Gebt es zu! Beim Betrachten der Cover der Schallplatten von Pat Todd & The Rankoutsiders bekommt ihr doch auch automatisch Lust, da reinzuhören. Schon allein, weil man sich die Frage beantworten will, ob der Typ denn tatsächlich so rockt, wie es zum Teil auf den (Rückseiten und Inlays der) LPs (siehe Bilder) dargestellt wird. Oder, ob der nette Pat – so deuten die Cover ja hin – eine Zeitreise mit uns unternimmt, die irgendwo in den 60er oder 70er Jahren endet.
Tatsächlich ist beides der Fall. Pat Todd zieht auf seinen Alben mal eben alle Schrauben kräftig an. Doch wer ist dieser Pat Todd eigentlich? Pat Todd ist irgendwie ein Original. Ein Typ, der aus der Zeit gefallen scheint und Songs schreibt, die nach Schweiß duften und die Kehle (bis zum nächsten Dosenbier) austrocknen lassen. Schon 40 Jahre im Geschäft war Pat Todd Mitbegründer der Lazy Cowgirls, die einige geile Punkrock-Nummern am Start hatten. Nach der Auflösung der Band ist es um Pat Todd keineswegs still geworden.
Ganz im Gegenteil. Mit seiner neuen Begleitband – den Rankoutsiders – geht Pat den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und veröffentlicht mit dieser Band seit 2007 richtig geile Rock’n’Roll-Schätze. Irgendwo zwischen Rock, Metal, Punk, Blues groovt die Band von Song zu Song und hinterlässt eine Spur, die ihresgleichen sucht. Viele der Platten sind bei der deutschen Plattenfirma HOUND GAWD! RECORDS erschienen, die wir euch an dieser Stelle wärmstens ans Herz legen wollen. Wir könnten hier viele Alben besprechen, starten aber erstmal mit drei Krachern, die für sich sprechen.
„The past Came Callin`“
Welch passender Album-Titel!
Schauen wir auf das Cover und fällt uns da nicht eine Frage ein?
„Auf wen wartet die Dame da?“
Sicher nicht auf die Vergangenheit, sondern darauf, dass die jetzt mal bald zur nächsten Tanzparty abgeholt wird.
Oder ist sie etwa am Verreisen?
Aber was macht der Koffer da?
All diese Fragen bleiben unbeantwortet.
Im Gegensatz zur Platte.
Hier werden schon mit den ersten Songs Fragen wie „Wie geil ist das?“ oder „Geht das noch lauter“ gleichermaßen beantwortet.
Um diese Antwort zu bekräftigen, genügen Titel wie „If Only I Could Fly Backwards in Time“ oder das getragene „Run“.
Ob das Album als Konzept-Album durchgeht, möchte ich anhand von Song-Titeln wie „Call You on Sunday Night“, „Any Other Way“ sowie „The Future Callin‘“ mit einem Fragezeichen versehen.
Hört aber gerne rein und beantwortet diese Frage selbst.
„The Past Came Callin`“ gehört sicher zu den Platten, die man gestern, heute und morgen auf den Plattenspieler werfen kann.
„There’s Pretty Things In Palookaville“
Da kracht es im Gebälk!
Das Cover lässt es erahnen und Pat hält sich dran.
Es dauert nur wenige Akkorde, bis wir auf der Tanzfläche stehen oder zumindest das kühle Bier auf den junggebliebenen Pat Todd anheben.
„All The Years #1“ sowie „Cheap Nostalgia“ heißen die ersten beiden Nummern, die nur der Auftakt zu einer gelungenen Veranstaltung bilden, die eine Spielzeit von knapp 53 (!!) Minuten aufweist. Unter den sechzehn Song befinden sich so gut wie keine Füller und die Songs rauschen nur so durch den Gehörgang. Neben den beiden ersten Stücken empfehle ich noch das eher balladeske „Read `Em & Weap“ sowie die Gute-Laune Nummer „Nothing but Excuses“.
Allein durch diese vier Nummern spürt man die Vielfältigkeit der spielfreudigen Band, die im Regal neben den Ramones aber auch Chuck Berry, Elvis oder den frühen AC/DC stehen könnte.
„Keepin’ Chaos At Bay“
Aller guten Dinge sind drei!
„Keepin‘ Chaos At Bay“ heißt das neuste Werk aus der Hitschmiede der Rankoutsiders.
Ganz frisch auf dem Markt enthält es vierzehn neue Kracher, die eine Spielzeit von knapp 47 Minuten benötigen. Wie auf den anderen Alben auch, hört sich die Band spielfreudig an und schafft es mit wenigen Hooks, etwas Lebensfreude aufkommen zu lassen.
Natürlich kann man (und sollte man) das Album am Stück hören. Empfehlen möchte ich aber allein den Übergang von „Poison Your Water“ zu „Lies, Lies and More Lies“. Während „Poison Your Water“ als Mitsing-Ballade daherkommt, überzeugt „Lies, Lies and More Lies“ als brutaler Rocker auch dadurch, dass man den Refrain nur noch schwer aus dem Ohr bekommt.
„Keepin‘ Chaos At Bay“ ist ein weiteres Rock’n’Roll Biest, dass den ganz großen Bands im Genre in nichts nachsteht.
Ich habe diese Platten jetzt mehrfach gehört.
Unabhängig voneinander.
Direkt hintereinander.
Oder auch mit kurzer Pause.
Die drei Scheiben machen einfach Spaß. Wenn sich jemand eine Frage stellt wie „Wieviel Rock‘n’Roll, Hits, Schweiß, Gitarrensoli und krasse Melodien passen auf eine Platte?“ Pat Todd & The Rankoutsiders beantworten diese mit einem kräftigem „Ja!!!!“. Ein kurzes und knappes „Ja“, um dann wieder den Verstärker anzuschalten. Denn das können Pat und seine Jungs sicher mit am besten!
In diesem Sinne: Schaut gerne mal rein bei Pat Todd (www. pattodd.net) oder HOUND GAWD! RECORDS (www.houndgawd.com).
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