Derzeit touren The Pretty Reckless durch Europa. Am 30. Januar 2017 machte die US-amerikanische Band um Taylor Momsen Halt im Kölner Gloria.
Im Gepäck waren dabei nicht nur Songs aus ihrem aktuellen Output „Who you selling for“ (VÖ: 2016). Die Menschenmengen vor der Halle wären unterdessen auch ein schöner Anblick für Streetstyle-Fotografen gewesen. Von breitkrämpgen Hüten, über destroyed Jeans hin zu Leder in Jacken und Hosen zurück zu Haarfarben in allen Möglichkeiten des Regenbogens und kanlligem Lippenstift hatten hier vor allem die zahlreichen jungen Frauen die Möglichkeit genutzt sich herauszuputzen.
Wer jetzt bereits beim Lesen die Augen verdreht und denkt, dass dies ja mal typisch ist für Fans dieses „Model-Möchtegern-Rockstars“ Momsen, der sei an Bands wie Kiss oder Alice Cooper erinnert.
Ich muss zugeben, mir persönlich gefiel der hohe Frauenanteil im Publikum und auch im Fotograben sehr gut… Nein, ich bin nicht für die Frauenquote in der Rockmusik, aber wir können das auch- auch wenn die Riot Girl Bands der 90er ein wenig in Vergessenheit geraten sind. Viele Fans scheuten auch längere Anreisen nicht, um die seltene Gelegenheit The Pretty Reckless live in Deutschland zu erleben wahrzunehmen.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Halle des ausverkauften Kölner Gloria trotz Montagstermins bereits sehr früh füllte. The Cruel Knives nutzten als Vorband hier die Gunst der Stunde und präsentierten ihre Songs energiegeladen und heizten die Besucher so gekonnt an. Nach einer etwas längeren Umbaupause und zahlreichen „Taylor“-Zwischenrufen betrat dann der Hauptact des Abends die Bühne.
The Pretty Reckless starteten ihre Show mit „Follow me down“ vom Album „Going to hell“, mit dem sich die Band 2014 zum ersten Mal auch in der Musikwelt international Anerkennung eingespielt hatte.
Es folgte „Since you’re gone“ vom Album „Light me up“ (VÖ:2010). Bevor der Fokus mit dem brachialen „Oh my god“ erstmals auf dem aktuellen Output der Band lag. An das sich auch gleich noch „Hangman“ anschloss, bevor die Reise mit „Make me wanna die“ wieder zu den Anfängen der Band ging.
Der Schwerpunkt des Gigs lag jedoch auf den beiden letzten Veröffentli chungen von The Pretty Reckless. So bekam die begeisterte Menge noch „Prisoner“, „Who you selling for“, „Living in the storm“ und „Take me down“ von „Who you selling for“ zu hören. Ebenso wie „Sweet things“, „Heaven knows“ und „Going to hell“ vom 2014 erschienenen Vorgänger.
Taylor Momsen nutzte die Gelegenheit den Besuchern zu beweisen, dass sie nicht nur jede Menge Stil, sondern auch eine kraftvolle (Rock-)Röhre besitzt, die durch die vorrangig schnelleren Songs des Abends trug.
Von ihren Fans sowieso frenetisch gefeiert konnten The Pretty Reckless so an diesem Abend vielleicht auch den ein oder anderen Kritiker überzeugen, bevor sie sich mit der Zugabe „Fucked up world“ von der Bühne verabschiedeten.
Konzertbericht von Tamara
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