The Zsa Zsa Gabors – Black Roads Blank Thoughts, X und Gloss

Ja klar. Allein der Bandname ist geil. The Zsa Zsa Gabors nennen sich vier Jungs aus Österreich, die einfach nur spielen wollen. Laut, ohne Schnörkel, mit geilen Melodien und starken 77er Punk, der uns die Ohren klingeln lässt. Ob durch die Freunde, den Tinnitus oder beides, lassen wir mal dahingestellt. Jedenfalls sind die Zsa Zsa Gabors sowas wie ein Punkimport Deluxe. Man weiß, was man bekommt, und freut sich auf jede neue Veröffentlichung der Jungs aus St. Pölten. 

Auf ihren Veröffentlichungen bekommen wir jede Menge straighten und modernen Punkrock, der sich, aber nicht scheut auch mal ein wenig weg von den ausgetretenen Pfaden weg zu gehen und mal etwas Glam, Metal oder auch mal eine Prise Pop ein Stück in der Punkkarre mitnimmt.

Die Beifahrer tun dem Ganzen gut und sorgen dafür, dass jede Veröffentlichung der Zsa Zsa Gabors bunt daherkommt und keineswegs langweilig ist. Die Hymnen hat man schnell im Ohr und auch die kleinen Abweichungen nimmt man mit Freunde auf. So kommt es vor, dass die Jungs auch mal deutsch singen oder das Tempo etwas runterschrauben. Spaß machen tut das jeweils auf die Distanz und die vier Bandmitglieder “Hurricane Harry” (Gitarre und Gesang), “Paul le’Buche” (Gitarre & Backings), “ZZ Gabor” (Drums & Backings) und “Mots T. Sux” (Bass & Backings) wirken so eingespielt, dass die Platten fast so klingen, als sei das ganze live aufgenommen.

Wir durften für euch einige der Schallplatten testen und bedanken uns an dieser Stelle für den Support. Ein Kauf-Tipp sind diese Vinyl auf jeden Fall, da sie jeweils nicht nur die Platte in der Hülle haben. Auch ein Textblatt und das Album als CD liegt der Veröffentlichung bei, so dass das Ganze natürlich einen enormen Mehrwert hat. Die Veröffentlichungen sind jeweils erscheinen bei Mad Butcher Records und sowohl dort als auch im Shop der Zsa Zsa Gabors erhältlich.

Black Roads Blank Thoughts

Die “Black Roads Blank Thoughts” erschien 2017. 

Damals waren die Zsa Zsa Gabors noch zu dritt und auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich (aufgrund des Platten-Titels) um eine dunkle Platte handelt. Mit depressiven Texten und traurigen Songs. 

Nun ja, das ist dann eher ein Trugschluss. 

Zwar gibt es (Achtung, wie erwähnt, deutschsprachig) auch nachdenkliche Stücke wie „Gefangen“ in denen dann Textzeilen wie „Wo bin ich jetzt, wo soll ich hin?“ etwas zum Nachdenken anregen. 

Es gibt aber auch die Punk-Kracher, die einfach daherkommen und flott im Ohr sind. „Forever Punk“ gehört zu diesen Nummern. 

Reinhören – genießen – abfeiern.

Dass die Band auch weiß, wie man am besten feiert, beweisen sie uns mit „Three Beers“. Gerade in diesem Song beweisen sie, was wir hier oben beschreiben, hatten. Die Band schaut mal zur Seite und nimmt andere Musikrichtungen mit an Bord. „Three Beers“ zum Beispiel würde in jedem Irish Pub ab zwölf Uhr abends sicher zünden. 

Interessant finde ich an dieser Platte auch, dass die Jungs mit „Beschissen“ dem eigenen Dialekt eine Chance geben. Mit diesem Song beenden sie ein Album, dass in dreizehn Songs und einer Spielzeit von 31 Minuten punkig doch auch abwechslungsreich daherkommt.

X

Eigentlich gibt es zu dieser Platte nicht viel zu sagen.

Auflegen und anbei das Textblatt genießen und schon fällt einem auf… 

Ach, schau an … 

In dem Textblatt gibt es einige interessante Geschichten – jeweils unter den Textzeilen des Songs. Lohnt sich zu lesen und man bekommt als HörerIn auch mal einen Einblick über das „Warum?“ des Stücks.

Die Zutaten der Platte sind die bewährten, die wir schon bei „Black Roads Blank Thoughts“ beschrieben haben, doch wirkt diese Veröffentlichung von der Produktion her etwas geiler. 

Gerade das Schlagzeug kommt besser rüber, was den Songs dann noch mehr „Wumms“ verleiht.

Anspieltipps sind für mich die Hymne „Arena Wien“, der grandiose Opener „X-Lipps“ oder auch „No Class“. Fäuste hoch bei dieser Nummer und auch Fäuste hoch für dieses Album, das die Zsa Zsa Gabors in Bestform zeigt. 

Neben den oben erwähnten Stücken möchte ich euch noch „Sounds from the Street“ nennen, dass sicher den Weg in eure Playlisten schaffen sollte.

X“ überzeugt und ebnete irgendwie dann auch den Weg für die letzte Veröffentlichung GLOSS, mit deren Namen ich erstmal nicht so viel anfangen konnte.

GLOSS

Wo Gloss draufsteht ist natürlich auch Gloss drin.

Gloss heißt die erste Nummer dieser Platte und wenn man denn die Rückseite betrachtet, so sieht man, dass Gloss eigentlich eine Abkürzung ist.

Der Opener dieser LP heißt eigentlich „Global Lack of Sich Society“. Und genau darüber singen sie in diesem Stück, dass die Punk-Party, die schon auf „Black Roads Blank Thoughts“ und „X“ gestartet wurde, nun erfolgreich fortgesetzt wird.

Sehr abwechslungsreich ist GLOSS aber nicht nur durch den Wechsel der Sprache, sondern auch durch die Gäste auf diesem Album. Elisa und Enrico von den Los Fastidios geben dem Song „Old Punx“ das gewisse Etwas.

GLOSS schreibt in den Songs Geschichten, die nicht nur die blichen Punkthemen abhandeln, sondern auch mal etwas abseits ins (Punker-)Leben blickt. So überzeugen die Zsa Zsa Gabors mit „Die for You“ mit einem Song über das Familienleben und die Kinder. Eine ganz starke Nummer, die Eltern sicher teilen können.

Der übliche Punk wird auf diesem Album aber trotzdem großgeschrieben, was man an den Stücken „Middlefinger Attitude“ und „Daily Overloaded“ deutlich erkennt.

Insgesamt ist GLOSS sicher ein sehr wichtiges Album der Band. Stark produziert und von der ersten Nummer an ist man drin im Geschehen.

Vierzehn Songs und eine Spielzeit von 36 Minuten in der es viel zu entdecken gibt.

Danke an die Zsa Zsa Gabors.

Österreichs Punkexport der gerne bei euch zuhause importiert werden darf.

Mit vielen Ohrwürmern und geilen Riffs überzeugen die Zsa Zsa Gabors auch auf Strecke.

Wer nach diesen Platten noch nicht genug hat und weiter ins Zsa Zsa Gabors – Universum eintauchen möchte, dem empfehlen wir die 7‘‘ Split EP mit The Black Tapes, die mit „Zsa Zsa Gabor“ und „Dig Up her Bones“ zwei kleine Zugaben enthält.

Viel Spaß an euch beim Entdecken der Zsa Zsa Gabors.

Review von Thorsten.

Dieser Artikel wurde am: 1. August 2024 veröffentlicht.
Autor: Thorsten

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