Am vergangenen Sonntag hatten wir in der Hans-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart die Möglichkeit, mit Masters of Dirt mal eine etwas andere Show miterleben zu dürfen. Statt um Gitarre und Schlagzeug dreht sich hier nämlich alles um Adrenalin, waghalsige Stunts und jede Menge Entertainment vom Feinsten.
Bereits seit 2003 steht bei Masters of Dirt der Freestyle auf Rädern im Vordergrund. Nach rund 250 Shows in über 20 Ländern lassen sich die Köpfe hinter der Show immer wieder neue Tricks auf den unterschiedlichsten Gefährten einfallen. Neben FMX-Bikes, Mountain-Bikes, BMX-Bikes und Scootern kommen daher auch Inline-Skates, Quads und Schneemobile zum Einsatz – dieses Jahr zum ersten Mal sogar ein Wüsten-Buggy.
Nach einer spektakulären Feuershow der englischen Fuel Girls und einer kurzen Anmoderation legen die Fahrer in der ausverkauften Halle los und begeben sich auf die Spielfläche mit 6 Absprungrampen, 2 großen Landungen und dem 10m hohen Anfahrtsturm. Von Beginn an stellen die Fahrer ihr artistisches Können unter Beweis und zeigen Tricks, die man mit mehrfachem Nachdruck der Moderatoren „bitte nicht zuhause nachmachen“ soll. Das Fahrerfeld ist dabei ebenso durchmischt wie die Stunts, die sie an diesem Nachmittag präsentieren. Der jüngste Fahrer, Connor Stitt aus den USA, ist gerade einmal 13 Jahre alt, zeigt aber, dass er mit den älteren Teamkollegen durchaus mithalten kann. Und auch Gemma Cobera (Spanien), die einzige weibliche Fahrerin, steht ihren männlichen Kollegen in nichts nach.
Nachdem die Freestyle-Athleten auf ihren motorisierten und nicht-motorisierten Gefährten alles gegeben haben, werden sie von Fabio Wibmer abgelöst. Der österreichische Trialbiker und Youtube-Star zeigt, weshalb er zurecht eine der bekanntesten Persönlichkeiten dieses Sports ist. Ein Highlight seines Auftritts ist der Sprung von einer Hebebühne aus fast 10m Höhe auf die Landung mit einem Backflip. Nach der Pause geht es direkt weiter mit einem gemeinsamen Auftritt von Fabio Wibmer und Adrian Guggenmos aus Schorndorf. Der zeigt vor Heimpublikum, dass er mit Wibmer ohne Probleme auf seinem FMX-Bike mithalten kann. Die beiden fahren auf dem Vorderrad nebeneinander eine Rampe hinunter und springen über immer mehr Gäste aus dem Publikum.
Wibmer überlässt dann dem Fahrerfeld wieder die Bühne und das Publikum wird nicht enttäuscht. Wer denkt, dass die erste Stunde nicht übertroffen werden kann, wird eines Besseren belehrt. Die Athleten zeigen mehrfache Backflips, lassen ihre Bikes in der Luft los oder fliegen mit Inlinern und Schubkarre durch atemberaubende Höhen.
Ein Highlight des Tages ist auf jeden Fall der erste Backflip vom jüngsten FMX-Bike-Fahrer Harry Schofield. Als der 14-Jährige den Stunt schafft, lassen alle Fahrer ihre Bikes fallen und stürmen auf das Feld, um ihm zu gratulieren. Diese Szenen zeigen wieder deutlich, dass es sich bei der Total Freestyle Tour um ein Sport-Event handelt, bei dem nicht der Wettkampf-Gedanke, sondern das Miteinander im Vordergrund steht.
Auch Marcus Ohlsson beeindruckt mit seinem Schneemobil bei jedem Stunt die Zuschauer, wenn er zum Beispiel wie die anderen Fahrer einen Backflip macht – mit dem Unterschied, dass sein Fahrzeug 250kg wiegt.
Zum Abschluss heizen uns noch einmal die Fuel Girls ein und die Fahrer drehen ihre Abschlussrunde mit funkensprühendem Auspuff. Nach diesem Nachmittag der Superlative freuen wir uns schon auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: „Masters of what?“ – „Masters of Dirt!“
Nachbericht und Fotos von Felix Haberl.
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