Schmutzki – Wunder

Ja, ist denn heut schon Weihnachten…?

Naja, noch nicht ganz, aber pünktlich zum Weihnachtsfest, genauer gesagt, ab dem 12. 12. 25, sorgen die Jungs von Schmutzki für ein erfreuliches Weihnachts-“Wunder“ und legen uns eine neue EP auf den Gabentisch. Man konnte es vielleicht an meinem Wortspiel erraten, „Wunder“ heißt die schöne Gabe, beinhaltet sieben neue Stücke und ist nach „Rausch Against the Maschine“ bereits der zweite Output der Stuttgarter Indie-Punks in diesem Jahr, fleißig, fleißig kann ich da nur sagen.

Gegründet im Jahr 2011 kann das Trio, bestehend aus Beat Schmutz (Gesang, Gitarre), Dany Horowitz (Bass) und Flo Hagmüller (Drums) bisher auf sechs Alben, einen gewonnen Bandförderpreis sowie ausgiebige Tourneen, als Vorband von den Beatsteaks, WIZO und den Toten Hosen blicken. Was macht das Erfolgsrezept Schmutzki und die entsprechenden Zutaten aus? Zitat der Band: „Ein paar scharfkantige Riffs, dreckig getackerte Rhythmen und ein Satz rostige Stimmbänder, welche die zwingenden Hooklines wie Enterhaken durch die Boxen feuern…, das ist Schmutzki.

Kommen wir aber zur vorliegenden EP, welche mit dem gleichnamigen Opener „Wunder“ startet. Ein Synthie geschwängertes Intro, der bereits genannte getackerte Rhythmus und das „Wunder“ Alkohol, wer aber meint, hier liegt ein klassisches Sauflied vor, der täuscht. Das Ganze stellt viel mehr einen kritischen Blick auf die Droge Alkohol dar und sollte auch jedem so bewusst sein.

Schrammelig-punkig geht’s weiter mit der „Prinz“.  Schöner Ohrwurm Song mit vielen „Na, na, na, na‘s“ im Refrain und witzig, frechem Text über verschmähte Liebe und dem Wunsch, doch noch bei der Angebeteten zu landen und als Prinz gesehen zu werden.

Ein absolutes Highlight auf der Platte ist für mich „Schmutzki repariert“. Hast du Liebeskummer oder einfach schlechte Laune? Schmutzki haben für jede Lebenslage den passenden Rat und gut gelaunte Ersatzteile am Start. Muss die Aggro-Pumpe erneuert werden oder ein trauriges Herz ersetzt werden, einfach einen Termin in der Schmutzki-Werkstatt vereinbaren, getreu dem Motto „Schmutzki repariert, Schmutzki tauscht aus“. Sehr kreativ, was die Jungs da textlich aus dem Hut gezaubert haben.

Leider kommen wir mit „Letzte Band der Welt“ schon zum abschließenden Song der Platte. Wir befinden uns im Jahr 2045 und Schmutzki befinden sich immer noch auf Tour, was zunächst als schöne Zukunftsmusik klingt, wandelt sich das Ganze doch recht schnell in eine düstere Dystopie aus Putins Bombe, einer zerstörten Hauptstadt und auch sonst wenig Leben in der Gesellschaft.

Fazit: Ich hätte noch stundenlang weiterhören können, die sieben Songs vergingen so schnell, dass ich gleich ne weitere Runde dran gehängt habe. Die Songs sind eingängig, gehen gut ins Ohr und der Mix aus frechen Texten mit ernstem Hintergrund spricht für sich. Gönnt euch das Weihnachtswunder, legt euch die Platte unter den Weihnachtsbaum, verschenkt sie an gute Freunde, einfach eine „wunder“-bare Platte.

Review von Florian Goergen

Dieser Artikel wurde am: 12. Dezember 2025 veröffentlicht.

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