens lieben kann… Mitgröhlparts im Refrain, eingängig derbe Sounds und provokante Texte. Auch ein Gitarrensolo gibt’s hier gleich noch inklusive.
Ich liiiiebe „Naked or denim“… was soll man zu diesem Text noch sagen: „That dude is naked or dressed in denim“!?! Dazu rockige Sounds, Chöre im Refrain, bei denen an einer Stelle sogar die Delilahs-Mädels gekonnt eingebaut wurden. „Polymeric lover“ startet nun überraschend mit Vocal-Intro. Bevor auch dieser Songs zu eher klassichen Punkrocksound loslegt. Peitschendes Schlagzeug, dominate Gitarren, melodischer und zum Refrain hin mehrstimmiger Gesang bilden hier den Sound.
Auf „R-rated“ verkündet die Band dann gleich mal, dass „political correctness“ so gar nicht ihr Ding ist. Dafür darf man – so oft wie hier „Bitch Queen“ skandiert wird“ wohl davon ausgehen, dass die Jungs sich mit diesem Track eine neue Bandhymne geschrieben haben. Es folgt „B-stock Babies“, bei dem zu Beginn Drums und Gitarren ein Zwiegespräch zu führen scheinen, bevor der Gesang einsetzt in den wiederum gekonnt der Chor einfließt. Hier hat man sich erneut die Mädels von Delilah zur Unterstützung rangeholt.
Bei „Devine Receiver“ wird mächtig losgeschimpft, mehr als einmal fällt hier das Wort „motherf***er“. Dem temporeichen Sound tut das allerdings keinen Abbruch. Zum nächsten Song „Collateral damage“ haben sich die Bitch Queens Peter Pan Speedrocks Gitarrist Peter van Elderen mit ins Boot geholt. Kein Wunder also, dass die Gitarren bei diesem Song im Vordergrund stehen.
„Girls girls boys…“ handelt von… na, wer errät es? Richtig – Beziehungen. „I’m a grown man with a teenage heart“. Der letzte Song des Albums trägt den Titel „Techno is dead“ und rockt wie um diese Message zu unterstützen nochmal mächtig los, um gleich darauf ein paar Synthiesounds und Stimmenverzerrer einfließen zu lassen. Ein nettes David Getta-Gespräch mit einer Infohotline gibt’s dann gleich noch dazu. Ein weiterer Grund, weshalb man die Bitch Queens so sympathisch finden kann; sie liefern einem das ein oder andere Schmunzeln gleich mit dem guten Sound dazu.
Auf „L.O.V.E“ folgt einfach ein Hit dem nächsten. Gerade wenn man denkt man hat sich hier einen neuen Ohrwurm angehört, folgt der nächste Song, der genauso zu überzeugen weiß wie der vorherige… Man muss hier einfach direkt Mitsingen und -tanzen! Ebenso wie man eine Vorstellung davon bekommt, wie unglaublich gut diese Songs live vor Publikum funktionieren müssen. Auch das Coverartwork trotzt gekonnt vor liebevoller Selbstironie und punktet so bei mir auf voller Linie.
Lang leben die Bitch Queens!
Review von Tamara
Lest hier unser aktuelles Interview mit den Jungs: Interview Bitch Queens
Bitch Queens – Anti-Social
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