Zum ersten Mal trat die Singer-Songwriterin CASSYETTE mit ihrer Band als Headliner im Rahmen ihrer „This World Fucking Sucks“ Tour in Köln auf. Mit dabei waren als Vorgruppen die selbsternannte Goth-Metal-Mom HARPY und die Post-Punk-Band aus Manchester WITCH FEVER. Aber Moment mal, ganz am Anfang gab es noch eine äußerst merkwürdige und leider auch langweilige Formation namens FILTHY PIG. Dazu später mehr.

Die Britin CASSYETTE ist auf der Insel schon seit einiger Zeit ein Geheimtipp und vereint Elektro-Pop mit Rock und vereinzelt sogar Metal-Einflüssen. Das ist interessant genug, um es sich anzusehen. Mehr davon wird es bald auch auf ihrem ersten Longplayer geben. Subjektiv betrachtet war der Auftritt sehr gut. Es ist nicht unbedingt meine Musik, aber die zahlreichen Besucher des Club-Gigs haben sowohl CASSYETTE als auch die beiden Vorgruppen gefeiert.

Allerdings wollte bei mir kein hundertprozentiges Konzertgefühl aufkommen. Außer WITCH FEVER standen CASSYETTE und FILTHY PIG zu dritt auf der Bühne. HARPY trat sogar tapfer und selbstbewusst nur solo auf, begleitet ausschließlich von ihrer Musik vom Tape. Selbst auf einer so winzigen Bühne wie der des Kölner Clubs Luxor wirkten die Künstler irgendwie einsam und verloren. Egal wie sehr sie gegen die Leere angesungen, angespielt oder performt haben, es wirkte auf mich nie wirklich raumfüllend. Es wäre furchtbar ungerecht und hochgradig falsch, den Grund dafür bei den Künstler*innen zu suchen. CASSYETTE, HARPY und WITCH FEVER sind allesamt sehr talentierte, interessante junge Acts, die jetzt endlich ein größeres, internationales Interesse und Publikum erreichen. Die Voraussetzungen für alle sind extrem gut, dass sie auch in Zukunft öfter zu sehen sein werden. Vielleicht bis auf FILTHY PIG. Ich sage es, wie es ist: Zwei maskierte, militärisch in schwarz gekleidete Gestalten standen mit verschränkten Armen da, während der Frontmann mit seiner namensgebenden Schweinemaske als DJ am Soundboard zu Elektro-Musik abzappelte. Sorry, aber dieser WTF? Auftritt blieb negativ und musikalisch für diesen Abend völlig deplatziert in Erinnerung.

Nachbericht und Fotos von Mike.