Männi – Das fröhliche Album

Eigentlich wollte uns der Aachener Samuel Dickmeis, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Männi Anfang 2024 ein neues Album präsentieren, eigentlich… Nach drei Alben voll mit melancholisch-deprimierenden Songs sollte ihm nun der große Wurf euphorischer, fröhlicher Songs gelingen und mit dem erhofften Nachfolger seines 2021er Album „Niete“ eine schönere Sicht auf die Welt bekunden. 

Doch wie so oft, kommt es anders als man denkt, der Schreibprozess wollte nicht so recht gelingen, die anfängliche fröhliche Grundeinstellung war dahin und geblieben sind schlussendlich 6 Songs, die den Weg auf diese „fröhliche“ EP gefunden haben.

Nach erstmaligem Hören der Songs dachte ich mir sofort, verdammt, das wäre ein geiles Album geworden. Umso mehr steigt die Vorfreude, bis tatsächlich Album Nummer 4 das Licht der Welt erblickt. Schon der Opener „Niemals mehr im Leben“ lässt mich mit Textpassagen wie „Ich will keine Ärsche mehr lecken“ ordentlich schmunzeln, ein energischer Punkrock- Banger, wie man ihn von Männi kennt. 

„So ein geiles Leben“, typisch Männi: „heute läuft es scheiße und auch morgen nur Probleme“. Aber hey, dazwischen ist es so ein geiles Leben. Der nächste Kracher der Platte, der einfach nur Spaß macht und trotz deprimierenden Textes Freude bereitet.

Etwas gemäßigter und gelassener geht es in „Es geht mir gut“ zur Sache. Sollte es Männi tatsächlich gut gehen? 

Ich hasse Menschen, besser könnte man die Kernaussage von Track Nummer 4 „Menschen -lieb ich“ nicht beschreiben. Mit ordentlich Wut im Bauch wird sich Luft gemacht über rücksichtslose Mitmenschen, Schlangen an der Supermarktkasse oder andere nervige Alltagssituationen, wie sie wahrscheinlich jeder kennt und mindestens genauso hasst. 

Mit einer gewissen Prise Melancholie und sentimentaler Ader schließt die EP. „Leichter“ ist eine Danksagung für erhaltene Unterstützung und Rückhalt in schlechten Zeiten.

Fazit

Genialer Schachzug von Männi, die Songs machen einfach Bock beim Hören. Wer seine Musik kennt, fühlt sich direkt heimisch. Und irgendwie hat er es doch geschafft, mich mit dem Hören der EP fröhlich zu stimmen, auch wenn die Texte doch etwas anderes vermuten lassen. Wahrscheinlich ist es die Art und Weise und der spezielle Humor, was die Songs besonders machen. Das Ganze dann noch verpackt in einem schönen Punkrock-Gewand, besser könnte es doch nicht laufen. 

Von mir eine klare Kauf- und Hörempfehlung.   

Review von Florian Goergen.

Dieser Artikel wurde am: 20. November 2024 veröffentlicht.

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