Japan, Australien, Neuseeland, Großbritannien, Europa, USA… The Murder Capital touren einmal rund um den Globus, um ihr aktuelles Album „Blindness“ zu promoten – und am Donnerstag (08.05.) brachten sie München ordentlich ins Schwitzen.

Den Auftakt machte zunächst Hex Girlfriend. Das experimentelle Projekt mit einer ungewöhnlichen Kombination von Bass und Schlagzeug (plus jeder Menge Beats) ist nicht unbedingt was für jeden – aber ein Teil des Publikums hatte sichtlich Spaß. Besser als die Passagen voller Stimm- und Soundeffekte gefiel mir persönlich der „klassischere“ Teil – wenn beide einfach ihre Instrumente spielten und sangen. Aber über Geschmack lässt sich streiten.

Das überwiegend jungen Publikum hatte die ersten Reihen bereits zu Beginn der Show so dicht gefüllt, dass man sich kaum bewegen konnte. Passenderweise eröffneten The Murder Capital mit einem kraftvollen Doppelschlag: „The Fall“ und „More is Less“ – ein großartiger Einstieg.

Die Intensität auf der Bühne blieb zunächst hoch. Dann ein wohlverdienter Moment zum Durchatmen: „Swallow“ (live deutlich eindrucksvoller als auf dem Album) und „Love of Country“ (von Frontmann James McGovern mit einer Botschaft zur Freiheit für Palästina eingeleitet) waren für mich die Highlights des Abends. Beide Songs bauen sich langsam über Gesang und Gitarre auf, bevor sie mit dem Einsatz der ganzen Band an Kraft gewinnen. 

Danach kehrte die ursprüngliche Wucht zurück: Mit „Green and Blue“, bei dem Schlagzeuger Diarmuid Brennan herausragend performte, gefolgt von „Feeling Fades“, das einen kleinen Moshpit auslöste – der sich über mehrere Songs hinweg hielt.

Nach „Can’t Pretend to Know“ verließ die Band kurz die Bühne und kehrte dann noch einmal für zwei weitere Stücke zurück. Am Ende des Konzerts stand mit „Words Lost Meaning“ der Song, bei dem das Publikum am lautesten mitsang. McGoverns emotionale Abschiedsworte: „Oh, I never need you to say I love you … We fucking love you, Munich.“

Nachbericht und Fotos von Melvin Núñez.