The Hives live in München (24.10.2025, Zenith)

Letzten Freitag (24. Oktober) spielten The Hives ihr bisher größtes Konzert in München: Draußen vor dem Zenith war es ein kalter Herbsttag – drinnen wurde ordentlich eingeheizt! 

Als erstes rockte die amerikanische Punkrock-Band Snööper die Bühne: explosiv, schnell, fast unverständlich. Bei den Songs blieb kaum Zeit zum Atmen – weder für die Musiker noch für das Publikum. Es kam einem ein bisschen so vor, als würde um 5 Uhr morgens der Wecker klingeln: Zuerst fragt man sich, was passiert – am Ende ist man noch etwas benommen, aber bereit, den Tag (oder in diesem Fall das Konzert) zu beginnen. Das inzwischen halb gefüllte Zenith ließ sich jedenfalls immer mehr auf den Sound der Band aus Nashville ein.

Als Yard Act auf die Bühne kam, war die Halle schon deutlich voller und die Stimmung versprach einen großartigen Abend. Der Rock der zweiten Supportband wirkte ebenso energiegeladen, war aber etwas gemäßigter – und passte damit besser zum Sound des Hauptacts, sowie zum Publikum. Zwischen den Songs, die mich ein bisschen an eine sanftere Version von Idles erinnerten (obwohl das Repertoire deutlich vielseitiger war), richtete die Band auch ein paar deutsche Worte an die Halle. Sowohl die Musiker als auch das Publikum bewegten sich nun ununterbrochen.

Und dann ging es so richtig los: In schwarzen Anzügen mit weißen Highlights und Lichtern betraten die fünf Mitglieder der schwedischen Band eine Bühne, auf der nun „THE“ auf den drei (!) Bassdrums und „HIVES“ in leuchtenden Kugeln zu lesen war. Die Stimmung wurde noch euphorischer und intensiver: Zum Startschuss flogen schon bei „Enough Is Enough“ – einem der neuesten Songs der Band – die ersten Bierbecher durch die Menge (und trafen gelegentlich auch eine Kamera im Pit).

Das Tempo blieb hoch bei Titeln wie „Walk Idiot Walk“ und „Born a Rebel“, bis mit dem Klassiker „Hate to Say I Told You So“ einer der Höhepunkte des Abends ertönte. Niemand im Raum blieb mehr unberührt, alle tanzten und sangen aus vollem Hals mit.

The Hives können vieles, aber live spielen ist zweifellos das, was sie am besten können. Der Charme von Sänger Pelle Almqvist schafft eine besondere Verbindung mit dem Publikum – es geht einfach darum, gemeinsam Spaß zu haben. Zwischen den Songs (und manchmal mittendrin) sorgte er regelmäßig für unerwartete Momente – etwa als die Band während „Paint a Picture“ fast eine Minute lang „einfror“. Oder für Lacher – zum Beispiel mit seiner Ansage: „The next song is not bad, but it’s worse than the others“, bevor sie zu „I’m Alive“ ansetzten.

So ging der Abend weiter: ohne Tempoverlust, ohne einen Song, der sich wie ein Füller anfühlte (auch wenn manche behaupten, nicht alle Titel seien gleich stark). Zum Abschluss wurde bei „Tick Tick Boom“ standesgemäß die Band vorgestellt – und sogar nochmal ein Stück von „Hate to Say I Told You So“ angespielt.

Natürlich gab es noch eine Zugabe: Die fünf Schweden kehrten zurück mit „Legalize Living“ (einer meiner persönlichen Favoriten des Abends), „Bigger Hole to Fill“ und schließlich „The Hives Forever Forever The Hives“ – dem Titelsong ihres neuesten Albums, eine Hommage an ihre Fans und an die Band selbst. Der perfekte Ausklang für eine Nacht, die von Anfang an viel versprach – und am Ende sogar noch besser wurde.

Nachbericht und Fotos von Melvin Núñez

Dieser Artikel wurde am: 28. Oktober 2025 veröffentlicht.

FOTOS von The Hives, Snööper und Yard Act

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