Ein heißer Abend. Und ein Abend voller Rock’n’Roll. Das letzte Konzert ihrer Deutschland-Tour spielten Wolfmother im restlos ausverkauften Backstage Werk in München. Hüpfen und Springen, grinsende Fans und schweißdurchnässte Hemden prägten die Bilder des Abends.
Als Vorband traten The Picturebooks auf. Die deutsche Band gab während ihres 45-minütigen Auftritts wie immer alles und gewann an diesem Abend – dank ihres einzigartigen, instinktiven Rockstil (zum Beispiel schlägt der Schlagzeuger Philipp Mirtschink auf seine Trommeln, als ginge es um sein Leben) – sicherlich einige neue Fans dazu. Im Vergleich zu den früheren Auftritten, bei denen ich sie live gesehen habe, spielten sie dieses Mal ein paar ruhigere Songs, die, so paradox es auch klingen mag, gut zu ihrem Stil passten.
Dann kam das, worauf alle gewartet hatten: Wolfmother starteten ihr Set mit „Dimension“ und spielten von da an einen Hit nach dem anderen: „Rock Out“, „Woman“, „White Unicorn“… die Band spielte und gab alles, was sie hatte – und das Publikum stand ihr dabei in nichts nach. „The best crowd on the whole tour“ beteuerte der Gitarrist und Sänger Andrew Stockdale gleich drei Mal. Jedes Mal brachte es die Menge noch mehr zum Ausrasten.
Auch diejenigen aus dem Publikum, die sich angesichts der kochenden Atmosphäre (und Temperaturen) zwischendurch etwas zu trinken kauften, hielten die Blicke stets nach vorne gerichtet, um nicht eine Sekunde des Konzerts zu verpassen. Denn die Band auf der Bühne legte keine Pause ein: „Gypsy Caravan“, „Rock’n’Roll Survivor“, „Colossal“. Die Energie war in jeder Ecke des Raums zu spüren.
Zum Abschluss „The Joker and the Thief“ und ein Meer aus Handys, um ein Video von dem wohl bekanntesten Song der Band aufzunehmen. Stockdale selbst zückte sein Handy, um ein Video zu machen, unterbrach auch dafür aber selbstverständlich nicht den Song, mindestens eine Hand blieb stets an der Gitarre.
Natürlich forderte die Menge lautstark nach einer Zugabe, als die Band die Bühne das erste Mal verließ. Und Wolfmother kamen mit fünf weiteren Songs im Gepäck zurück – spielten insgesamt also fast zwei Stunden. Der Höhepunkt des Finales: das Cover von Led Zeppelins „Rock and Roll“. „Manch einer sagt, wir klingen wie sie. Vielleicht klingen sie aber auch wie Wolfmother“, scherzte Stockdale, bevor er das bekannte Riff anspielte.
Nach der Show erklang aus den Lautsprechern „God Gave Rock ‚N‘ Roll to You“ von Kiss. Irgendwie passend – denn Wolfmother sind vielleicht nicht Gott, aber sie haben uns allen eine Nacht des puren Rock’n’Rolls gegeben.
Nachbericht und Fotos von Melvin Núñez.
0 Kommentare