Hamburg Ramones – Harvey und Best Of (Mania)

“We’re a Happy Family!” Wer kennt den Song nicht. Ein Monster von den Ramones, dass vor langer Zeit auf der „Rocket to Russia“ Platte veröffentlicht wurde. “We’re a Happy Family!” Aber wer gehört den alles zur Familie?

Sicher haben die Ramones viele Nachahmer am Start, aber es gibt auch Nachfahren, die mehr sind, als nur die Ramones zu kopieren. Bands, die sich um das Erbe der „Väter der Punkrock“ kümmern. Auch wenn C.J. Ramones und Richie Ramone, als ehemalige Bandmitglieder noch am Start sind, gibt es Bands, die den Sound der Ramones perfekt in das „hier und jetzt“ transportiert haben.

Eine dieser Bands kommt aus Hamburg und nennt sich die Hamburg Ramönes. Gerade haben diese mit „Harvey“ eine Bomben-Platte am Start, die wir euch hier gerne ans Herz legen möchten. Aber nicht nur. Schließlich gibt es mit „Mania“ eine Doppel-LP(!!), die (ganz im Stil der Ramones – Mania) viele großen Hits der Jungs aus Hamburg enthält. Aber beginnen wir von vorne….

Hamburg Ramönes – Harvey

„Harvey“ ist das neuste Werk der Hamburg Ramönes und bietet vierzehn Songs, die eine Spielzeit von knapp 40 Minuten aufweisen. Auf diesem Werk fällt wieder einmal auf, wie nah die Jungs doch den Vorbildern sind, ohne diese jedoch zu kopieren. Nicht nur in den vorhandenen Songstrukturen erkennen wir den Verwandtschaftsgrad, sondern auch über die Themen, die auf dieser Scheibe behandelt werden.

Dies erkennen wir beispielsweise im Song „Modern World“ („I don‘t want – I don’t trust – I don’t need the modern world“), der die Themen der Ramones wiederbelebt. Oder auch die Liebe zu einer Frau, deren Namen doch sehr nahe an der bekannten „Ramona“ liegt. Die Hamburg Ramönes nehmen diese Ramona in einem sehr augenzwinkernden Song („My Girl Shar-Mona“) wieder mit an Bord. Dass die Band aber auch geniale Cover spielen kann, zeigen sie mit „Hungry Heart“ von Bruce Springsteen.

Man muss dazu gar nicht viel sagen. Abspielen – Staunen – Abtanzen. Das reicht schon. Apropos Abtanzen: Auch dieses Thema wird im Song „Name your Dance“ schön wiedergegeben. Dass die Hamburger Jungs aber auch gut sind, wenn sie einen Gang zurückschalten, beweisen sie mit dem richtig starken „Walk On“. Der Refrain „Walk on, Walk on to the other side“ geht direkt ins Ohr. Einfach eine klasse Nummer, die einem Familienmitglied gewidmet ist.

Neben diesen Stücken (allesamt auf der B-Seite) überzeugt natürlich auch die A-Seite der Platte. Hervorheben möchte ich „Ramones Forever“ (Hey Hoh!), das einige Ramones-Zitate im Song erklingen lässt. Auch „Giant Monsters over Tokyo“ und „We got Lost“ sind 1-A- Hamburg Ramönes – Songs. Als letztes möchte ich den „Jailhouse Bop” erwähnen, der sich den Bumm-Bumm-Boris zum Ziel auserkoren hat. Wie schnell doch dieses Werk über den Plattenspieler gehuscht ist. Irgendwie schreit das nach einer Zugabe.

Kriegt man natürlich, wenn man die Platte ein zweites Mal auflegt, oder sich die „Hamburg Ramönes Mania“ auf den Plattenteller knallt.

Hamburg Ramönes – Mania

Na, eigentlich ist der Begriff „Zugabe“ nicht ganz passend! Oder etwa doch!? Auf der „Hamburg Ramönes Mania“ begeben wir uns mit Tommy Ramöne, Ecki Ramöne, Olli Ramöne und Marky Ramöne auf eine kleine Zeitreise durch die bisherige Diskographie. So erleben wir Highlights von den Platten „Free Phil Spector“, „Long Black Hair“, „Uniform Thing“, „Going Down in History“ (eine meiner Lieblings-Scheiben der Band), „The Song Ramönes The same“ und „Flying Sauces over Hollywood“.

Das Ganze Paket erschien zum 20-jährigen Bandjubiläum als Best Of-Zusammenstellung auf zwei schwarzen Vinyl-Scheiben. 32 Hits, die zudem sogar einen neuen Song beinhalten. Man kann hier keinen Song herausnehmen, da die Songs der beiden Scheiben einfach mit Vollgas durch die Anlage pfeffern. Ein kleiner Meilenstein der sympathischen Hamburger Jungs, der aber noch mehr Bock macht, sich auch die anderen Vinyls der Band zuzulegen.

Was will man hierzu noch sagen!?

Die Hamburg Ramönes tragen den Punkrock im Herzen und gehören zu den Bands, die den Sound der Ramones am Leben halten. Ob die Ramones da oben einen Überblick über ihre Erben haben? Die Hamburg Ramönes halten es jedenfalls in Ehren.

“Gabba Gabba Hey!”

“We’re a Happy Family!”