Lordi im Löwensaal: Horror, Humor und eine Show voller Attraktionen (27.09.2025)

Schon bevor der Headliner die Bühne betrat, war klar: Dieser Abend würde ein Spektakel werden. Blood White eröffneten den Abend und taten das mit einer explosiven Mischung aus Nu-Metal, Rock und Hardcore. Der Sound war druckvoll, roh und gleichzeitig erstaunlich eingängig. Mit Arztkitteln auf der Bühne setzten sie ein starkes visuelles Statement, das irgendwo zwischen Horrorästhetik und Slipknot-Vibes lag. Perfekt als Einstimmung auf das, was später noch folgen sollte. Musikalisch überzeugte die Band mit wuchtigen Gitarrenriffs, energiegeladenen Shouts und treibenden Breakdowns, die sofort Bewegung ins Publikum brachten. Die Songs wirkten kompakt, kraftvoll und auf den Punkt gespielt. Blood White erfüllten ihre Rolle als Support-Act mit Bravour, sie heizten die Menge auf und sorgten für die richtige Mischung aus Spannung und Vorfreude auf den Hauptact Lordi.

Puppenhaus des Grauens

Als schließlich Lordi die Bühne betraten, verwandelte sich der Löwensaal in eine bizarre Mischung aus Konzertsaal und Horrorattraktion. Das Bühnenbild wirkte wie ein Puppenhaus, dessen Wände lebten, sich bewegten und plötzlich Münder formten. Immer wieder kamen Bühnenelemente zum Leben, während Nebelwerfer, Kettensägen und Lichteffekte für den passenden Rahmen sorgten. Ein Running Gag des Abends war das ewige „Ja und Ja Ja“, eine humorvolle Eigenart für mindestens dieses Konzert von Lordi, die zwischen den bombastischen Songs immer wieder für Schmunzler sorgte. So viel Theatralik verlangt auch nach Abwechslung: Besonders eindrucksvoll war das Drum-Solo, bei dem sich die Trommeln wie eine Waschmaschine drehten, ein visueller Höhepunkt, der zum Staunen und Lachen zugleich einlud.

Fantastische Kostüme, fantastisches Publikum

Natürlich dürfen bei Lordi die Kostüme nicht unerwähnt bleiben. Detailverliebt, grotesk und bombastisch präsentierte sich jedes Bandmitglied als eigene Figur aus einem Horrorkabinett. Und das Publikum ließ sich davon anstecken: Viele Fans waren selbst verkleidet oder kostümiert, sodass der Löwensaal fast wie eine große Horror-Convention wirkte. Diese besondere Nähe zwischen Fans und Band trug entscheidend zur Stimmung bei. Hier feierte man nicht nur ein Konzert, sondern eine gemeinsame Welt. Der Löwensaal war dabei gut gefüllt, allerdings blieb die obere Etage geschlossen, was die Show im Erdgeschoss noch enger und intensiver machte. Das Publikum nahm die Mischung aus Horror, Humor und Hard Rock dankbar an: Es wurde gefeiert, gelacht, gestaunt. Ganz im Sinne von Lordi, die sich seit ihrem ESC-Sieg längst einen Ruf als Rock-Entertainment-Maschine erarbeitet haben.

Nachbericht und Fotos von Lukas Pförtsch.

Setlist:

Intro
Legends
Chopping
Daddy
Fangoria
The Riff
Girl in a SuitcaseSyntax Terror
Call off the Wedding
Retropolis
Hellizabeth
Sandman
Devil
Monsterman
Hallelujah

Noch offene Tourtermine:

08.10.25 ES Barcelona – Sala Salamandra
09.10.25 ES Murcia – Sala Mamba!
10.10.25 ES Madrid – Revi Live
11.10.25 ES Pamplona – Sala Totem
14.10.25 DE Mannheim – Capitol
16.10.25 DE Berlin – Columbia Theater
17.10.25 DE Wilhelmshaven – Kulturzentrum Pumpwerk

Dieser Artikel wurde am: 6. Oktober 2025 veröffentlicht.

FOTOS von Lordi und Blood White

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