Sonntagabend waren keine geringeren als Twenty One Pilots im Rahmen ihrer „Clancy World Tour“ zu Gast in der restlos ausverkauften Olympiahalle in München und natürlich konnten wir uns das nicht entgehen lassen. Geboten wurde uns eine spektakuläre Show aus unterschiedlichen Genres und ein über Zweistündiger Abend, der so schnell nicht zu vergessen ist.
Twenty One Pilots bestehend aus Tyler Joseph (Frontmann) und Joshua Dun (Drummer) hatten wirklich alles im Angebot was man sich vorstellen konnte! Musikalisch hatten sie eine gute Auswahl aus fünf ihrer Alben (Clancy, Fessel, Blurryface, Scaled And Ice, Trench) im Gepäck, sowie Singles wie „Heathens“ deren Song viele mit dem Film Suicide Squad in Verbindung bringen. Neben ganz viel Action auf der Bühne – im Sinne von Pyro, Lasern, Feuer, Konfetti, Bühnenwechseln und perfekt abgestimmten Videos zu den Songs, lag Tyler Joseph und Joshua Dun viel daran ihren Fans nahe zu sein. Vor allem Frontmann Tyler Joseph war kaum mit den Augen einzufangen, denn entweder war er auf der Bühne oder mit nur einem Atemzug im Publikum. Besonders ein Moment zum Song „Car Radio“ wird dem ein oder anderm Besucher hängen bleiben, denn als die letzen Zeilen des Songs begannen verließ Tyler Joseph die Bühne über eine Treppe und erschien wenige Sekunden später in einem Lichtkegel einige Meter entfernt inmitten der Menschenmenge der oberen Ränge. Ob er einen Doppelgänger hat, zaubern kann oder einfach nur eine sehr gute Kondition hat wurde an diesem Abend leider nicht geklärt.
Auch beeindruckend war eine Schlagzeugeinlage auf einer kleinen Platte, die von Fans in den ersten Reihen gehalten wurde. Was mir durch den Kopf ging, war. nicht nur wie schwer die Drums sein müssen, sondern auch mit welcher Leichtigkeit die vielleicht 10 Personen die Platte, Drums und Joshua Dun halten konnten. Was auf einem Konzert dieser Größe natürlich auch nicht fehlen durfte, waren ruhige Töne, die diesmal auf einer B-Stage seitlich im Innenraum aus dem Boden fuhr und umgeben eines Handy-Lichtermeers und einem Scheinwerfer auf Tyler Joseph erstrahlte.
Aber zu guter letzt gab es noch ein besonderes Highlight! Denn zum letzten Songs des Abends wurden die Fans im Innenraum dazu aufgefordert einige Schritte zurückzugehen um einen Kreis der im Vorfeld am Boden platziert wurde frei zu machen. Der mit ca. fünf Zentimetern geschaffene Platz bot einen weiteren Spot um Twenty One Pilots nocheinmal ganz nah zu sein. Grade in der heutigen Zeit undenkbar einem Künstler so nah zu kommen, haben Tyler Joseph und Joshua Dun auch hier keinerlei bedenken ihren Fans so nah wie möglich zu sein. Blitzschnell wurden zwei Podeste aufgestellt und schon erklangen auch die ersten Töne des Songs „Trees“ und es gab dann wirklich kein halten mehr. Ein toller Abschluss des Abends, der gekrönt durch einer Lichtshow, Nebel, Feuer, Pyros und auch ganz viel Konfetti gekrönt wurde. Wer ganz genau aufgepasst hat, hat gemerkt, dass selbst das Konfetti auf die Show abgestimmt war, denn es trug die Farben des Albums „Clancy“ und war zum Teil auch entsprechend marmoriert.
Nach der Show musste man sich erst einmal sammeln, da es so viele Eindrücke waren, die man erst mal verarbeiten musste und für eine Band, die aus zwei Mitgliedern besteht, schon wirklich faszinierend war. Auch hat der Begriff „Fanbase“ hat für mich an diesem Abend eine ganz neue Bedeutung bekommen. Selten habe ich erlebt, dass Fans vom ersten bis zum letzten Ton komplett textsicher sind und zwischen Künstler und Publikum eine so innige Verbindung herrscht. Neben einigen Songs über die ich mich wirklich sehr freute, diese live zu hören war die Show für mich eine der besten seit langem. Es hatte wirklich alles gestimmt und auch der Sound in der Olympiahalle setzte dem ganzen Abend nochmal eine Kirsche auf der Sahne auf. Hut ab für diese Leistung.
Alle gespielten Songs des Abends:
- Overcompensate
- Holding On to You
- Vignette
- Car Radio
- The Judge
- The Craving (Jenna’s Version)
- Tear in My Heart
- Backslide
- Shy Away
- Heathens
- Next Semester
- Routines in the Night
- The Line
- Mulberry Street
- Navigating
- Nico and the Niners
- Heavydirtysoul
- My Blood
- Doubt
- Guns for Hands
- Lavish
- Ride
- Paladin Strait
- Jumpsuit
- Midwest Indigo
- Stressed Out
- Trees
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