Am 19. Oktober 2024 wurde der Kunstkeller o27 in Fürth erneut zur Bühne des FastForward Fest, einem Solidaritätskonzert, das von der Punkrock-Band Melonball organisiert wurde. Zum zweiten Mal luden sie Musiker*innen und Engagierte ein, um durch Musik ein deutliches Zeichen gegen rechte Strukturen zu setzen und gesellschaftliche Themen in den Mittelpunkt zu rücken.
Neben den Gastgeberinnen von Melonball traten in diesem Jahr John Steam Jr., die Grazer Band Feder und die Nürnberger Formation Mess of Mankind auf. Die unterschiedlichen Musikstile boten eine vielseitige Mischung, doch das gemeinsame Anliegen aller Beteiligten war klar: Jede*r kann etwas bewirken.
John Steam Jr.: Sarkasmus mit einer Botschaft
John Steam Jr. kombinierte gesellschaftskritische Texte mit einem Hauch schwarzen Humors. Mit seinem Engagement setzte er ein weiteres Zeichen: Alle Einnahmen aus seinem Merchandising- Verkauf gingen an einen guten Zweck.
Feder: Melancholische Töne und eindringliche Botschaften
Die Texte von Feder beinhalteten Isolation, soziale Ungerechtigkeit und Solidarität. Eindrucksvoll war ihr Aufruf, sich von den Herausforderungen nicht entmutigen zu lassen, sondern aktiv an einer besseren Zukunft mitzuwirken. Auch Feder spendeten ihre Einnahmen, um ihre Solidarität zu unterstreichen.
Mess of Mankind: Politische Themen im Fokus
Mess of Mankind aus Nürnberg nutzten ihren Auftritt, um politische Probleme anzusprechen und ich möchte genau diesen Problemen hier eine Plattform geben. Sie thematisierten unter anderem die Verdrängung alternativer Freiräume in Deutschland und erinnerten an das Projekt 31 in Nürnberg. Ein weiteres Thema ihres Auftritts war die Situation von Hanna, die im Rahmen des „Budapester Komplexes“ in Untersuchungshaft sitzt. Die Band forderte Solidarität und verurteilte die politischen Repressionen, denen viele engagierte Menschen ausgesetzt sind. Auch wenn die Musik von Mess of Mankind vielleicht nicht meinem persönlichen Geschmack entspricht, ist genau diese Vielfalt auf der Bühne wichtig. Sie bringt Perspektiven ein, die abseits des Mainstreams liegen und wesentliche Themen aufgreifen. Damit erreichen sie Menschen, die sich vielleicht sonst nicht mit diesen Problemen beschäftigen würden. Ihr neuester Song setzte sich mit Grenzüberschreitungen auseinander – von dominanten Monologen bis zu unangemessenem Verhalten. Sie hoben hervor, wie wichtig es ist, persönliche Grenzen zu schützen, und nahmen auch die Problematik des Sexismus in den Blick, die in verschiedenen sozialen Szenen weiter besteht.
Melonball: Energie und Engagement
Melonball schloss den Abend mit kraftvollen, energiegeladenen Songs ab, die das Publikum mitrissen. Doch auch ihre Botschaft blieb deutlich: Jeder kleine Schritt zählt, um gegen Ungerechtigkeiten vorzugehen. Besonders stolz zeigte sich die Band, dass an diesem Abend über 2.000 Euro an Spenden für die Initiative „Kein Bock auf Nazis“ gesammelt werden konnten.
Fazit: Mehr als Musik
Das Solidaritätskonzert im Kunstkeller o27 war weit mehr als ein musikalisches Event – es war eine Plattform für Austausch und ein klarer Aufruf zum Handeln. Die musikalische Vielfalt des Abends – von melancholischem Indie-Rock über energiegeladenen Punk bis hin zu kritischem Singer-Songwriting – sprach ein breites Publikum an und vermittelte die Botschaften auf vielfältige Weise.Das Konzert zeigte, dass es nicht immer große Bühnen und spektakuläre Effekte braucht, um eine besondere Atmosphäre und ein Gefühl der Gemeinschaft zu schaffen. Mit mehr als 2.000 Euro an Spenden für „Kein Bock auf Nazis“ wurde der Abend zu einem vollen Erfolg.
Nachbericht und Fotos von Lukas Pförtsch.
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