Wenn ich ehrlich bin, war mir das „Zeltfestival Rhein-Neckar“ bis Dato völlig unbekannt.
Aber ja, jetzt ist es mir ein Begriff!
Ich denke, die meisten von euch assoziieren mit dem Wort „Zelt“ sicher auch den Zirkus, und ja, am 30.05.2018 war ich Bestandteil eines fantastischen Zirkus auf dem Zeltfestival in Mannheim.
Nachdem ich am frühen Abend Daniel Wirtz bei der Übergabe des „Dankeschön an Daniel Wirtz – Das Buch zur Fanaktion“ (hier ist der Bericht) schon kennenlernen durfte, hatte ich nun das Vergnügen, diesen im Rahmen des Zeltfestivals live zu sehen.
Da es im Zelt sehr heiß war, hatten viele Besucher draußen einen Platz gefunden, bis uns plötzlich (kurz nach 19:00) ein lauter Lärm aufschrecken ließ.
„Riots of Colours“, so der Name der lokalen Vorgruppe, machten bereits mit dem ersten Akkord auf sich aufmerksam. Gemächlichen Schrittes gingen wir in das halbvolle Zelt und verfolgten den Auftritt des Supports, der sich durchaus sehen lassen konnte.
Die fünfköpfige Band, die seit 2014 aktiv ist und laut Facebook-Seite Industrial Britpop spielt, hinterließ mit ihren (ich nenne dies eher Oasis-Pop) eine Wohl-fühl-Oasis (ähhh Oase) und leitete perfekt in einen tollen Abend über.
Nachdem die Band, die mehrfach erwähnte, dass sie alles selbst managen (was ich sehr beachtlich finde) nach einem hymnischen Ende ihr Vorprogramm abschlossen, startete ein atmosphärisches Intro und mit Rauch und ordentlich Bass enterte Daniel Wirtz die Bühne, um in einem sehr heißen Zelt eine wahrhaftig lodernde Show darzubieten.
Das Programm startete mit „Die fünfte Dimension“ und sofort hatte er das Publikum auf seiner Seite. „Gibt es nen Gott oder gibt es keinen, ist die Hölle voll oder pass ich noch rein.“ Und ab diesem Moment weiß ich, nein, Daniel, es war zwar höllisch heiß im Zelt, aber deine Show durchaus göttlich.
Die Menge applaudierte nach dem ersten Song und Daniel startete die Party durch „Kamikaze“, nicht ohne vorher dem Publikum noch ein ehrliches „Mannheim, schön dich zu sehen“ dem Publikum entgegengebracht zu haben.
Nach dem Song bedankte er sich für die vielen Rückmeldungen und die Mut gebenden Worte der Fans zur Tour-Verschiebung, um dann das WIR-Gefühl durch den Song „Wir“ zu untermauern. Und genau dieses angesprochene „Wir“ konnte man im Publikum erkennen. Feiernde Menschen und freudige Gesichter. So WIRTZt das was, Daniel.
Nach weiterem Applaus wechselte der charismatische Sänger die Gitarre um dann mit Akustikgitarre bewaffnet „Richtig weh“ und „Wer wir waren“ vorzutragen.
Als er wieder die Gitarre wechselte und „LMAA“ dem Publikum entgegenschleuderte (Das teil rockt live noch mehr als auf CD!) hatten wahrscheinlich die meisten Menschen schon vergessen, wie heiß es überhaupt war.
Egal, denn jetzt wurde gefeiert. Auch der Klassiker „Meinen Namen“ wurde wie aus einer Kehle mitgesungen und dann nahm Daniel sich die Zeit für eine sehr offene und ehrliche Ansage.
Eine Ansage, die wichtig war und unter die Haut ging.
Bevor er den Song „Das Verheißende Glück“ vom neuen Album vortrug, erinnerte er uns Zuhörer an Kriege und Elend auf der Welt und wie dankbar wir sein müssen, in einem friedlichen Europa zu leben. „Wachrütteln“ so nannte er es, zum Wählen auffordern und für die Freiheit einstehen.
Punkte, die Daniel Wirtz wichtig sind und Punkte die man ihm abnimmt.
Im Folgenden leiteten „Akustik Voodoo“ und das tolle „Overkill“ in den Hit „Ne Weile her“ über, der lauthals mitgesungen wurde.
„Singt mit mir“ forderte Daniel Wirtz die Zuschauer auf, und ja, sie taten es.
Nachdem er dann den neuen Hit „Gib mich nicht auf“ zum Besten gab, sprang der bodenständige Künstler bei „Sag es“ über die Absperrung um dann im und mit dem Publikum den besagten Song zu singen. Auch ließ er sich die Zeit, um mitten im Publikum mit einigen Fans ein Selfie zu schießen.
Zurück auf der Bühne gab es mit „Hier und jetzt“ und dem fantastischen „Mon Amour“ weitere Hits aus der Wirtz‘schen Song-Schatzkiste.
Die Frage „Mannheim wo seid ihr?“ wurde lautstark beantwortet, doch dann gab es für einen kurzen Moment einen kleinen Schock.
Nachdem „Gebrannte Kinder“ fertig gespielt wurde, deutete Daniel Wirtz auf den Arm mit der Bemerkung, dass ihm das in „20 Jahren Rock n Roll“ zum ersten Mal passiert.
Ein Krampf.
Mit Magnesium wurde dieser behandelt und der Wirtz‘sche Kampfgeist sorgte dafür, dass auch die Songs „Auf die Plätze fertig los“, „Aus Versehen“ und „10 Jahre“ toll zu Ende gespielt wurden.
Nachdem Daniel von der Bühne verschwunden war und das Rote Kreuz ihn kurz versorgt hatte, kam dieser für die Zugaben zurück und sorgte mit den Hits „Ich bleibe hier“, „Frei“ und dem unglaublichen „Nada Brahma“ für einen sensationellen Abschluss eines 120 Minuten Saunakonzerts.
Ich habe es am Anfang schon kurz angedeutet.
Sicherlich werden normalerweise in solchen Zelten zum Teil auch Zirkusse ihr Programm aufführen, aber auch wenn Daniel Wirtz keine Löwen, Tiger oder sonstige Raubkatzen auf der Bühne hatte, bleibt eines für mich von diesem Abend bestehen.
Das Zeltfestival Rhein-Neckar darf sich meiner Ansicht nach glücklich schätzen, das am 30.05.18 Daniel Wirtz in diesem Zelt aufgetreten ist. Denn er ist, und das darf ich mit Sicherheit nach diesem Abend behaupten, ein Künstler, dessen Songs unter die Haut gehen und die live gespielt, wie Raubkatzen sind, die ihre Hörerschaft komplett einnehmen.
Danke Daniel Wirtz & Band für den tollen Abend.
Konzertbericht von Thorsten
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