Die Betonkinder beschwören den Untergang. Irgendwie. Aber irgendwie auch nicht.
„Vom Untergang zum Neuanfang“ heißt die Debüt-LP der Band aus Kreuzberg, bei der man vom Cover her gar nicht weiß auf welcher Seite des Weltuntergangs man den stehen möchte.
Brennendes Flammeninferno oder doch lieber die Flut.
Auch die vier Jungs scheinen sich nicht sicher zu sein und haben es sich daher auf einem Liegestuhl gemütlich gemacht.
Ganz gemütliche Songs haben sie aber dagegen nicht auf die Platte gepresst.
Eher starke Punkkracher, die nach vorne gehen, den Finger in die Wunde legen, aber auch mal über das Leben sowie den Tod nachdenken.
Hier kann man Stücke wie „TickTack“ empfehlen, das sich eben mit diesem Thema auseinandersetzt. Der Titel des Songs sagt schon viel aus.
Doch nicht nur auf Deutsch wissen die Jungs zu überzeugen. Auch auf Englisch machen sie einen guten Eindruck, wie sie in „Rebellion“ beweisen. Klasse englischsprachiger Punkrock, der klingt wie frisch aus dem Sex Pistols-Archiv.
Gut gefallen mir die Jungs, auch wenn sie hymnisch zu Werke gehen und mit Refrains brillieren, die man direkt mitsingen kann. „So weit so gut“ hören wir in volle Pulle. Auch das eine starke Nummer.
Natürlich muss auch dem Punk gehuldigt werden. „Lebenslang Punk“ ist diese Nummer, die ich vom Text gut finde, und, auch wenn dieses Thema schon sehr oft besprochen wurde, immer wieder funktioniert.
Gut finde ich auch, dass ab und an auch mal ein Gitarrensolo eingebaut wird und die eingetretenen Punkpfade verlassen werden. „Dichter in Berlin“ ist ein solcher Song, der etwas aus der Reihe tanzt.
Insgesamt läuft die Scheibe gut durch.
Bei manchen Songs schaltet man nach der ersten Strophe und dem Refrain vielleicht etwas ab, das es auch mal monotoner zur Sache geht, aber auf die volle Distanz von sechzehn Songs in einer Spielzeit von 42:46 überzeugt mich diese LP.
Ordentlicher Punkrock, der sicher seine Hörer*innen finden wird.
Review von Thorsten
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