The Dead End Kids: Die Punkrock-Band im Interview

Wir haben uns mit der Punkrock-Band The Dead End Kids (TDEK) unterhalten und dabei herausgekommen ist ein Interview über die Musiker, die Musik, die Inspiration und Glitzer!

Moin. Wo erwischen wir euch gerade?
TDEK: Zuhause und kontern… es ist einfach viel zu warm. Ansonsten sind wir dabei Songs für das neue Album zu schreiben.

The Dead End Kids – wie seid ihr denn auf den Bandnamen gekommen?
TDEK: Wir waren auf der Suche nach etwas, was zu uns passt und das war nicht so einfach. Irgendwann sind Caro & Charlie zufällig auf ‚The Dead End Kids‘ gestoßen, was sich für den Rest ganz gut anhörte. Dass es schon eine Band mit diesem Namen gibt … war uns mehr oder weniger schnuppe. ;)

Seit 2015 seid ihr am Start. Wie habt ihr euch kennengelernt?
TDEK: Wir waren alle auf der selben Schule – klassische Schülerband eben. Ich hab Caro in der siebten Klasse angesprochen, ob sie nicht Bock hätte Gitarre zu spielen in meiner Band. Nachdem dann die zweite Gitarristin ausgestiegen ist, haben wir Charlie gefragt, der ein/zwei Jahr später dazu gestoßen ist. Die Bassposition hat Burkhard erst 2015 bei uns eingenommen.

Ihr spielt nach eigenen Angaben „Glitzerpower Punk“ – das müsst ihr uns mal genauer erklären? Gibt es auf der Bühne dann jedes Mal eine Glitzerkonfetti-Kanone?
TDEK: Wenn wir Geld für die Clubreinigung hätten, würde es jedes Mal Konfetti im Saal regnen. Aber so belassen wir es meistens bei Glitzer im Gesicht. Wir hatten öfter Ideen, wie wir etwas einheitliches in unsere Bühnenoptik bringen können. Irgendwann hat Caros Glitzer im Gegensatz zu den Football-Streifen gewonnen. ;) Das ‚Power‘ in Glitzerpower-Punk steht für den Sound, der drückt und ‚Punk‘ für die Attitüde.

Im Februar 2018 ist mit „In deiner Stadt“ euer erstes Album erschienen. Von der Idee bis zur Aufnahme … wie ist es bei euch abgelaufen?
TDEK: Es hat eine Weile gedauert, bis wir aus dem Arsch gekommen sind, aber als der Studiotermin fest war, ging es relativ fix. Kurz gesagt: Ein Auto mit weniger Platzfreiheit als bei Ryanair, 3 Tage Aufnahme á 8 Stunden und 8 Songs durchgeballert. Thomas Baumgärtel hat dem ganzen den Feinschliff gegeben und dann war das Baby fertig. Dadurch, dass die Lieder in den letzten Jahren sich quasi angesammelt haben, ist jedes Lied sehr individuell bzw. anders, aber irgendwie ergibt es doch was Ganzes.
Was uns wohl auf alle Zeit prägen wird, ist der Geruch von Bärlauchaufstrich im Studio.

Was inspiriert euch und womit setzt ihr euch auseinander?
TDEK: Ganz klar inspirieren uns Konzerte und Alkohol. Auf welche Konzerte wir gehen und welche Musik wir hören, ist schwer zusammenzufassen, weil wir alle unterschiedliche Musik hören. Von Metal bis Punk ist alles dabei. Jeder hat zwar seine bevorzugten Genres, doch kommt es auch zu Überschneidungen. In unseren Texten setzen wir uns mit persönlichen Erinnerungen, Herausforderungen und politischen Geschehnissen auseinander. Mit dem Hintergrund, dass wir alle gebürtige Sachsen sind, finden wir es wichtig unsere Präsenz als Musiker mit politischen Statements zu verknüpfen und darauf (?) aufmerksam zu machen. Das wird z.B. auch deutlich durch unserer Mission-Lifeline-Spendenbox, die uns immer begleitet.

Ihr seid gerade auf Tour – wie läuft es? Wieviele Kater musstet ihr bereits überwinden?
TDEK: Es läuft dieses Jahr ziemlich gut und wir werden am Ende des Jahres mindestens 20 Konzerte gespielt haben. In Bayern und Thüringen sind wir auch schon unterwegs. Ohne Kontakte gestaltet es sich allerdings schwierig und mühsam außerhalb von Sachsen zu spielen. Kater, muss man sagen, haben wir im Zusammenhang mit eigenen Gigs eigentlich nie. Das letzte Mal war 2016 auf dem Störfaktorfestival: Caro und ich hatten uns am Vortag hart gegönnt, sodass der Samstag Nachmittag..ja.. nicht ganz so einfach war. #keine20mehr. Das nächste Problem ist, dass wir meist vor dem Auftritt trinken, aber danach alle nüchtern, schweißgebadet und durch sind…

Wie seid ihr unterwegs? Im Van? Bus? Wie sieht eine Fahrt zum Konzert bei euch aus? Lieblingsspiele?
TDEK: Glücklicherweise ist Burkhard unser Kutschenführer, d.h. wir stopfen alles in einen Combi, bis der Rückspiegel unbrauchbar wird und wer hinten sitzt, muss kuscheln. Bis Nürnberg kann man sowas überstehen. Es kam auch mal vor, dass wir ohne Bass unterwegs waren. Da konnten zum Glück immer Freunde aushelfen, die uns ein Auto geliehen haben. Meistens macht’s am Anfang „Blobb!“ und dann ist die erste Soße offen. Da wir in ganz Sachsen verstreut leben und uns nicht oft sehen, quatschen wir auf der Fahrt viel über privates und die Band. Es gibt auch ruhige Momente, wo einfach nur Mugge läuft – von Faber über Ärzte bis Mobina Galore ist auch hier alles dabei. Ich hab stellenweise versucht Spiele einzuführen, aber darauf kam immer die Antwort „Auf so’n Scheiß hab ich keen Bock.“ ;)

Was sind eure weiteren Pläne aktuell?
TDEK: Wir gehen im November ins Studio und möchten die wichtigen Sachen diesmal vorher planen, sprich Albumcover, Release Shows etc. Hoffentlich kommen ein paar Weekender auch in anderen Bundesländern zustande. Es wird wieder Tapes, wahrscheinlich CDs und auf jeden Fall Platten geben. Dafür suchen wir noch Labels, die Lust haben uns zu unterstützen. In Sachen Kllamotten-Merch ist auch mehr zu organisieren, weil wir Second Hand Ware verwenden und sie selbst bedrucken wollen. Ach so: Und nebenbei arbeiten bzw. studieren wir auch noch.

Was bedeuten euch folgende Wörter?
Familie
TDEK: Schwierig, laut, alles doppelt & dreifach erzählen, Unterstützung.

Freiheit
TDEK: Will ich mir nicht nehmen lassen. Gerade als Band versuchen wir so viel wie es geht selber zu machen, um so unabhängig zu sein.

Sackgassenkinder
TDEK: Wir kommen halt aus Freiberg, da war nicht viel los… ;)

Punkrock
TDEK: Identität, DIY, Musik

Tough Magazine
TDEK: Geile Leute!

Vielen Dank. Die letzten Worte gehören natürlich euch!
TDEK: „Ich fühl mich Disko. Ich bin so heiß, Disko Disko, sexy in the night!“ (Christian Steiffen) Tschüss ihr Räuber!

Interview von Florian im September 2019

Dieser Artikel wurde am: 1. Oktober 2019 veröffentlicht.

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