Nach 6 Jahren Wacken in Folge, sollte es dieses Jahr für mich mal wieder ein kleineres Festival sein. Vom Metalfest an der Loreley hörte ich bis dato nur Gutes was die Location anging und das für 2014 angekündigte Line-Up überzeugte mich völlig. Auch meine „Wacken Mitstreiter“ fanden die Idee super und so machten wir uns vergangenen Mittwoch auf den Weg nach Hessen Richtung Loreley. Durch diverse Staus und Verzögerungen erreichten wir das Festivalgelände erst recht spät gegen 20 Uhr. Auf dem Parkplatz folgte die erste, leider negative Überraschung. Für das Parken sollte eine Gebühr fällig werden. Bei anderen Festivals ist so etwas inklusive, hier wurden wir zur Kasse gebeten. Satte 15 € kassieren die Parkwächter pro Fahrzeug, ja sogar jedes einzelne Motorrad muss die 15 € bezahlen. Ein kurzes Rumhören reicht aus, um die allgemeine Meinung hierzu aufzuschnappen: „Eine Frechheit!“. Nun gut, man lässt sich dadurch ja nicht schon am ersten Tag die Laune vermiesen, also schnappen wir unsere Sachen und watscheln Richtung Zeltplatz. Parken und Zelten ist beim Metalfest strickt getrennt, nur wer angibt im Auto schlafen zu wollen, darf auf der Fläche für Wohnmobile parken…und dort auch sein Zelt aufschlagen? Sinn im Unsinn! Wir Laufen mit unserem Gepäck eine ganze Weile und sind etwas hilflos, schließlich sind wir zum ersten Mal auf dem Gelände. Nach dem Parken gibt es keine Einweisung mehr, wir werden komplett alleine gelassen. Eine knappe Stunde wandern wir auf dem Zeltplatz hin und her, bis wir endlich eine Fläche gefunden haben, wo A unsere Zelte hinpassen und B noch Niemand einen Platz frei hält, für Kollegen die „noch anreisen“! Um Mitternacht steht Alles und wir schmeißen erst einmal den Grill an, damit wir am Folgetag optimal in das Festival starten können.
Donnerstag 19.06 – Tag 1
Der Donnerstagmorgen beginnt etwas wolkig, aber recht freundlich. Jetzt ist erstmal das Abholen der Bändchen angesagt. Mit Graus erinnere ich mich an die Erzählungen vom Metalfest 2012, wo die Fans knapp 2 Stunden anstehen mussten. Dieses Jahr geht es etwas schneller, nach knapp 20 Minuten haben wir unser Bändchen – und werden erneut zur Kasse gebeten. Diesmal müssen wir 10 € Müllpfand pro Nase zahlen. Den Betrag bekommen wir wieder, wenn wir brav unsere gefüllten Müllsäcke am Samstagabend oder Sonntagmorgen abgeben. Moment mal? Ein Müllsack pro Person? Richtig gehört und der Sack muss auch noch zu min. ¾ gefüllt sein, damit man sein Geld zurück bekommt. Wir sollen zu Viert also gut 240 Liter Müll produzieren, ob uns das gelingt bleibt abzuwarten. Gegen Mittag begeben wir uns zur Bühne. Die deutsche Power Metal Band Winterstorm eröffnet offiziell das Festival. Die Jungs aus Bayreuth schlagen sich tapfer und geben sich alle Mühe die Stimmung ordentlich anzuheizen. Noch sind die meisten Metalheads auf dem Zeltplatz, aber ein paar Dutzend haben sich jetzt schon eingefunden und belohnen die Spielfreude von Winterstorm mit Beifall und Applaus. Auch wir sind zufrieden und machen eine kurze Pause, um das restliche Festivalgelände zu erkunden. Für Merchandise Fans gibt es außer dem offiziellen Metalfest Stand und den Ständen vom Speedy Mailorder und Napalm Records nicht wirklich viel zu sehen. Raritätenjäger werden hier also nicht fündig, macht aber nix schließlich sind wir hier wegen der Musik. Für das leibliche Wohl gibt es eine bunte Mischung an verschiedensten Köstlichkeiten. Von der klassischen Bratwurst, über Chinafraß, Pizza, Flammkuchen, Burger bis hin zum mexikanischen Feuerteufel, der seine Schärfegrade in Hippie, Rocker und Headbanger einteilt ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch die Verteilung der Dixie-Klos macht einen guten Eindruck und die Spültoiletten an der Bühne sind jederzeit gut zu erreichen. Erfreulich sind auch die kurzen Laufwege vom Zeltplatz zum Festivalgelände. Nachdem wir einige tolle Ausblicke auf die verträumte Loreley geworfen haben, zieht es uns wieder zur Bühne. Zu Steelwing haben sich schon einige mehr Fans eingefunden und verbreiten ordentlich Stimmung. Die schwedische Band trifft mit ihren klassischen Metalhymnen a la Maiden und Manowar zwar den Nerv der Zuschauer, aber leider nicht immer jeden Ton. Direkt im Anschluss geben sich die Senkrechtstarter von Battle Beast die Ehre. Nachdem sie 2010 den Newcomerwettbewerb Metal Battle für sich entscheiden konnten, gaben die finnischen Jungs und ihre Frontfrau Noora Louhimo richtig Gas. Meine Erwartungen waren etwas Verhalten, denn ich hatte noch ihren grottenschlechten Auftritt bei den Wolfsnächten in Essen im Hinterkopf. Doch ich wurde mehr als positiv Überrascht. Battle Beast überzeugen von der ersten Minute an mit einem ordentlichen Sound und einer großen Portion Spielfreude und heizen die Stimmung im Publikum ordentlich an. Die nächste Band stellte für mich bereits das erste, kleine Highlight dar. Death – gegründet vom legendären, aber leider verstorbenen Chuck Schuldiner sollten während des zweiten Teils ihrer Benefiztour Death to all auf dem Metalfest Halt machen. Auch wenn der Sound und die Songauswahl gepasst haben, wirkte die Band auf mich nicht so, als hätten sie Spaß am ihrem Auftritt. Interaktion mit dem Publikum fehlte völlig und auch ansonsten rasseln die Jungs einfach nur stur ihr Programm runter – schade! Dafür geht es direkt danach mit dreifacher Spielfreude weiter. Die deutschen Mittelalter-Rocker von Saltatio Mortis heizen den anwesenden Metalheads so richtig ein. Mittlerweile ist es brechend voll auf der Hauptbühne und sämtliche Plätze sind belegt. Die Band nutzen ihr Repertoire gekonnt aus und schmeißen den Zuschauern einen Gute-Laune-Hit nach dem anderen um die Ohren. Auch der Sound stimmt nahezu perfekt und die Fans flippen förmlich aus, als Sänger Alea der Bescheidene einen ganzen Song zum Besten gibt, während er sich einmal quer durchs Publikum tragen lässt. Die Spielleute von Saltatio Mortis haben ihre Sache mehr als gute gemacht und gehen für den Eröffnungstag als bisher beste Band vom Platz. Im Anschluss gibt sich Phil Anselmo mit seiner Band The Illegals die Ehre. Was den Zuschauer bei diesem Auftritt erwartet ist uns nicht so wirklich klar, wir rechnen aber mit dem einen oder anderen Pantera Klassiker. Zwar wird diese Erwartung erfüllt, jedoch zeichnet sich der restliche Auftritt als wenig beeindruckend aus. Phil Ansemlo rotzt zwischen den Songs über so ziemlich Alles und Jeden ab: den Kommerz, den Konsum, den Mainstream und verteilt auch noch Seitenhiebe auf das Metalfest, welches er eher abwertend als Power Metal Explosion bezeichnet. So wirklich Bock scheint er nicht zu haben, oder er kann es ziemlich gut verstecken. Für Fans ist es wahrlich kein schlechter Auftritt, mir entlockt er allerdings nur ein müdes Schulterzucken. Der erste Tag des Metalfests geht so langsam zu Ende und es zeichnet sich der Auftritt des Headliners, Sabaton ab. Doch erst einmal muss die Bühne entsprechend präpariert und umgebaut werden. Ein riesiger, umgebauter Panzer wird auf die Bühne gebracht, auf dessen Dach das Schlagzeug der Band drapiert wurde. Außerdem werden auf dem Boden wichtige Markierungen für die Band aufgeklebt, man ahnt es schon es wird feurig. Nach einem langen Aufbau und Soundcheck von knapp 20 Minuten fegen dann endlich die Jungs von Sabaton wie ein Gewitter über das Metalfest her. Der Panzer verschießt Knallkörper und riesige Feuerfontänen schießen direkt zum ersten Song aus dem Boden. So macht ein Metal Konzert Spaß! Wie immer versprüht Sabaton Frontman Joakim Broden eine Energie die ihresgleichen sucht. Er rennt von der einen Seite der Bühne zur Anderen, heizt die Menge an schmettern einen tollen Song nach dem anderen zum Besten. Der lange Soundcheck hat sich gelohnt, so überzeugen Sabaton mit dem besten Sound des ersten Tages. Die Songauswahl ist ebenfalls sehr stimmig, Sabaton spielen neben drei Songs vom neuen Album einmal querbeet durch ihre gesamte Schaffenszeit. Zwischen den Songs gibt es den für Sabaton typischen Humor und flapsige Sprüche, das Publikum springt sofort darauf an und brüllt schon fast traditionell den Wunsch nach „Noch ein Bier“. Broden zeigt sich außerdem sehr Kinderlieb, als er einen zehnjährigen Fan aus dem Publikum auf die Bühne holt und dieser sich den letzten Song der Band von dort aus ansehen darf. Sabaton werden ihrer Rolle als Headliner also mehr als gerecht und hinterlassen einen großartigen Auftritt und richtig viel Vorfreude auf die beiden anderen Festivaltage.
Freitag 20.06 – Tag 2
Der Morgen des zweiten Festivaltages beginnt grau in grau. Der Himmel ist mit Wolken verhangen und ein recht kühler Wind bläst uns um die Ohren. Wir beginnen entspannt und finden uns erst gegen 14 Uhr auf der Bühne ein. Neben den letzten Klängen von Scorpion Child, die auf mich einen durchaus soliden Eindruck hinterlassen, freue ich mich vor allem auf Bloodbound. Die Schweden zelebrieren schnörkellosen Power Metal und liefern mit einem ordentlichen Sound und einem gut aufgelegten Frontmann eine unterhaltsame Show ab. Die nächste Band die folgen sollte ist Gorguts, von der ich bis dato noch rein gar nichts gehört hatte. Nach den ersten Minuten ist mir klar warum – Death Metal ist einfach nicht mein Genre. Auffallend ist, dass die Bandmitglieder nahtlos vom Soundcheck in den eigentlichen Auftritt übergehen und so den einen oder anderen Metalhead etwas überraschen. Zumindest gibt es dann nach den ersten zwei Songs eine kurze Begrüßung und Vorstellung der Band. Auch wenn ich mit Death Metal nicht allzu viel anfangen kann, bemerke ich recht schnell, dass der Sound von Gorguts völlig daneben ist und die Gitarren total übersteuert sind. So hält es uns nicht lange auf der Mainstage und stattdessen statten wir der Second Stage einen Besuch ab. Hier spielt die Band Munarheim, die mit ihrem Debütalbum schon für einiges an Aufsehen gesorgt haben. Die kleine Bühne ist rappelvoll mit Menschen. Neben den klassischen Bandmitgliedern finden sich hier noch zwei junge Damen mit Querflöte und Akkustikgitarre ein. Etwas irritiert bin ich vom Frontmann, der mit reichlich Schminke im Gesicht und einem zerrissenen und beschmierten Hemd kurz hinter die Bühne verschwindet, um dann mit einer Teufels-/Steinbock-Maske zurückkehrt. Der gewünschte Schock-Effekt bleibt bei mir aus, ich höre stattdessen auf den fünffachen Halleffekt, den sich der Sänger unter seine Stimme hat legen lassen. Das klingt nicht nur total übertrieben, sondern schlicht und ergreifend nicht gut. Auch wenn der Sound ansonsten stimmt und die Lieder durchaus Ohrwurm Charakter haben, machen sich Munarheim so ihren gesamten Auftritt kaputt. Anschließend geht es wieder zurück zur Hauptbühne, wo sich die legendären Grave Digger für ihren Auftritt vorbereiten. Als die Jungs loslegen werde ich irgendwie das Gefühl nicht los, als wäre die Reibeisenstimme von Frontmann Chris Boltendahl heute noch rotziger und rauchiger als sonst. Zumindest wünsche ich mir bei dem Song Rebellion wieder die Unterstützung von Hansi Kürsch (Blind Guardian) herbei, aber die bleibt natürlich aus. Was bleibt ist ein ordentlicher, wenn auch nicht überragender Auftritt. Grave Digger spielen die Songs mit denen sie unter den Fans für Stimmung sorgen, nicht mehr und nicht weniger. Nach jedem Auftritt ist eine Pause von 20 bis 30 Minuten angesetzt, in der die Folgeband ihr Equipment auf die Bühne schaffen kann und die Chance bekommt eine kleinen Soundcheck zu absolvieren. Im Falle der nächsten Band Eluveitie sehen die Umstände etwas anders aus. Satte 20 Minuten überzieht die Schweizer Band ihren Soundcheck. Frontmann Christian ´Chrigel´ Glanzmann entschuldigt sich bei den wartenden Fans, es hätte einen Stromausfall auf der Bühne gegeben. Dann endlich legt die Band los, direkt mit Vollgas es bleibt ja auch nicht mehr viel Zeit. So hauen die Jungs einen Knaller nach den Anderen raus und schaffen es selbst in der kurzen Spielzeit einen richtig guten Eindruck zu hinterlassen, nicht zuletzt auch dank der beiden bezaubernden Damen der Band Nicole Ansperger und Anna Murphy die zumindest für das männliche Publikum den einen oder anderen Hingucker parat haben. Im Anschluss sollte die Bühne den Stoner Rockern von Monster Magnet gehören. Als Sänger und Frontmann Dave Wyndorf seinen ersten Gang zum Mikro macht, befürchte ich bereits das Schlimmste. Egal was er konsumiert hat, nüchtern war Wyndorf zu Beginn der Show nicht mehr. Das tat dem Auftritt von Monster Magnet allerdings keinen Abbruch. Zwar der Sound etwas scheppernd, aber die Songauswahl traf durchaus den Nerv der Zuschauer und sorgte für gute Laune. Als nächstes wartete mein persönliches Festivalhighlight darauf die Loreley zu rocken. Die Chart-Überflieger von Powerwolf waren an der Reihe. Durch einen netten Kollegen vom Tough Magazine (Grüße an Dich Flo!) hatte ich die Chance, die ersten 20 Minuten des Auftritts von der Bühnenseite aus zu sehen und die Jungs noch einmal kurz vor ihrem Auftritt zu erleben. Der Blick von der Bühne aus war beeindrucken: Das gesamte Amphitheater war bis auf den letzten Platz belegt und man hatte den Eindruck, das das gesamte Festival anwesend war, um Powerwolf zu sehen. Lohnen sollte sich das auf jeden Fall, denn die Band hatte nicht nur einen tollen Sound, sondern konnte mit ihrer Spielfreude und dem sehr sympathischen Frontmann Attila Dorn die Fans begeistern. Einen Gassenhauer nach dem anderen brachte die Band zum Besten und wurde von beeindruckender Pyrotechnik unterstützt. Für uns sollte am zweiten Festivaltag damit Schicht im Schacht sein. Den Headliner In Extremo haben wir uns nicht mehr angeschaut, hörten aber später auf dem Zeltplatz einige Stimmen die von „Ganz Ok“ bis „Super“ reichten.
Samstag 21.06 – Tag 3
Auch am letzten Festivaltag finden wir uns erst recht spät vor der Bühne ein. Grand Magus stehen auf dem Programm und der Soundcheck der Band kündigt es schon an: es wird laut! In der Tat haben Grand Magus die lautesten Gitarren des ganzen Festivals am Start und donnern so wie ein Gewitter über ihr Publikum hinweg. Auch wenn Lauter nicht immer mit Besser gleichzusetzen ist, können Grand Magus mit ihrem Auftritt überzeugen und sorgen auch bei mir für das erste Stimmungspik am Samstag. Als nächstes sind Kataklysm dran und lassen das Amphitheater so richtig voll werden. Die Jungs aus Montreal treffen den Nerv der Zuschauer und gehen dabei richtig ab. Wie ich schon mal erwähnt habe ist Death Metal nicht unbedingt mein Genre, aber Kataklysm muss ich bei ihrem Auftritt eine mehr als ordentliche Performance zusprechen. Außerdem schaffen es die Jungs durchaus einen Mix aus härteren und sanfteren Tönen an den Tag zu legen, auch wenn wir natürlich weiterhin von Death Metal sprechen. Insgesamt aber ein guter Auftritt. Im Anschluss freue ich mich schon den ganzen Tag auf Ensiferum, die Band mit der ich persönlich vor vielen Jahren angefangen habe Viking Metal zu hören. Die Jungs haben schon mehrfach bewiesen, dass sie eine verdammt gute Liveband sind, was kann da also schiefgehen? Nun, wie schon so einigen Bands, wird auch Ensiferum der Sound auf der Freilichtbühne zum Verhängnis. Die Gitarren sind völlig übersteuert und hören sich an manchen Stellen nur noch wie ein verzerrtes Quietschen an. Die Stimme von Frontmann Sami ist zu leise, noch schlimmer trifft es aber seine Kollegen Markus und Petri, die die Chöre abbilden sollen, die immer mal wieder in den Songs von Ensiferum zu hören sind. Beide gehen völlig unter, genauso wie das Keyboard von Emmi Silvennoinen. Das führt dazu, dass die Songs in lautem „Geschrammel“ untergehen und Ensiferum sich damit abfinden müssen, dass sie den schlechtesten Sound des ganzen Festivals erwischt haben. Nach den Finnen geben sich Steel Panther die Ehre und zeigen überdeutlich wie man das Publikum auf seine Seite zieht. Die Band um Frontmann Michael Starr zelebrieren und parodieren den Hair Metal der 80er Jahre in Perfektion . Pinke Leggins, Stirnbänder und Frisuren wie Löwenmähnen sind nicht nur die Markenzeichen der Band. Auch etliche Fans haben es ihren Vorbildern nachempfunden und zeigen sich extrem farbenfroh, teilweise an der Grenze zum guten Geschmack. Aber erlaubt ist ja bekanntlich, was Spaß macht. So feiern Steel Panther richtig ab und ihre eingängigen Songs laden das Publikum zum mitgrölen und mitfeiern ein. Auch zwischen den Stücken bleibt kein Auge trocken und die Jungs strapazieren die Lachmuskeln der Zuschauer. Natürlich mit Humor weit unter der Gürtellinie ähnlich wie in ihren Songtexten, aber wer hier etwas anderes erwartet hat ist eh selber schuld. Nach einigen Songs beginnt Sänger Michael Starr wahllos Mädels aus dem Publikum auf die Bühne zu holen. Wobei ganz so wahllos scheint seine Auswahl doch nicht zu sein, so handelt es sich in erster Linie um gutaussehende und relativ leicht bekleidete Damen. Als er zu einem Mädel in gebrochenem, aber sehr charmantem Deutsch sagt „Zeig mir Deine Titten“ zieht das Mädel auch sofort blank. Ein zweites Mädel mit sehr üppiger Oberweite macht es ihr nach und im Anschluss fangen beide Damen nach Aufforderung von Herrn Starr auch noch mit wildem Rumgeknutsche an. Ja, der Auftritt hat sich vor allem für männliche Festivalbesucher schon jetzt gelohnt. Aber auch fernab von der optischen Darbietung liefern Steel Panther auch musikalisch eine Glanzleistung ab. Der Sound ist einwandfrei, die Songauswahl nahezu perfekt und die Stimmung im Publikum auf dem Siedepunkt. Danach wird es etwas leerer auf der Hauptbühne, so pilgern wir und gefühlt das halbe Festival zur Second Stage. So voll war die Bühne an keinem Tag, jedoch ist es keine Band die die Massen anzieht, sondern das Spiel der Deutschen Nationalmannschaft. Das Metalfest hatte auf einer großen Leinwand auf der Zweitbühne alle WM Spiele der letzten Tage gezeigt und nun folgte eben Deutschland im Großen Public-Viewing. Die Stimmung war auch hier ausgelassen und trotz des Unentschieden gingen wir zufrieden zurück zu unserem Zeltplatz. Schließlich galt es die letzten Grill –und Biervorräte noch zu vernichten.
Sonntag 22.06 – Abreise
Am Sonntag quälen wir uns schon sehr früh aus unseren Zelten. Ein Blick über den Zeltplatz zeigt, das einige Metalheads schon am Vorabend die Heimreise angetreten haben. Auch wir fangen so langsam an unsere Sachen zu packen. Als erstes geben wir unsere Müllbeutel ab. Erfreulicherweise geht das ziemlich schnell und unkompliziert und auch nur halb gefüllte Säcke werden akzeptiert. Nachdem wir mit der ersten Ladung unserer Gepäcks den langen Weg zum Auto bestritten haben, beschließen wir es diversen anderen Besuchern gleich zu tun und fahren mit unserem Auto Richtung Zeltplatz – läuft. Auch das verlassen des Geländes erfolgt ohne Komplikationen und Staus und so können wir uns relativ entspannt auf die Heimreise begeben. Als Fazit kann ich dem Metalfest nur ein ganz großes Lob aussprechen. Das Ambiente und die Location sind ohne Zweifel deie ganz großen Pluspunkte des Festivals. Die Veranstalter verstehen es aber, diese Pluspunkte in Szene zu setzen und streben auch bei der Besucheranzahl eine überschaubare Größe an. Die Bandauswahl war in diesem Jahr fantastisch und trotz hohem Power Metal Anteil, wurden so ziemlich alle Genres bedient. Besonders positiv fallen die Sanitären Anlagen auf, die gut platziert und regelmäßig gereinigt wurden. Auch ellenlanges Anstehen bleibt hier aus. Kritik ist vor allem der komplizierte Ablauf mit dem Müllpfand und die unverschämt hohen Parkgebühren. Außerdem sollten die Veranstalter ernsthaft in Betracht ziehen Parken und Campen auf ein und derselben Fläche abzubilden, oder aber Ordner abzustellen, die die Campingfläche einteilen und im Blick halten. So war es ein schwieriges Unterfangen überhaupt noch einen ordentlichen Zeltplatz zu finden. Insgesamt waren wir aber Alle sehr begeistert und hatten eine verdammt geile Zeit auf der Loreley. Wir sehen uns nächstes Jahr bestimmt wieder!
Bericht von Patrick Kamminga
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