Die Ärzte Live in Saarbrücken

Sehr überraschend war die doch recht kurzfristige Ankündigung der Tour und beinahe noch überraschender, dass die beste Band der Welt wieder in der Saarlandhalle aufspielt. Einige Konzerte hatten Bela Farin und Rod dort schon gespielt und nur zu gern erinnerte ich mich – auf dem Weg in die Saarlandhalle – an den Abend 1995, an dem die drei Berlinerden Song Madonnas Dickdarm („Ich will einmal nach Saarbrücken“) direkt dreimal hintereinander gespielt hatten. Fast 30 Jahre ist das her. Und ob die Jungs wieder so ein Feuerwerk abbrennen würden, wie denn so oft? Die Frage kann man getrost mit „Ja“ beantworten.

Eine gute Organisation der Veranstalter sorgte für einen flotten Einlass und einen entspannten Abend. Dieser Begann um kurz nach acht (die Ärzte hatten keineVorband am Start) mit einem Querschnitt durch diverse Ärzte Intros (Erinnerungen aus 41 Jahren). Irgendwie ein wenig melancholisch. Jedoch sah man den Fans auch die Freude an, bei jedem Intro,dass sie wiedererkannten.Und als dann die ersten Töne vom Opener „Wer verliert hat schon verloren“ erklangen wurde die Vergangenheit ganz schnell zur Seite gelegt und die Ärzte begannen ein Konzert, in dem sie zeigten, dass sie immer noch zu den Besten gehörten.

Eine Mischung aus alt und neu, laut und leise, lustig und ernst und das ganze unterlegt mit Ansagen wie in den besten Tagen. So erlebten wir Hits wie „Lied vom Scheitern“, „Noise“, „Quark, „Unrockbar“, „Deine Schuld“, „Junge und natürlich auch „Schrei nach Liebe“ neben einigen Live-Raritäten wie Ich bin reich“, „Sohn der Leere“, Vokuhila-Superstar“, „Herrliche Jahre aber auch „Trick 17 m.S.“.

Das Saarbrücken textsicher ist, sah man gerade bei dem 80er Jahre Kracher „Ich bin reich“, bei dem Bela B mit dem Mikrofon in die erste Reihe ging damit dort ein Fan seine Textsicherheit unterbeweis stellen konnte. Hat funktioniert -starker Auftritt! Aber dies war nicht er einzige besondere Moment in diesem 2,5 Stunden langem Programm. Direkt zu Anfang präsentierten die Ärzte (FU: „Jetzt bin ich gespannt“) einmal mehr, den Song, der einfach nach Saarbrücken gehört. „Madonnas Dickdarm“, bei dem mehrfach die Zeile „ich will einmal nach Saarbrücken“ gesungen wurde. Man sah wieder, dass die Ärzte einfach Spaß haben, an dem was sie tun.

Das es aber auch mal ernst sein muss, erlebte die Saarlandhalle im Song „Achtung: Bielefeld“. Bela unterbrach die Nummer, um auf den verschwundenen Mathisaufmerksam zu machen. Auch die Ansage vor dem Song „Doof“, die auf die kommenden Wahlen gerichtet war, sorgte dafür, dass das Publikum auch mal mit ernsten Dingen konfrontiert wurde. Zum Ende des Konzerts (dritte Zugabe) zündeten die Ärzte mit Wie es geht“, „Junge“, „Schrei nach Liebe und dem „Dauerwelle vs. Minipli“ noch einige Live-Granaten, bis sie die Halle dann mit dem „Outro“ verabschiedeten.

Auch wenn die Tour „Herbst des Lebens“ heißt, hatte man den ganzen Abend nie das Gefühl, dass hier ein Band auf der Bühne steht, die schon seit über 40 Jahren zusammen Musik machen. Ganz im Gegenteil. Die Ärzte hatten Spaß und wieder einmal ist der Funke der „Super Drei“ ins Publikum übergesprungen.

Gerne dürfen sie wieder „einmal nach Saarbrücken“ kommen.Die Leute, die gestern in der ausverkauften Saarlandhalle dabei waren, hoffen sicher, dass die Ärzte auch im „Winter des Lebens“ weiter machen.

Danke für den großen Abend! Hipp Hipp Hurra – alles war super, alles war wunderbar!

Nachbericht von Thorsten.

Dieser Artikel wurde am: 8. Oktober 2023 veröffentlicht.

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