Comeback Kid live in Nürnberg (22.10.2025, Hirsch)

Am 22.10.2025 regierten Punk und Hardcore im berühmten Nürnberger Live-Club „Der Hirsch“. Comeback Kid waren in der Stadt und hatten zwei weitere großartige Bands im Schlepp: Strike Anywhere und A Wilhelm Scream. Wie der Abend lief, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Los ging es mit A Wilhelm Scream. Die Band, deren Name auf den berühmten „Film-Schrei“ anspielt, lieferte besten Melodic Hardcore ab. Trotz wirklich guter Musik tat sich die Gruppe aus Massachusetts anfänglich schwer. Sie schaffte es erst gegen Ende ihres Sets, das Publikum im Hirsch dazu zu bringen, näher an die Bühne zu kommen und das Eis zu brechen. Doch als dieser Bann einmal gebrochen war, ließen auch die ersten ausgelassenen Pits nicht lange auf sich warten. Die Band beendete ihren Auftritt mit einer deutlichen Steigerung in Sachen Energie und ebnete den Weg für die nächsten Acts.

Nachdem kleinere technische Probleme behoben waren, übernahmen Strike Anywhere die Bühne. Sänger Thomas Barnett musste die Nürnberger zwar noch einmal auffordern, die verbliebene Lücke zur Bühne endgültig zu schließen. Doch was dann folgte, war im wahrsten Sinne des Wortes eine Show ohne Berührungsängste. Die Band zündete sofort ein Feuerwerk und die Energie übertrug sich explosionsartig. Schon beim vierten Song kletterte Barnett auf die Absperrung. Er sang den Song „To The World“ (oder einen ähnlichen Hit) gemeinsam mit den Fans, was die Stimmung endgültig zum Kochen brachte. Der Rest des Sets war eine hervorragende Mischung aus Songs der gesamten Bandgeschichte, gespickt mit starken politischen Ansagen des Sängers, die das Publikum begeisterten.

Nach dem fulminanten Auftritt von Strike Anywhere war die Zeit für den Headliner des Abends gekommen: Comeback Kid.

Die Kanadier betraten die Bühne und brauchten keine Anlaufzeit. Schon der erste Song brachte die nunmehr komplett aufgeheizte Menge im Hirsch sofort zum Kochen. Die Band lieferte den kompromisslosen, schnellen Hardcore, für den sie bekannt ist. Auch hier gab es Hardcore zum Anfassen. Sänger Andrew Neufeld suchte die Nähe zum Publikum: Er ließ die Fans regelmäßig von den Barrieren aus in die Songs einstimmen und war selbst mehrmals Crowd surfend quer durch den Club unterwegs. Die intensive Interaktion sorgte für eine unvergessliche Atmosphäre und demonstrierte die ungebrochene Live-Stärke von Comeback Kid.

Das war ein Konzertabend, bei dem man sich nicht nur dabei, sondern wirklich mitten drin gefühlt hat. Hinzu kamen starke politische Botschaften und Bands, die einfach richtig Spaß gemacht haben und das Core-Herz höher schlagen ließen. Comeback Kid werde ich mir bei Gelegenheit sicherlich wieder ansehen, aber mein Favorit des Abends waren Strike Anywhere. Die Band hatte ich vorher gar nicht auf dem Schirm und haben mich mit ihrer super sympathischen Show und richtig guter Musik wirklich umgehauen.

Nachbericht und Fotos von Johannes Scharf.

Dieser Artikel wurde am: 4. November 2025 veröffentlicht.

FOTOS von Comeback Kid, Strike Anywhere und A Wilhelm Scream

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