Re-Release: Days N Daze im „Rogue Taxidermy“-Interview

Das Album „Rogue Taxidermy“ von Days N Daze wurde jetzt, nach sieben Jahren, neu auf SBÄM-Records veröffentlicht. Grund genug, uns mal mit Jesse (Gesang, Gitarre, Akkordeon, Banjo) darüber zu unterhalten und einen kleinen Rückblick zu wagen.

Hey, wo erwischen wir dich gerade?
Jesse: Ich bin bei meinen Leuten außerhalb von Houston, TX.

Für diejenigen, die euch noch nicht kennen, stell uns die Band bitte kurz vor.
Jesse: Hallo!! Ich heiße Jesse Sendejas. Ich spiele Gitarre und singe in einer Band namens Days N Daze neben Whitney Flynn (Trompete), Meagan Michelle (Waschbrett) und Geoff Bell (Gutbucket).

Zwei Leute aus Texas, die darüber nachdachten, Musik zu machen – wie habt ihr euch kennengelernt und wie seid ihr zur Musik gekommen?
Jesse: Whit und ich haben uns durch gemeinsame Freunde kennengelernt, die in einer lokalen Punkband aus Houston namens Rats In The Attic gespielt haben. Wir zogen nach San Marcos, einer kleinen Universitätsstadt ein paar Stunden westlich von Houston, als ich 16 und Whit 18 Jahre alt waren. Wenn man dort nicht zur Universität geht oder super auf Fasspartys stehen, gibt es nicht viel zu tun. Um der Langeweile entgegenzuwirken, haben wir in San Marcos angefangen, Songs auf einer Akustikgitarre zu schreiben, die meine Familie mir besorgt hatte, bevor wir die Stadt verließen und wir haben einfach nie aufgehört!!

Was bedeutet der Bandname und wie seid ihr zu ihm gekommen?
Jesse: Nachdem wir ein paar Songs geschrieben und ein paar Cover gelernt hatten, wollten wir eine Show in einem Kaffeehaus auf der anderen Straßenseite unserer Wohnung in San Marcos spielen. Wir dachten, wenn wir eine Show spielen würden, sollten wir einen Bandnamen haben. Haha, Days N Daze ist buchstäblich das erste, woran wir gedacht haben, und wir sind einfach damit losgelaufen.

12 Jahre „Riot-Punk“ oder bevorzugt ihr „H-Town Thrashgrass“? Haben ihr anfangs gedacht, dass eure Entwicklung diese Form annehmen würde?
Jesse: Ist uns egal. Nennt es, wie ihr möchtet!! Ich glaube nicht, dass wir zu Beginn eine Vision oder Erwartungen hatten. Aufgrund der unterschiedlichen Einflüsse, die Whit und ich auf dem Weg aufgenommen haben, wurde es einfach zu dem, was es wurde.

In den ersten vier Jahren habt ihr jedes Jahr ein neues Album veröffentlicht. Dann 2013 gleich zwei. Woher kommen all die Einflüsse?
Jesse: Ich kann nicht wirklich für Whit sprechen. Ich weiß, dass sie tonnenweise schreibt, aber ich weiß nicht genau, wie sie auswählt, was sie zum Lied bringen soll. Ich schreibe nur ständig kleine Gedanken auf, die mir in den Sinn kommen und nehme selbst die Melodien auf, die ich mag. Immer wenn ich Lust habe, Musik zu spielen, nehme ich das Instrument, mit dem ich herumspielen möchte und gehe meine Kritzeleien und Melodien durch und singe Kauderwelsch über ein Riff, bis ich eine Trittfrequenz finde, die mir gefällt und arbeite dann einfach weiter die Kritzeleien und passe Wörter an die Trittfrequenz an. Haha, kurz gesagt, ich denke, wir haben viel Freizeit und dokumentieren zu viel.

Das Album „Rogue Taxidermy“ wurde jetzt auf SBÄM Records erneut veröffentlicht. Wie ist die Idee entstanden und ist es deiner Meinung nach das wichtigste Album?
Jesse: Ich denke, Scott und Jay von Flail Records sind mit dieser Idee zu uns gekommen. Es ist teuer, Vinyl nach Übersee zu versenden. Um den Leuten in Europa zu helfen, die Versandkosten zu umgehen, dachten wir, wir pressen sie drüben. Für Leute, die unsere Musik kennen, ist sie wahrscheinlich die wichtigste Platte. Ich denke, einer der Songs von „Rogue Taxidermy“ ist wahrscheinlich einer der ersten DND-Songs, die viele Leute gehört haben. Soweit es für mich persönlich am wichtigsten ist, kann ich keine Favoriten auswählen oder sagen, dass ein Album mehr für mich bedeutet als der Rest. Sie sind alle eine Momentaufnahme dessen, was in diesem Moment mit Whit und mir los war.

Von der „kleinen“ Veröffentlichung bis zu Fat Wreck Chords, wo eure aktuelle Arbeit „Show Me The Blueprints“ veröffentlicht wurde. Wie kam es zum Kontakt?
Jesse: Sturgeon von Leftover Crack hat unsere Musik gehört, sie ausgegraben und Mike gezeigt und das war’s. Wir haben also wirklich Glück gehabt.

Wie hat es sich angefühlt, als ihr gemerkt habt, dass ihr jetzt Teil einer großen Punk-Einrichtung seid? Kannst du das in Worte fassen?
Jesse: Es ist immer noch surreal für mich. Wir hatten vor ein paar Jahren einen schweren Autounfall, als wir auf Tour waren. Unser Auto überquerte den ankommenden Verkehr, der aus Roswell, New Mexico, herausfuhr und überschlug sich zweimal mit 100 km/h. Wir landeten auf den Rädern und kamen alle mit leichten Verletzungen davon. Manchmal stecke ich in meinem Kopf fest und denke darüber nach, vielleicht wären wir alle in diesem Wrack umgekommen und das ist alles nur die Auswirkung einer DMT-Reise im Moment des Todes. Also ja, ich arbeite immer noch daran, meine Situation vollständig zu verwirklichen. Ich bin nur dankbar, dort zu sein, wo wir sind.

Kurz zu Corona: Wie schwer hat euch die Pandemie getroffen und eure Pläne vereitelt?
Jesse: Wir hatten eine Menge Shows geplant. Wir sollten auf der europäischen Etappe von Punk in Drublic sein und jetzt ist alles in der Luft und zurückgeschoben, also ist das ein großer Mist. Wir sind alle gesund und können uns nicht beschweren. Wir beschäftigen uns einfach mit dem, was wir von einem Ort aus tun können.

Was sind eure Zukunftspläne?
Jesse: Hauptsächlich wollen wir einfach wieder auf die Straße gehen und wieder Shows spielen. Sobald es für alle sicher ist, werden wir Staub aufwirbeln!! Im Moment arbeite ich nur an einem neuen Album für mein anderes Projekt, Escape from the ZOO, Whit nimmt einige Solo-Sachen auf und wir spielen, was immer wir können.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Die letzten Worte gehören dir!
Jesse: Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt!! Ich hatte viel Spaß beim Tippen dieser Antworten. Wenn du es bis hierher geschafft hast, vielen Dank fürs Lesen!! Ich hoffe, es geht euch gut und ich hoffe, ihr seid sowohl geistig als auch körperlich freundlich zu euch selbst und wenn ihr etwas braucht, zögert bitte nicht zu fragen!

Je******************@gm***.com











Interview von Florian P. im November 2020


ENGLISH VERSION

Hey, where do we catch you right now?
J: I’m at my folks place just outside of Houston TX.

For those who don’t know you yet, please introduce yourself briefly.
J: Hello!! My name’s Jesse Sendejas. I play guitar and sing in a band called Days N Daze alongside Whitney Flynn (trumpet), Meagan Michelle (washboard), and Geoff Bell (gutbucket).

Two people from Texas who thought about making music – how did you get to know each other and how did you get into music?
J: Whit and I met through mutual friends that played in a local Houston punk band called Rats In The Attic. We moved to San Marcos, a little college town a few hours west of Houston, when I was 16 and Whit was 18. Unless you’re goin‘ to the university there or you’re super into keg parties there’s not a ton to do in San Marcos so to combat the boredom we started writin‘ songs on an acoustic guitar my family had gotten me before we left town and we just never stopped!!

What does your band name mean and how did it come about?
J: After we’d written a few songs and learned a few covers we wanted to play a show at a coffee house down the street from our San Marcos apartment. We thought if we were gonna play a show we should have a band name. Haha, Days N Daze is literally the first thing we thought of and we just ran with it.

12 years „Riot-Punk“ or would you prefer „H-Town Thrashgrass“? Did you initially think that your development would take this form?
J: Doesn’t matter to us. Call us whatever ya please!! I don’t think we had any vision or expectations when we started out. Just kinda turned into what it turned into because of the different influences Whit n I picked up along the way.

For the first four years you released a new album every year. Then in 2013 two straight away. Where does all the input come from?
J: I can’t really speak for Whit. I know she writes a ton, but I don’t know exactly how she picks what to put to song. I just constantly scribble down little thoughts that pop into my head and record myself hummin‘ melodies that I like. Whenever I’m feelin‘ like playin‘ some music I pick up whatever instrument I feel like messin‘ around with and go back through my scribbles and melodies and sing gibberish over a riff ‚til I find a cadence I like then I just elaborate on the scribbles and fit words to the cadence. Haha, so, in short, I guess we have a lot of free time, and document too much.

Your album „Rogue Taxidermy“ has now been re-released on SBÄM Records. How did the idea come about and in your opinion is it the most important album?
J: I think Scott and Jay from Flail Records came to us with the idea. It’s pricey to ship vinyl overseas so in order to help folks in Europe circumvent those shipping costs we figured we’d just have ‚em pressed over there. As far as people knowing our music goes it probably is the most important. I think one of the songs off Rogue Taxidermy is probably one of the first dnd songs a lot of people heard. As far as being most important to me personally, I mean, I can’t pick favorites or say one album means more to me than the rest. They’re all a snapshot of what was goin‘ on with Whit and I at that moment in time.

From the „small“ release to Fat Wreck Chords, where your current work „Show Me The Blueprints“ was released. How did the contact come about?
J: Sturgeon from Leftover Crack heard our music, dug it, and showed it to Mike, and that was that. So we just got really really lucky is all.

How did it feel when you realized that you are now part of a big punk association? Can you put that into words?
J: It’s still just surreal to me. We got in a gnarly car accident a few years back while we were on tour. Our car crossed incoming traffic drivin‘ out of Roswell, New Mexico and flipped twice goin‘ 70mph. Landed wheels down and we all walked away with minor injuries. Sometimes I get stuck in my head and trip out ponderin‘ maybe we all perished in that wreck and this is all just the effects of some moment of death DMT trip. So yeah, I’m still workin‘ on fully realizin‘ my situation. I’m just grateful to be where we’re at.

Briefly about Corona: how badly has the pandemic hit you and thwarted your plans?
J: Had a ton of shows planned. We were supposed to be on the European leg of Punk in Drublic and now everything is up in the air and pushed back so that’s a huge bummer. We’re all healthy though so can’t complain. Just keepin‘ busy with what we can do from one spot.

What are your future plans?
J: Mainly we just wanna get back on the road and get back to playin‘ shows so as soon as it’s safe for everyone we’ll be kickin‘ up dust!! For now I’m just workin‘ on a new album for my other project, Escape from the ZOO, Whit’s recording some solo stuff, and we’re playin‘ whatever livestreams we can.

Thanks a lot for taking the time. The last words belongs to you!
J: Thank Y’ALL for takin‘ the time!! Had a blast typin‘ out these answers. If ya made it this far thanks so much for readin‘!! Hope you’re doin‘ well all things considered, hope you’re bein‘ kind to yourself both mentally and physically, and if ya need anything please don’t hesitate to ask!!

Je******************@gm***.com











Interview from Florian P. in November 2020

Dieser Artikel wurde am: 20. Dezember 2020 veröffentlicht.

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