Andreas Gruber – Rachereihe

So langsam tickt die Uhr. Im Sommer sind zwar die Tage länger aber mit jedem Tag, der vergeht, wird auch die Wartezeit etwas kürzer auf den neuen Thriller von Andreas Gruber. Schon im September erscheint mit „Todesrache“ der neue, und bereits siebte Thriller um das Erfolgsduo Sabine Nemez und Maarten Sneijder. Haben wir hier ein „S.“ vergessen? Naja, beim siebten Teil dieses Erfolgsduos darf das auch mal sein. Oder? Doch nicht nur diese beiden Ermittler werden im neuen Werk, das sicher an die Story von Band 6 angelehnt ist (Ja, das Ende war schon großartig und schreit praktisch nach einer Weiterführung) auf die Jagd gehen. In diesem neuen Band wird es auch eine Begegnung zweier Figuren geben, die Andreas Gruber bei uns im Interview schon mal angedeutet hatte. Damals wussten wir es noch nicht, aber es scheint so zu sein, dass sich zwei der größten Ermittler aus der Feder Grubers in einem Thriller begegnen. Kein geringerer als der exzentrische Leipziger Kripoermittler Walter Pulaski wird hier einen Gastauftritt haben. Grund genug für uns (und sicher auch für euch – als Vorbereitung) mal einen Blick auf und in die Rache-Thriller mit Pulanski zu werfen. Und ja, der Blick lohnt sich. Es riecht nach spannendem Sommer, Winter und auch Herbsttagen. Und das alles im Hochsommer 2022. Viel Spaß beim Lesen!


Rachesommer

Eigentlich ein passender Titel zur Jahreszeit gerade.

Im Sommer lässt sich gut morden.

Ist das so?

In diesem Werk gibt es viel zu tun. Sowohl für Leichenbeschauer als auch für Beerdigungsinstitute. Vier Männer sterben in Wien. Aber auch in Leipzig gibt es einige Tote.

Hier sterben Insassen von psychiatrischen Kliniken.

Eigentlich unabhängig voneinander aber, wie bei Gruber üblich, beginnen von Kapitel zu Kapitel die beiden Wege aufeinander zuzulaufen und auch die Hauptakteure der Fälle – Walter Pulanski und die Anwältin Evelyn Meyers – laufen sich bei den Ermittlungen über den Weg.

Und es gibt einiges zu entdecken.

Auch für uns, denn die Figuren sind, ebenso wie der Fall, wieder einmal gut aufeinander abgestimmt und die Geschichte um einen Sommer, der irgendwie nach Rache schreit, ein Kleinod der Thriller-Kunst.

Schon nach wenigen Tagen ist man mit diesem Buch durch und nach dem Sommer kommt ja bekanntlich der Herbst, der einen mit offenen – rachesüchtigen – Armen empfängt.

Ein starker Einstieg mit 4.5 Punkten.


Racheherbst

Eine neue Jahreszeit – ein neuer Fall.

Und wieder eine Verbindung von Walter Pulaski und Anwältin Evelyn Meyers.

Oder besser gesagt von Leipzig nach Wien.

Wie es der Zufall (oder der Autor :) ) so will laufen sich die Hauptfiguren aus dem Rachesommer auch im Herbst wieder über den Weg.

Inhalt dieses gemeinsamen Ermittelns ist ein Leichenfund in Leipzig, der aber irgendwie nicht gerade eine hohe Priorität bei den ermittelnden Kollegen besitzt.

So ermittelt Pulaski auf eigene Faust und merkt schnell – wie wir Leser:innen auch – dass dieser Fall größer ist als gedacht.

Ein Mörder, der kein Einmaltäter ist und der auch kein Gewissen aufzuweisen scheint, spielt sich in den Vordergrund und bringt zwei Leute wieder zusammen, die schon einmal erfolgreich ermittelt haben.

Aus verschiedenen Sichtweisen, und für uns großartig umgesetzt, beschreibt Gruber einen starken Fall, der doch einige Zeit nachwirkt.

Ebenso wie die Charaktere, denn Walter Pulaski und Evelyn Meyers funktionieren.

Gerade Walter Pulaski ist anders.

Und gerade deshalb so liebenswert.

Ein toller zweiter Thriller um dieses Duo, das gut und gerne 4.5 Punkte bekommt.


Rachewinter

Es scheint kalt zu werden in Leipzig und auch in Wien.

Ein kalter Fall steht an und ein kalter Mörder geht um.

Wieder geht ein Serienmörder um, der es auf reiche und erfolgreiche Männer abgesehen hat.

Natürlich sucht die Polizei nach Gemeinsamkeiten und es findet sich auch eine.

Geheimnisvoll und dunkelhaarig scheint die Frau zu sein, die sich mit den Männern traf und vielleicht sogar die Verbindung in diesem Rachewinter herstellt.

Wieder ist es so, dass der Fall aus Österreich beleuchtet, wird aber auch der Blick aus Deutschland der uns, wie bei einem Puzzle – Teil um Teil – näher ans Gesamtbild bringt.

Und dies ist – wie bei allen Gruber-Thrillern wieder mit einem großen Finale ausgestattet, so dass man den Rachewinter (der mit knapp 600 Seiten äußerst umfangreich ist) zur Seite legt, erst mal tief durchatmet und sich dann auf die Fortsetzung freut.

Für diesen Band auch starke 4.5 Punkte.


Ja – die harten Drei!

Irgendwie gingen die Thriller wieder viel zu schnell vorüber.

Ich hoffe, dass Andreas Gruber auch hier bald seine persönliche „Vier Jahreszeiten“ fertigstellt und kann mir gut vorstellen, dass es mal einen „Rachefrühling“ gibt, bei dem nicht nur die Blüten ausschlagen.

Walter Pulanski und Evelyn Meyers funktionieren ebenso gut wie das bekanntere Duo Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder (So, jetzt haben wir aber kein „S“ vergessen).

Ich bin sehr gespannt, wie im bald erscheinenden „Todesrache“ diese Hauptfiguren miteinander kooperieren und bin sehr froh darüber, dass Andreas Gruber seinen Kosmos miteinander verbindet.

Die Rache-Reihe darf ich euch bis dahin als Lesetipp mit in den Sommer, Herbst oder auch Winter geben.

Viel Spaß damit.

 

Insgesamt 4.5 von 5 Punkten.

Dieser Artikel wurde am: 31. August 2022 veröffentlicht.

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