Future Palace live in Nürnber (17.10.2024, Der Hirsch)

Am 17. Oktober 2024 ging es im Der Hirsch in Nürnberg richtig zur Sache. Der bekannte Club war die Bühne für den Auftakt der aktuellen Future Palace Headlinetour. Als Support hatten die Berliner die beiden Newcomer Our Promise aus Stuttgart und REVNOIR aus Paris am Start. Mit gleich drei jungen, aufstrebenden Bands versprach der Abend einiges an frischer Energie und brachialem Sound. Doch hat sich die Fahrt nach Nürnberg auch wirklich gelohnt? Schauen wir mal, was die Show zu bieten hatte!

Als ich etwa zehn Minuten nach Einlass am Der Hirsch ankam, war ich überrascht, wie lang die Schlange am Eingang war. Ich war schon oft hier, aber so einen Andrang habe ich selten erlebt. Bereits eine halbe Stunde bevor die erste Band die Bühne betrat, war der Saal richtig gut gefüllt. Das Publikum fiel mir auch direkt ins Auge: Im Durchschnitt deutlich jünger als das übliche Metal-Publikum, aber bei diesem Lineup war das auch keine große Überraschung. Es war sofort klar, dass der Abend eine besondere Dynamik bekommen würde.

Eine Viertelstunde vor dem angesetzten Start betraten dann REVNOIR die Bühne. Die vier Pariser waren mir vorher komplett unbekannt, aber schon der erste Song hat mich regelrecht aus den Socken gehauen! Dazu kam eine sehr starke Bühnenpräsenz – die Jungs wussten genau, wie sie das Publikum mitreißen konnten. Ich konnte es kaum glauben, als der Sänger erwähnte, dass das überhaupt erst ihre dritte Show ist! Wenn sie so weitermachen, bin ich sicher, dass man den Namen REVNOIR bald auf vielen Festival- und Tourplakaten lesen wird.

Nach diesem gelungenen Start war die Bühne frei für Our Promise. Diese Band war für mich kein Neuland: Ich hatte die Jungs bereits auf dem Summer Breeze gesehen, wo sie für mich DIE Neuentdeckung des Festivals waren. Meine Vorfreude war also riesig – und ich wurde nicht enttäuscht. Es war unglaublich, wie viel Energie im Raum war. Our Promise haben den Hirsch einfach komplett abgerissen! Besonders beeindruckend fand ich, wie textsicher das Publikum war – selten habe ich das bei einer Vorband so erlebt. Beim letzten Song, „Panic Waves“, haben fast alle lautstark mitgesungen. Ein echter Gänsehaut-Moment!

Der Höhepunkt des Abends war schließlich Future Palace. Auch diese Band hatte ich bereits auf dem Summer Breeze gesehen, allerdings leider nicht das komplette Konzert. Umso mehr freute ich mich, das nun endlich nachholen zu können. Future Palace starteten direkt mit einem absoluten Kracher – „Malphas“ von ihrer aktuellen Platte „Distortion“. Schon beim ersten Song zeigten die Berliner um Frontfrau Maria Lessing ihr unglaubliches musikalisches Talent. Dem grandiosen Opener folgte ein bunter Mix aus älteren und neuen Songs, wobei das Set stark vom aktuellen Album geprägt war. Ein besonderer Höhepunkt für viele Fans war der Song „Lately“, den Maria und Gitarrist Manuel Kohlert in einer Akustikversion präsentierten. Mich persönlich hat die Band damit allerdings etwas verloren – langsame Akustiksongs in einem Metal-Set empfinde ich oft als störend, da sie viel Energie aus der Show nehmen. Zum krönenden Abschluss gab es jedoch noch einmal drei richtige Brecher: „Dead Inside“, „Heads Up“ und „Paradise“ – ein grandioses Finale!

Um die Frage vom Anfang zu beantworten: Hat sich die Fahrt nach Nürnberg gelohnt? Aber absolut! Future Palace waren genau so, wie ich es erwartet hatte: Musikalisch herausragend, mitreißend und zugleich nachdenklich und tiefgründig. Was den Abend für mich aber wirklich großartig gemacht hat, waren die beiden Support-Bands. Our Promise allein wäre den Weg zur Show schon wert gewesen, und mit REVNOIR ist Future Palace ein absoluter Glücksgriff gelungen. Ein Tourauftakt, der Lust auf mehr macht!

Nachbericht und Fotos von Johannes Scharf

Dieser Artikel wurde am: 25. Oktober 2024 veröffentlicht.

FOTOS von Future Palace, Our Promise und REVNOIR

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