Festivalbericht: Endless Summer 2015

Wie ich den August liebe. Nein, nicht nur wegen dem obligatorischen Bundesligastart sondern vor allem wegen einem nicht zu großen aber dafür absolut geilen Festival, was eher Punkrock-Familientreffen ist. Die Rede ist natürlich vom Endless Summer Open Air in Torgau. Seit 1996 wird nun schon regelmäßig Anfang August gepogt, getanzt und gefeiert.

Und so auch dieses Jahr. Die Anreise erfolgte dieses Mal recht spät am Donnerstag Abend, der adipöse Schreiber dieser Zeilen geht ja irgendwo auch noch einem Hauptjob hinterher, der mein Erscheinen erst nach 21 Uhr erlaubte. Spät, allerdings immer noch früh genug um zu sehen wie gut First Blood aufspielten. War ein absolut feiner Appetizer für die Dinge die da noch kommen sollten.

Nach einer viel zu kurzen Nacht (immer dieses Partyzelt) begann dann erstmal am Freitag das große Grillen. Petrus, seines Zeichen Wetter-Superdude, mag eben Hardcore und Punkrock mehr als Metal und nachdem er Wacken hat ersaufen lassen schickte er uns blauen Himmel, viel Sonne und Temperaturen an die 40 Grad. Da allerdings noch die eine oder andere Wolke unterwegs war, zusammen mit Wind, konnte man das echt aushalten.

Gestärkt durch Bier, viel Wasser und natürlich Steaks ging es dann auch direkt zur ersten Band aufs Gelände. Out of Order spielten. Schöner Punkrock, allerdings war im Zelt an der Bühne nichts los. Ungefähr 20 Leute feierten diese wirklich gute Band nur ab. Danach gings direkt zur Hauptbühne, Dirtsheath aus Brandenburg gaben sich die Ehre und es gab eine nette Runde Old School Hardcore, direkt in die Fresse der wenig anwesenden Menschen. Hat Spaß gemacht. Nach einer kleinen Pause für mich ging es dann direkt weiter zu den Crushing Caspars. Leider schein ich die Jungs in letzter Zeit wirklich zu oft gesehen zu haben, der Auftritt riss mich einfach dieses mal überhaupt nicht mit.

Allerdings wurde ich danach richtig mitgerissen. C.O.R. spielten im Zelt und das war der erste wirkliche Abriss. Jeder Song wurde von den mittlerweile zahlreicheren Leuten abgefeiert, genauso wie die passenden Ansagen von Sänger Friedemann. Das waren keine 100%, das waren mindestens 150%!

Voller Energie ging es nun zu den Rykers. Kid D. hat ja die Band nach Dekaden als Sänger verlassen und als Nachfolger wurde Dennis, der dem ein oder anderen Leser vielleicht von Brightside oder Tausend Löwen unter Feinden bekannt sein dürfte. Und der Herr machte seine Sache mal sowas von gut. Der Gesang ist nun eben komplett anders, passt aber wie Faust aufs Auge. Da haben die Herren Rykers aus Kassel wirklich einen guten Fang gemacht. Ein rundum gelungener Auftritt, aber nicht im geringsten so gut wie das was da folgte. Madball. Und wie. Ich hab die Jungs mittlerweile bestimmt schon an die 10 Mal gesehen und trotz der Tatsache, dass das Publikum wirklich recht lahm war, waren Madball gut wie selten. Unfassbar wie mich diese Band immer wieder positiv überraschen kann. Genauso wie der Sound heute. Ich weiss nicht wer oder was da am Mischpult stand aber das war wirklich eine gute Leistung.Das war dann heute aber auch für mich der Sendeschluss, meine Mitfahrgelegenheit fuhr in Richtung Heimat und ich war froh meinen sonnenverbrannten Kadaver ins heimische Bett zu hieven um für Tag 3 fit zu sein.

Dieser begann dann auch direkt mal mit Get Dead. Angenehmer Punkrock, sowas braucht man zum Mittag. Angenehmen Punkrock machen seit Jahr und Tag auch die Eastside Boys, welche ich mir als nächstes gab. Das Zelt gab trotz gefühlter größerer Hitze als am Vortag alles und sang und sprang zu sämtlichen Songs mit. Schön war´s! Die Tanzeswut setzte sich dann direkt danach bei Distemper vor der Bühne fort. Respekt übrigens an deren Sidekick auf der Bühne, der bei 35 Grad im Schatten das Konzert mit einer riesigen Hundemaske vertanzte. Der Ska-Punk von Distemper passte jedenfalls besser als nichts anderes zu dem Wetter. Peter Pan Speedrock und Sondaschule schenkte ich mir dann um meine Akkus für Discipline aufzuladen. Die Idee hatte ich auf alle Fälle nicht exklusiv, denn das Zelt platze zum Auftritt der Kampfkapelle aus Eindhoven aus allen Nähten. Jeder Song wurde nicht mitgesungen sondern mitgebrüllt als gibt es kein Morgen mehr. Verdammt geil!! Verdammt geil war danach auch Deadline, aber wer hat bitte da was anderes erwartet.

Und dann kam das Highlight. Slapshot. Ich weiss gar nicht wann ich die Herren das letzte Mal live gesehen hab, jedenfalls zeigte Choke Kelly den anwesenden Hardcore-Kids was diese Musik wirklich bedeutet. Leider waren die 45 Minuten Auftritt viel zu schnell vorbei. Nach diesem kompletten Abriss ging es dann zum fröhlichen Mitsingen vor die Hauptbühne. Vier Promille spielten und bis auf die Tatsache dass So schmerzt der Winter nicht gespielt wurde war es ein gutes Konzert. Aber auch da zeigte sich leider, dass das Wetter scheinbar vielen Menschen nicht gut tat. Vor der Bühne war schlichtergreifend nichts los. Nachdem die Sonne untergegangen war ging nun auch wieder das Licht auf der Hauptbühne an und Walls of Jericho traten auf. Leider zeigte hier auch das erste Mal der Soundmann Schwächen, der Gesang von Candice war meiner Meinung nach viel zu leise, dafür der Bass viel zu laut. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Den Abschluss gabs für mich mit Toxpack. Und es war ein guter Abschluss. Toxpack ist eben wie Bier, geht immer, schmeckt immer.

Und so ging ein wirklich grandioses Endless Summer Open Air 2015 zuende. So viele Daumen hochhalten wie es verdient wäre geht gar nicht. Die ganze Crew, angefangen von der Thekencrew bis hin zu Security, Orga und Sanitäter haben einen Bombenjob gemacht. Einziger Minuspunkt ist wirklich dass das nächste Endless Summer erst wieder in knapp 360 Tagen ist. Wir sehen uns 2016 am Entenfang!

Festivalbericht von Mümmelmann

Dieser Artikel wurde am: 12. August 2015 veröffentlicht.

Ähnliche Beiträge

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert