Die Metalcore-Band Any Given Day aus Gelsenkirchen spielte im Rahmen ihrer Album-Release-Tour zum neuen Longplayer LIMITLESS in der Kantine (übrigens eine von außen unscheinbare, aber innen sehr schicke Location) am Rande Kölns. Als Support hatten sie die US-Band Of Virtue und den ebenso heimischen Act Doomcusher dabei.
Aufgrund von zwei Zugausfällen bei der Anreise verpasste der Rezensent leider den Auftakt des Abends mit Doomcusher. Schade, aber manchmal läuft es eben so. Die volle Halle und die bereits gute Stimmung des verschwitzten Publikums während des Umbaus ließen jedoch vermuten, dass Any Given Day um Gitarrist Andy Posdziech dem Abend bereits ihren Stempel aufgedrückt hatten. Gerne hätte ich mich selbst davon überzeugt… nun ja.
Of Virtue hingegen konnten meinen Unmut wieder wettmachen und präsentierten ein bemerkenswert abwechslungsreiches Set. Neben Metalcore-Klängen waren überraschend leise und gelegentlich sanfte Töne zu hören. Ich hatte diese US-Band immer nur am Rande wahrgenommen, und diese Vielseitigkeit war interessant. Zudem interagierten Of Virtue immer wieder mit dem Publikum, was ich schätze. Es entstand kurzzeitig der Eindruck, dass der zweite Auftritt des Abends nicht mehr viel Energie für den Haupt-Act übrig lassen würde. Ein sehr schönes und nicht zu kurzes Set von Of Virtue.
Any Given Day räumte danach richtig ab. Auch hier war die Band um Sänger Dennis Diehl extrem gut drauf. Kraftvoller Gesang, massiv gute Riffs und über allem schien die Spielfreude der Jungs. Mit einem sehr gut angenommenen Album in der Hinterhand und der gerade beginnenden, offensichtlich erfolgreichen Tour… was sollte da schiefgehen? Köln hatte definitiv Spaß, das konnte man unterschreiben, besonders beim Crowdsurfing im letzten Drittel des Gigs. Mein persönlicher Lieblingssong fast zum Ende hin: „Unbreakable“ (vom neuen Album). Ein Kracher. Der Song. Die Band(s). Der Abend.
Fotos und Nachbericht von Mike Schmitz.
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